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4. Mose 11,13
13 Woher soll ich Fleisch nehmen, daß ich allem diesem Volk gebe? Sie weinen vor mir und sprechen: Gib uns Fleisch, daß wir essen.
Matthäus 15,29-39
29 Und Jesus ging von da weiter und kam an das Galiläische Meer und ging auf einen Berg und setzte sich allda. 30 Und es kam zu ihm viel Volks, die hatten mit sich Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere und warfen sie Jesu vor die Füße, und er heilte sie, 31 daß sich das Volk verwunderte, da sie sahen, daß die Stummen redeten, die Krüppel gesund waren, die Lahmen gingen, die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels. 32 Und Jesus rief seine Jünger zu sich und sprach: Es jammert mich des Volks; denn sie beharren nun wohl drei Tage bei mir und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht ungegessen von mir lassen, auf daß sie nicht verschmachten auf dem Wege. 33 Da sprachen seine Jünger zu ihm: Woher mögen wir so viel Brot nehmen in der Wüste, daß wir so viel Volks sättigen? 34 Und Jesus sprach zu ihnen: Wie viel Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben und ein wenig Fischlein. 35 Und er hieß das Volk sich lagern auf die Erde 36 und nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern; und die Jünger gaben sie dem Volk. 37 Und sie aßen alle und wurden satt; und hoben auf, was übrig blieb von Brocken, sieben Körbe voll. 38 Und die da gegessen hatten, derer waren viertausend Mann, ausgenommen Weiber und Kinder. 39 Und da er das Volk hatte von sich gelassen, trat er in ein Schiff und kam in das Gebiet Magdalas.
Hatte Mose vergessen, wie der Herr schon oft in Nöten geholfen hatte? (Vgl. 2. Mos. 16,12.13.)
Ähnlich wie Mose hier, fragten die Jünger den Herrn, als eine große, ermattete Volksmenge sie umgab: „Woher nehmen wir hier in der Einöde so viele Brote, um eine so große Volksmenge zu sättigen?“ Sobald unser Glaube versagt und unser Blick nicht auf die oft erfahrene Wundermacht und Treue des Herrn gerichtet ist, stehen wir natürlich vor Unmöglichkeiten. Das aber ist ja gerade die Herrlichkeit unseres Glaubensstandes, daß wir mit unserem großen Gott rechnen dürfen, dessen Macht so groß ist wie Seine Liebe und Fürsorge für Sein Volk. Er, der bisher Israel so wunderbar geführt, geschirmt und versorgt hatte, wollte es ja bis ans Ende tun. Mose konnte ganz gewiß dem Volke nicht Fleisch verschaffen, Gott aber vermochte es! - Wie sehr mag der sonst so glaubensstarke Mann sich hinterher dieses augenblicklichen Unglaubens, dieser Verzagtheit geschämt haben. - Heute wollen wir, ein jedes in seiner augenblicklichen Lage, uns die früher erlebten Wundertaten des Herrn und alle Seine Gütigkeiten ins Gedächtnis rufen, vor allem aber solche Verheißungen wie diese: „Alles, um was irgend ihr betet und bittet - glaubet, daß ihr es empfanget und es wird euch werden!“ (Mark. 11,24.) „Dem Glaubenden ist alles möglich.“ (Mark. 9,23; lies auch Matth. 17,20.21; 18,19.20; Jak. 5,16-18; 1. Joh. 5,14.15.)
(Dienstag 15. August 1922)