Vorige Andacht -- Nächste Andacht
h) Das Laubhüttenfest: vom 15. bis 21. des 7. Monats im Jahr (3. Mose 23,33-44 )
3. MOSE 23,40-44 ( VII. Das Laubhüttenfest )
40 Und sollt am ersten Tage Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmenzweige und Maien von dichten Bäumen und Bachweiden und sieben Tage fröhlich sein vor dem HERRN, eurem Gott. 41 Und sollt also dem HERRN das Fest halten sieben Tage des Jahres. Das soll ein ewiges Recht sein bei euren Nachkommen, daß sie im siebenten Monat also feiern. 42 Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen; wer einheimisch ist in Israel, der soll in Laubhütten wohnen, 43 daß eure Nachkommen wissen, wie ich die Kinder Israel habe lassen in Hütten wohnen, da ich sie aus Ägyptenland führte. Ich bin der HERR, euer Gott. 44 Und Mose sagte den Kindern Israel solche Feste des HERRN.
Hier werden uns die Freuden des Laubhüttenfestes, wie sie sich für das Volk Israel im Lande der Verheißung gestalten sollten, erst recht beschrieben. Die Israeliten schnitten große Zweige von den Frucht- und Laubbäumen und bauten sich Lauben, in welchen sie fröhliche Mahlzeiten hielten im dankbaren Aufblick zu dem Gott, der ihnen wiederum eine so reiche Ernte ihres Landes gewährt und so viel Gutes geschenkt hatte. (Vgl. 5. Mose 16,13-15.)
Zugleich sollte dieses Fest ihnen zum Gedächtnis daran dienen, wie Jehova sie schon während ihrer Wüstenreise in Laubhütten hatte wohnen lassen. Hier ist nicht etwa an die Stoffzelte gedacht, welche das Volk währen der ganzen Wüstenreise mit sich führte und bewohnte, sondern jedenfalls an besondere Erquickungsstationen, wie Gott sie ihnen in Elim mit seinen zwölf Quellen und siebzig Palmbäumen bereitete. Wenn das Volk während der Wüstenreise hie und da in einer solch lieblichen Oase rasten durfte, dann hatten sie sich auf Gottes Anordnung hin schon damals Laubhütten gebaut und sich durch Ruhe und Freude stärken dürfen auf die mühsame Weiterwanderung durch den Wüstensand! So war ihnen also in der Wüste schon immer wieder ein Vorgeschmack gewährt worden von den Wohltaten und Erquickungen, die sie im gelobten Lande dauernd und in viel höherem Maße finden und genießen sollten. Und als sie dann im Lande der Verheißung angelangt waren, da wurde ihnen dies Laubhüttenfest zur dankbaren Rückerinnerung daran, wie ihr Gott sie so wunderbar, barmherzig und freundlich erquickt, versorgt, getragen und hindurchgebracht hatte durch alle Gefahren und Widrigkeiten der langen Wüstenreise! – Ist es nicht auch heute so, daß der Herr uns auf dem Wege durch diese leidens- und versuchungsvolle Welt wunderbar trägt, versorgt, bewahrt, wenn wir uns im Glauben an Ihn halten, Ihm gehorchen und folgen? Schenkt Er nicht auch uns immer wieder inmitten aller Dunkelheiten, Leiden und Nöte köstliche Erquickungsstunden, da Sein Geist und Wort unsere Blicke hinlenkt auf die ewige Ruhe und Herrlichkeit, der wir als Erlöste entgegengehen? – Andererseits zeigt uns die Schrift, daß auch wir – wenn wir einmal im himmlischen Kanaan angelangt sein werden – ewiglich rühmend und dankend gedenken werden der Gnaden, Bewahrungen, Tröstungen und Segnungen, die unser treuer Gott uns in so überströmender Weise während unseres Pilgerlaufes zuteil werden ließ!
(Samstag, 29. Juni 1918)