BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1915
August 1915

Dienstag, den 31. August 1915


Psalm 86,15-17

Menschen können sehr hart, ungerecht und böse gegen uns sein (V. 14). Doch der Gläubige, wenn er in seinem eigenen Wandel getrennt ist von allem, was dem HERRN mißfällt, wendet sich von ihnen weg zu seinem Gott: „Du aber, HERR, bist ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit.“ In diesem Charakter offenbarte Sich Gott dem Mose, als Israel durch die Sünde des goldenen Kalbes jedes Anrecht auf Gottes Gunst eingebüßt hatte. In Israels Geschichte sehen wir, daß Gott in Seiner Regierung und in Seinen Wegen genau nach diesen Eigenschaften gehandelt hat. Dies war in Verbindung mit dem Gesetz ein großes Maß von Güte! Doch in Christo hat Gott Sich in noch viel höherer, herrlicherer Weise, in überströmender Barmherzigkeit geoffenbart. Im Alten Bunde gab es durchaus noch nicht diese vollkommene Gnade. Zwar war Gottes Herz von Ewigkeit her voll Liebe zu den schuldigen Sündern; aber es konnte sich erst offenbaren, als auf Golgatha durch den stellvertretenden Opfertod des Sohnes Gottes die Grundlage zu einer völligen Begnadigung verschuldeter Menschen gelegt war. Gnade und Kraft - das ist’s, was uns täglich und stündlich neu von oben her zuströmen muß, wenn wir hier nicht ermatten oder gleichgültig werden sollen (V. 16). „Erweise mir ein Zeichen zum Guten!“ fleht David. Der tote Stab Aarons, der, ins Zelt des Zeugnisses gebracht, in einer Nacht Sprossen getrieben, Blüten gebracht und Mandeln gereift hatte, war solch ein Zeichen zum Guten für Aaron, den Hohenpriester Gottes (4. Mose 17). Seine Widersacher wurden dadurch beschämt, und er wurde durch diesen Beweis der Anerkennung seines Gottes getröstet. Auch heute greift der HERR oft wunderbar ein für Seine treuen Knechte und Mägde, wenn sie ungerechterweise verleumdet, angegriffen oder geschädigt werden.

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