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e) Das Fest der Webebrote oder Pfingstfest: am 4. des 3. Monats im Jahr (3. Mose 23,15-22 )
3. MOSE 23,17 ( IV. Webebrote oder Pfingstfest )
und sollt's aus euren Wohnungen opfern, nämlich zwei Webebrote von zwei Zehntel Semmelmehl, gesäuert und gebacken, zu Erstlingen dem HERRN.
Wie die Weizenkörner, die zuvor auf den verschiedenen Feldern der Kinder Israel gewachsen waren, dort in den zwei „Webebroten“*) vereinigt vor Gott gebracht wurden, so hat der Heilige Geist nunmehr die glaubenden Christen geistlicherweise zu einem Leibe zusammengefügt; „denn ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen“. (1. Kor. 10,17.)
„Aber es sind zwei Brote, die in Israel dem Herrn dargebracht wurden!“ wendet man ein. Ja, aber die beiden bildeten eine Darbringung! Daß es trotzdem zwei Brote waren, soll wohl darauf hindeuten, daß die Gemeinde sowohl aus den Juden wie aus den Heiden gesammelt und gebildet werden sollte. Ihre Vereinigung lag ja damals noch in ferner Zukunft, daher ist auch das Vorbild noch unvollkommen, obwohl sehr vielsagend. Durch Christi vollendetes Erlösungswerk und durch die Herniederkunft und Machtwirkung des Heiligen Geistes ist die Vereinigung aller Gläubigen zu einem Ganzen tatsächlich bewirkt worden, deshalb sagt der Apostel Paulus im Namen aller: „Ein Brot, ein Leib sind wir, die vielen; denn wir alle sind des einen Brotes teilhaftig.“ 1. Kor. 10,17.)
Ja, alle wahren Erlösten – ob aus den Juden oder aus den übrigen Nationen der Welt – bilden miteinander ein Ganzes; sie sind „durch einen Geist zu einem Leibe getauft“. (1. Kor. 12,13.)
Gerade in unseren Tagen, wo soviel gegenseitiger Nationalhaß unter den Völkern entflammt ist durch den furchtbaren Krieg, bedürfen die Kinder Gottes in allen Ländern ganz besonderer Gnade und Unterwürfigkeit unter des Herrn Wort und Willen, um sich im Glauben über die trennenden Schranken und menschlich zum Teil berechtigten Haß- und Rachegefühle gänzlich hinwegzuheben und ihr inniges, ewiges Verbundensein mit allen Erlösten auf dem ganzen Erdenrund im Geiste der Liebe zu erfassen und festzuhalten!
(Donnerstag, 13. Juni 1918)