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AT19Psalm.088Ch001

Startseite -- Bücher ATPsalm – 88-001 (HERR, Gott, mein Heiland, ich schreie Tag und Nacht zu dir!)
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DIE PSALMEN

88 - HERR, Gott, mein Heiland, ich schreie Tag und Nacht zu dir! (Psalm 88,1-19)


PSALM 88,1-19

1 Ein Psalmlied der Kinder Korah, vorzusingen, von der Schwachheit der Elenden. Eine Unterweisung Hemans, des Esrahiten. 2 HERR, Gott, mein Heiland, ich schreie Tag und Nacht vor dir. 3 Laß mein Gebet vor dich kommen; neige deine Ohren zu meinem Geschrei. 4 Denn meine Seele ist voll Jammers, und mein Leben ist nahe dem Tode. 5 Ich bin geachtet gleich denen, die in die Grube fahren; ich bin ein Mann, der keine Hilfe hat. 6 Ich liege unter den Toten verlassen wie die Erschlagenen, die im Grabe liegen, deren du nicht mehr gedenkst und die von deiner Hand abgesondert sind. 7 Du hast mich in die Grube hinuntergelegt, in die Finsternis und in die Tiefe. 8 Dein Grimm drückt mich; du drängst mich mit allen deinen Fluten. (Sela.) 9 Meine Freunde hast du ferne von mir getan; du hast mich ihnen zum Greuel gemacht. Ich liege gefangen und kann nicht herauskommen. 10 Meine Gestalt ist jämmerlich vor Elend. HERR, ich rufe dich an täglich; ich breite meine Hände aus zu dir. 11 Wirst du denn unter den Toten Wunder tun, oder werden die Verstorbenen aufstehen und dir danken? (Sela.) 12 Wird man in Gräbern erzählen deine Güte, und deine Treue im Verderben? 13 Mögen denn deine Wunder in der Finsternis erkannt werden oder deine Gerechtigkeit in dem Lande, da man nichts gedenkt? 14 Aber ich schreie zu dir, HERR, und mein Gebet kommt frühe vor dich. 15 Warum verstößest du, HERR, meine Seele und verbirgst dein Antlitz vor mir? 16 Ich bin elend und ohnmächtig, daß ich so verstoßen bin; ich leide deine Schrecken, daß ich fast verzage. 17 Dein Grimm geht über mich; dein Schrecken drückt mich. 18 Sie umgeben mich täglich wie Wasser und umringen mich miteinander. 19 Du machst, daß meine Freunde und Nächsten und meine Verwandten sich ferne von mir halten um solches Elends willen.

Dieser Psalm redet viel von Nacht und Finsternis, er spricht von Grimm und Zorngluten, von Schrecknissen, Tod und Grube; doch auch Gottes unwandelbare Güte und Treue wird erwähnt, wir hören von Seinen Wundern! Und obwohl der Psalm mit dem Wort „Finsternis“ schließt, so blickt der Glaube des Psalmisten gleich im ersten Verse noch über diesen Schluß hinaus und sieht nach der Finsternis das ewige Licht leuchten, denn Er kennt Gott als seine Rettung! - Psalm 88 zeigt uns also Tiefen des Seelenleidens, der inneren Dunkelheit und äußeren Prüfung, des Eingeengtseins von Gott und des Verlassenseins von Menschen, wie wir sie uns schwerer kaum denken können. Dennoch ist die Seele, obwohl „keinen Ausweg sehend“, „nicht ohne Ausweg“, denn Gott ist ihr „ein Gott der Rettungen“, und ihr Glaube weiß: „Bei Jehova, dem Herrn, stehen die Ausgänge – selbst vom Tode!“ (Psalm 68,20.)

Psalm 68,21 -- 21 Wir haben einen Gott, der da hilft, und den Herrn HERRN, der vom Tode errettet.

Es ist unaussprechlich tröstlich für gebeugte Herzen und leidende Gemüter, daß auch dieser Psalm in Gottes Wort steht! Er zeigt uns nicht nur, wie Gott als „ein treuer Schöpfer“ (1. Petr. 4,19) „barmherzig und voll innigen Mitgefühls“ ist – er zeigt uns mehr: Wir dürfen erfahren, daß Jesus als unser Erlöser Selbst in solche Tiefen des Leidens hinabgestiegen ist!

1. Petrus 4,19 -- 19 Darum, welche da leiden nach Gottes Willen, die sollen ihm ihre Seelen befehlen als dem treuen Schöpfer in guten Werken.

Für die Seele, die auf Ihn hofft, gibt es keine Tiefe in diesen Tiefen, die Er nicht durchgekostet hätte für uns und in welcher Seine Hand uns nicht fassen, Seine Treue uns nicht halten, Seine barmherzige Liebe uns nicht begleiten könnte und wollte! Und wenn „Freund und Genossen“ von dir entfernt sind, leidendes, schwergeprüftes Herz, so ist doch Jesus dir nahe, „der Freund, der zu aller Zeit liebt“ und der Mensch geworden und durch dieses Tränental gegangen ist, um den Seinen „als Bruder in der Drangsal“ beistehen zu können. (Spr. 17,17; vergl. 18,24; Hebr. 2,18; 7,25.)

Sprüche 17,17 -- 17 Ein Freund liebt allezeit, und als ein Bruder wird er in Not erfunden. / Sprüche 18,24 -- 24 Ein treuer Freund liebt mehr und steht fester bei denn ein Bruder. / Hebräer 2,18 -- 18 Denn worin er gelitten hat und versucht ist, kann er helfen denen, die versucht werden. / Hebräer 7,25 -- 25 Daher kann er auch selig machen immerdar, die durch ihn zu Gott kommen, und lebt immerdar und bittet für sie.

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Zuletzt geändert am 05.08.2018 21:26 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)