BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 4. Mose -- 116 (Gott redete mit Mose in der Stiftshütte vom Gnadenthron aus)
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DAS VIERTE BUCH MOSE (Numeri)
A. GOTTES GESETZ -- TEIL 7: VOLK, PRIESTER und LEVITEN (4. Mose 1:1-10:10)

32. Gott redete mit Mose in der Stiftshütte vom Gnadenthron aus (4. Mose 7,89)


4. MOSE 7,89

89 Und wenn Mose in die Hütte des Stifts ging, daß mit ihm geredet würde, so hörte er die Stimme mit ihm reden von dem Gnadenstuhl, der auf der Lade des Zeugnisses war, dort ward mit ihm geredet

Die Darbringung der Weihegaben der Fürsten bildete den Abschluß der Einweihung der Stiftshütte. Nach Fertigstellung aller einzelnen Gegenstände des Zubehörs hatte Mose am Neujahrstage des zweiten Jahres in der Wüste die Stiftshütte (Zelt der Zusammenkunft) aufgerichtet und eingerichtet, sie mit Öl gesalbt und geheiligt. Gleichzeitig hatte auch die achttägige Weihe der Priester (Aarons und seiner Söhne) begonnen. (3. Mose 8 u. 9.) Und dann hatte Jehova, der Gott Israels, in der Mitte Seines aus Ägypten erlösten Volkes Wohnung genommen, indem Seine Herrlichkeit die Stiftshütte erfüllte - wohl am achten Tage der Priesterweihe. (Lies 2. Mose 40,1-38; vgl. V. 34-38 mit 3. Mose 9,4.23!)

2. Mose 40,1-38 -- 1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Du sollst die Wohnung der Hütte des Stifts aufrichten am ersten Tage des ersten Monats. 3 und sollst darein setzen die Lade des Zeugnisses und vor die Lade den Vorhang hängen. 4 Und sollst den Tisch darbringen und ihn zubereiten und den Leuchter darstellen und die Lampen darauf setzen. 5 Und sollst den goldenen Räucheraltar setzen vor die Lade des Zeugnisses und das Tuch in der Tür der Wohnung aufhängen. 6 Den Brandopferaltar aber sollst du setzen heraus vor die Tür der Wohnung der Hütte des Stifts, 7 und das Handfaß zwischen die Hütte des Stifts und den Altar, und Wasser darein tun, 8 und den Vorhof stellen umher, und das Tuch in der Tür des Vorhofs aufhängen. 9 Und sollst die Salbe nehmen, und die Wohnung und alles, was darin ist, salben; und sollst sie weihen mit allem ihrem Geräte, daß sie heilig sei. 10 Und sollst den Brandopferaltar salben mit allem seinem Geräte, und weihen, daß er hochheilig sei. 11 Sollst auch das Handfaß und seinen Fuß salben und weihen. 12 Und sollst Aaron und seine Söhne vor die Tür der Hütte des Stifts führen und mit Wasser waschen, 13 und Aaron die heiligen Kleider anziehen und ihn salben und weihen, daß er mein Priester sei; 14 und seine Söhne auch herzuführen und ihnen die engen Röcke anziehen, 15 und sie salben, wie du ihren Vater gesalbt hast, daß sie meine Priester seien. Und diese Salbung sollen sie haben zum ewigen Priestertum bei ihren Nachkommen. 16 Und Mose tat alles, wie ihm der HERR geboten hatte. 17 Also ward die Wohnung aufgerichtet im zweiten Jahr, am ersten Tage des ersten Monats. 18 Und da Mose sie aufrichtete, setzte er die Füße und die Bretter und Riegel und richtete die Säulen auf 19 und breitete die Hütte aus über der Wohnung und legte die Decke der Hütte obendarauf, wie der HERR ihm geboten hatte, 20 und nahm das Zeugnis und legte es in die Lade und tat die Stangen an die Lade und tat den Gnadenstuhl oben auf die Lade 21 und brachte die Lade in die Wohnung und hing den Vorhang vor die Lade des Zeugnisses, wie ihm der HERR geboten hatte, 22 und setzte den Tisch in die Hütte des Stifts, an die Seite der Wohnung gegen Mitternacht, außen vor den Vorhang, 23 und richtete Brot darauf zu vor dem HERRN, wie ihm der HERR geboten hatte, 24 und setzte den Leuchter auch hinein, gegenüber dem Tisch, an die Seite der Wohnung gegen Mittag, 25 und tat Lampen darauf vor dem HERRN, wie ihm der HERR geboten hatte, 26 und setzte den goldenen Altar hinein vor den Vorhang 27 und räucherte darauf mit gutem Räuchwerk, wie ihm der HERR geboten hatte, 28 und hing das Tuch in die Tür der Wohnung. 29 Aber den Brandopferaltar setzte er vor die Tür der Wohnung der Hütte des Stifts und opferte darauf Brandopfer und Speisopfer, wie ihm der HERR geboten hatte. 30 Und das Handfaß setzte er zwischen die Hütte des Stifts und den Altar und tat Wasser darein zum Waschen. 31 Und Mose, Aaron und seine Söhne wuschen ihre Hände und Füße darin. 32 Denn sie müssen sich waschen, wenn sie in die Hütte des Stifts gehen oder hinzutreten zum Altar, wie ihm der HERR geboten hatte. 33 Und er richtete den Vorhof auf um die Wohnung und um den Altar her und hing den Vorhang in das Tor des Vorhofs. Also vollendete Mose das ganze Werk. 34 Da bedeckte die Wolke die Hütte des Stifts, und die Herrlichkeit des HERRN füllte die Wohnung. 35 Und Mose konnte nicht in die Hütte des Stifts gehen, weil die Wolke darauf blieb und die Herrlichkeit des HERRN die Wohnung füllte. 36 Und wenn die Wolke sich aufhob von der Wohnung, so zogen die Kinder Israel, solange sie reisten. 37 Wenn sich aber die Wolke nicht aufhob, so zogen sie nicht bis an den Tag, da sie sich aufhob. 38 Denn die Wolke des HERRN war des Tages auf der Wohnung, und des Nachts war sie feurig vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange sie reisten./ 3. Mose 9,4.23 -- 4 und einen Ochsen und einen Widder zum Dankopfer, daß wir dem HERRN opfern, und ein Speisopfer, mit Öl gemengt. Denn heute wird euch der HERR erscheinen. ... 23 Und Mose und Aaron gingen in die Hütte des Stifts; und da sie wieder herausgingen, segneten sie das Volk. Da erschien die Herrlichkeit des HERRN allem Volk.

Hieran anschließend waren die Opfergaben der zwölf Stammesfürsten dargebracht worden (was wiederum zwölf Tage währte), somit war nun auch der eherne Altar seinem Zwecke dienlich geworden. - Nun thronte Jehova in Seinem Heiligtum und Mose, der berufene und begnadigte Führer Israels, hatte stets Zutritt in das Allerheiligste, wo die Bundeslade stand. (Die Priester durften nur in das Heilige gehen; das Allerheiligste war ihnen nicht zugänglich und selbst dem Hohenpriester nur einmal im Jahre am großen Versöhnungstage! Wir sehen also, wie bevorzugt Mose war!)

Im ersten Jahr des Wüstenaufenthaltes, als die Stiftshütte noch im Entstehen war, hatte der Herr mit Mose in dessen eigenem Zelt geredet. Am Berge Horeb, als die Kinder Israel Gott erzürnt und das Lager verunreinigt hatten durch das goldene Kalb, hatte Mose sein Zelt außerhalb des Lagers aufgerichtet und es „Zelt der Zusammenkunft“ genannt. Wer von den Kindern Israel den Herrn in Wahrheit suchte, der ging damals hinaus in das Zelt Moses’, um Ihm zu nahen. Mose selbst stand im innigsten Umgang mit Gott. Auf dem Berge war er vierzig Tage und vierzig Nächte mit dem Herrn allein, um Seine Befehle für Israel entgegenzunehmen. Und im „Zelte der Zusammenkunft“ hatte er stets freien Zutritt zu der unmittelbaren Gegenwart Gottes und der Herr „redet mit ihm von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet“. (2. Mose 33,11.) So konnte nach Moses’ Tod gesagt werden: „Es stand in Israel kein Prophet mehr auf wie Mose, welchen Jehova gekannt hatte von Angesicht zu Angesicht!“ (5. Mose 34,10.) - Unaussprechlich kostbar muß dieser nahe, vertraute Umgang - dieser gegenseitige Austausch zwischen Mose und dem Herrn gewesen sein! Und wie kostbar ist es für uns heute, daß der Scheidevorhang durch Jesu Tod zerrissen, die Sünde aus dem Wege geräumt ist - daß wir einen freien, offenen Zugang haben zu dem Thron der Gnade, und daß unser erhöhter Herr jedes der Seinen zu solch nahem Freundesumgang mit Ihm Selbst berufen und begnadigt hat! - O daß nur jeder Erlöste vollen und dauernden Gebrauch von diesem hohen, seligen Vorrecht machte! Jesus will mit einem jeden von uns ganz nahe persönliche Freundschaft haben. Er sagt: „Ihr seid Meine Freunde, wenn ihr tut, was irgend Ich euch gebiete. Ich habe euch Freunde genannt, weil Ich alles, was Ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe!“ - Und es wird auch uns gehen wie Mose: Wenn wir immer wieder mit geheiligtem und gesammeltem Herzen unserem Gott nahen und zu Ihm reden im Gebet, dann naht auch Er Sich zu uns und redet zu uns. Wir hören Seine Stimme in Seinem Wort und wenn wir betend lauschen in Seiner heiligen Gegenwart! (Lies Eph. 3,12; Hebr. 4,16.)

Epheser 3,12 -- durch welchen wir haben Freudigkeit und Zugang in aller Zuversicht durch den Glauben an ihn./ Hebräer 4,16 -- Darum laßt uns hinzutreten mit Freudigkeit zu dem Gnadenstuhl, auf daß wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden auf die Zeit, wenn uns Hilfe not sein wird.

(Samstag, 19. Februar 1921)

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