BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1915
Februar 1915

Freitag, den 26. Februar 1915


Psalm 79,1-7

Der 79. Psalm ist durchaus prophetisch. In den Tagen Asaphs, der ein Zeitgenosse Davids war, waren die heidnischen Nationen nicht in Jerusalem eingedrungen, Jerusalem war kein Trümmerhaufen, es gab auch in der Vergangenheit kein Ereignis, auf welches diese Beschreibung paßte. Der Tempel Salomos war noch nicht erbaut. Wohl aber sind diese Worte völlig erfüllt bei der Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezar und in den nachfolgenden Zeiten und wiederum bei der Zerstörung Jerusalems durch die Römer. Wir befinden uns hier auf demselben prophetischen Boden wie in Joel 2,1-17. Man darf annehmen, daß diese prophetische Darstellung zugleich redet von den Bedrängnissen des Überrestes Israels, von jenem Greuel der Verwüstung in der Zeit der großen Drangsal, von welcher der HERR redet in Matth. 24,15-28. Gerade darum, weil es sich um jenen Überrest Israels handelt, der inmitten der Drangsal der letzten Tage ausharrt und auf das Erscheinen des HERRN wartet, bildet dieser Psalm eine Ermutigung zum Ausharren für solche Gläubige, die durch lang anhaltende Prüfungen gehen in dem Bewußtsein ihrer mannigfaltigen Verfehlungen. Es ist schon ein Gewinn für den Gläubigen, wenn er die tiefen Prüfungen und Leiden, die auf ihn gekommen sind, aus Gottes Hand nimmt und nicht aus Menschenhand. Selbst bei den bittersten Erfahrungen, die wir von seiten der Menschen machen, sollte ein Gläubiger in dem Bewußtsein bewahrt bleiben: Es ist der HERR, der dies alles auf mich kommen läßt, weil Er mit mir zu reden hat.

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