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b) Vorbereitungen, um die mögliche Schuld der verdächtigten Frau zu erweisen: Eifersuchtsopfer und heiliges Wasser (4. Mose 5,15-17)
4. MOSE 5,15-17
15 so soll er sie zum Priester bringen und ein Opfer über sie bringen, ein zehntel Epha Gerstenmehl, und soll kein Öl darauf gießen noch Weihrauch darauf tun. Denn es ist ein Eiferopfer und Rügeopfer, das Missetat rügt. 16 Da soll der Priester sie herzuführen und vor den HERRN stellen 17 und heiliges Wasser nehmen in ein irdenes Gefäß und Staub vom Boden der Wohnung ins Wasser tun.
Das Speisopfer, mit welchem die verdächtigte Frau vor den Herrn treten sollte, trug eher den Charakter eines Sünd- und Schuldopfers. Der Staub, welcher in den Erprobungstrank gemischt wurde, kann als ein Bild des Todes angesehen werden. (Vgl. Ps. 22,15.)
Das Wasser ist ein Hinweis auf das Wort Gottes, welches durchdringende Kraft hat und das Innerste des Menschen offenbar macht. (Hebr. 4,12.13.)
Das Öl und der Weihrauch, welche sonst dem Speisopfer unzertrennlich beigegeben waren, fehlten hier, denn um Weihe für Gott durch den Heiligen Geist handelte es sich bei diesem Opfer nicht. Vielmehr war es ein „Speisopfer der Eifersucht“, d. h. es bezweckte die erwachte Eifersucht des Ehemannes entweder zu rechtfertigen oder zur Ruhe zu bringen. Auch wird es ein „Speisopfer des Gedächtnisses“ genannt, da das geheime Vergehen des Weibes, falls ein solches vorlag, ins Gedächtnis vor Gott gebracht und gerichtet werden sollte. - Gerade da, wo Gott dem Volk Israel den Götzendienst verbietet und es warnt, anderen Göttern „nachzuhuren“, nennt Er Sich in Seiner Liebe und Heiligkeit einen „eifernden Gott“, der die Ungerechtigkeit heimsucht, der aber andererseits „Güte erweist auf Tausende hin an denen, die Ihn lieben und Seine Gebote beachten!“ (2. Mos. 20,3-5; vgl. 34,12-17.)
Wie es gerade einem gerechten und liebenden Manne unerträglich wäre, wenn er auch nur den leisesten Verdacht schöpfen müßte hinsichtlich der Treue und Gegenliebe seiner Frau, so eifert der Herr um die Liebe und das ganze Herz Seines erlösten Volkes - um die Liebe und Hingabe jedes einzelnen Seiner Erlösten! Gerade daran erkennen wir, wie groß Seine Liebe zu uns ist und welchen Wert Er auf unseren ausschließlichen Besitz auf unsere dankbare Hingebung legt! „Christus hat die Gemeinde geliebt und Sich Selbst für sie hingegeben; Er reinigte Sich Selbst ein Eigentumsvolk, eifrig in guten Werken!“ - Feindliche Kräfte und Mächte werben um uns und wollen uns von unserem Herrn wegziehen - oft auf feine und verborgene Weise. Sind wir - bleiben wir Ihm treu? Verharren wir bis ans Ende mit Herzensentschluß bei Ihm?
(Mittwoch, 25. August 1920)