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DIE PSALMEN

101 - Von Gnade und Recht will ich singen. (Psalm 101,1-8)


Einleitung zu Psalm 101

David, der König nach dem Herzen Gottes, mag diesen Psalm in der Zeit seiner Thronbesteigung niedergeschrieben haben. Wohl mußte er am Ende seiner Regierung einsehen, wie unvollkommen er in der Ausführung dieser Grundsätze gewesen war. Deshalb tröstete es ihn, nach einem Größeren auszuschauen, der nach Gottes Verheißung seinen Thron besteigen und in vollkommener Weisheit, Güte und Gerechtigkeit regieren wird. (Lies Davids „letzte Worte“: 2. Sam. 23,1-6.)

2. Samuel 23,1-6 -- 1 Dies sind die letzten Worte Davids: Es sprach David der Sohn Isais, es sprach der Mann, der hoch erhoben ist, der Gesalbte des Gottes Jakobs, lieblich mit Psalmen Israels. 2 Der Geist des HERRN hat durch mich geredet, und seine Rede ist auf meiner Zunge. 3 Es hat der Gott Israels zu mir gesprochen, der Hort Israels hat geredet: Ein Gerechter herrscht unter den Menschen, er herrscht mit der Furcht Gottes 4 und ist wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, am Morgen ohne Wolken, da vom Glanz nach dem Regen das Gras aus der Erde wächst. 5 Denn ist mein Haus nicht also bei Gott? Denn er hat mir einen ewigen Bund gesetzt, der in allem wohl geordnet und gehalten wird. All mein Heil und all mein Begehren, das wird er wachsen lassen. 6 Aber die heillosen Leute sind allesamt wie die ausgeworfenen Disteln, die man nicht mit Händen fassen kann;

Der Geist Gottes, durch welchen David redete, zeigt uns in diesem Psalm, welcher sich passend den sogenannten „Reichspsalmen“ anschließt, die Grundsätze, nach denen der König Jesus, der Messias Israels, der Herr der Herrlichkeit, regieren wird, wenn Er den Thron Seiner Macht auf Erden aufrichten wird. (Lies Jes. 11,1-5.)

Jesaja 11,1-5 -- 1 Und es wird eine Rute aufgehen von dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen, 2 auf welchem wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. 3 Und Wohlgeruch wird ihm sein die Furcht des HERRN. Er wird nicht richten, nach dem seine Augen sehen, noch Urteil sprechen, nach dem seine Ohren hören, 4 sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande und wird mit dem Stabe seines Mundes die Erde schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten. 5 Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und der Glaube der Gurt seiner Hüften.

Auch für uns, die wir in das geistliche Reich des geliebten Sohnes Gottes versetzt und Bürger dieses Reiches geworden sind, sind diese Regierungsgrundsätze der höchsten Majestät von größter Bedeutung, um unseren Wandel danach einzurichten.

PSALM 101,1

1 Ein Psalm Davids. Von Gnade und Recht will ich singen und dir, HERR, lobsagen.

In der Welt gibt es viel ungöttlichen Gesang und sündige Lieder. Von Herzen singen aus innerer Freude kann nur eine Seele, welche die erlösende Gnade Gottes an sich erfahren hat. Nur wenn du schon unter die Herrschaft der Gnade Gottes kamst und durch sie aus der Knechtschaft der Sünde befreit wurdest, kannst du einstimmen in das Lob Gottes und des Herrn Jesu. Eine wiedergeborene Seele liebt die Verbindung von Gnade und Wahrheit, von Güte und Recht; sie will nichts in ihrem Leben bestehen lassen, das mit Gottes Wahrheit und Gerechtigkeit im Widerspruch stände. Wenn jemand nur von der Gnade, aber nichts von der Wahrheit hören will, wenn er es wohl liebt, die Güte Gottes in Anspruch zu nehmen, aber Sein heiliges Recht über sich und sein Leben nicht anerkennt, da stimmt es nicht! Ein solcher Mensch hat im Grunde noch die Welt und die Sünde lieb; er will wohl Gottes Hilfe und Seine Wohltaten, aber nicht Ihn Selbst, wie Er Sich in Christo geoffenbart hat. Wie stehst du in diesen Punkten?

(Sonnabend 25.11.1916)

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