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25. Alle Aussätzigen, Leute mit Eiterfluss und an Toten Verunreinigte müssen aus dem Lager geschickt werden (4. Mose 5,1-4)
4. MOSE 5,1-4
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Gebiete den Kindern Israel, daß sie aus dem Lager tun alle Aussätzigen und alle, die Eiterflüsse haben, und die an Toten unrein geworden sind. 3 Beide, Mann und Weib, sollt ihr hinaustun vor das Lager, daß sie nicht ihr Lager verunreinigen, darin ich unter ihnen wohne. 4 Und die Kinder Israel taten also und taten sie hinaus vor das Lager, wie der HERR zu Mose geredet hatte.
1. Korinther 5,1-13
1 Es geht eine gemeine Rede, daß Hurerei unter euch ist, und eine solche Hurerei, davon auch die Heiden nicht zu sagen wissen: daß einer seines Vaters Weib habe. 2 Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, auf daß, der das Werk getan hat, von euch getan würde? 3 Ich zwar, der ich mit dem Leibe nicht da bin, doch mit dem Geist gegenwärtig, habe schon, als sei ich gegenwärtig, beschlossen über den, der solches getan hat: 4 in dem Namen unsers HERRN Jesu Christi, in eurer Versammlung mit meinem Geist und mit der Kraft unsers HERRN Jesu Christi, 5 ihn zu übergeben dem Satan zum Verderben des Fleisches, auf daß der Geist selig werde am Tage des HERRN Jesu. 6 Euer Ruhm ist nicht fein. Wisset ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig versäuert? 7 Darum feget den alten Sauerteig aus, auf daß ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn wir haben auch ein Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert. 8 Darum lasset uns Ostern halten nicht im alten Sauerteig, auch nicht im Sauerteig der Bosheit und Schalkheit, sondern im Süßteig der Lauterkeit und der Wahrheit. 9 Ich habe euch geschrieben in dem Briefe, daß ihr nichts sollt zu schaffen haben mit den Hurern. 10 Das meine ich gar nicht von den Hurern in dieser Welt oder von den Geizigen oder von den Räubern oder von den Abgöttischen; sonst müßtet ihr die Welt räumen. 11 Nun aber habe ich euch geschrieben, ihr sollt nichts mit ihnen zu schaffen haben, so jemand sich läßt einen Bruder nennen, und ist ein Hurer oder ein Geiziger oder ein Abgöttischer oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit dem sollt ihr auch nicht essen. 12 Denn was gehen mich die draußen an, daß ich sie sollte richten? Richtet ihr nicht, die drinnen sind? 13 Gott aber wird, die draußen sind, richten. Tut von euch selbst hinaus, wer da böse ist.
Der Ausschluß aus der Gemeinde des Herrn, den wir hier im Alten Testament schon vorgebildet sehen, ist allerdings die letzte und schwerste Form der biblischen Gemeindezucht, die erst Anwendung finden sollte, wenn zuvor in Geduld und Fürbitte, in Liebe und Ernst alles andere versucht worden ist, um einen in Sünde gefallenen und darin verharrenden Bruder, eine Schwester, zur Einsicht und Abkehr vom Bösen zu bringen. Der Herr Jesus zeigt uns die verschiedenen Formen und Grade von Liebesbemühung und Strafanwendung in Matth. 18,15-20.
Viel Demut und Beugung, viel Liebe und Gebet, viel Barmherzigkeit und Heiligkeit muß der Heilige Geist in den Herzen und im Kreise der Kinder Gottes wirken, wenn ihre geschwisterlichen Bemühungen um einen in Sünde gefallenen Mitgläubigen im Sinne der Schrift geschehen und Frucht bringen sollen. Es wird die apostolische Ermahnung an uns gerichtet: „Weiset die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle!“ (1. Thess. 5,14.) „Brüder (und das gilt natürlich ebensosehr den Schwestern), wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt würde, so bringet ihr, die Geistlichen, einen solchen wieder zurecht im Geiste der Sanftmut, indem du auf dich selbst siehst, daß nicht auch du versucht werdest!“ (Gal. 6,1.)
Jesus sagt uns: „Ihr seid schuldig, einander die Füße zu waschen!“, d. h. gegenseitig für Reinigung durch das Wort Gottes im praktischen Wandel besorgt zu sein, und Er fügt hinzu: „Wenn ihr dieses wisset, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut!“ (Joh. 13,14.17.)
Und Jakobus schreibt: „Meine Brüder, wenn jemand unter euch von der Wahrheit abirrt und es führt ihn jemand zurück, so wisse er, daß der, welcher einen Sünder von dem Irrtum seines Weges zurückführt, eine Seele vom Tode errettet und eine Menge von Sünden bedeckt!“
(Sonntag, 6. Juni 1920)