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u) Die Alten Ehren, deinen Gott fürchten und Fremdlinge nicht bedrücken (3. Mose 19,32-34)
3. MOSE 19,32-34
32 Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren; denn du sollst dich fürchten vor deinem Gott, denn ich bin der HERR. 33 Wenn ein Fremdling bei dir in eurem Lande wohnen wird, den sollt ihr nicht schinden. 34 Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der HERR, euer Gott.
Gott gebietet der Jugend Ehrfurcht vor dem Alter, das besonders in Israel ein Zeichen des Segens und der Anerkennung von Gott war. (Spr. 16,31.)
Auch heute sollen wir solchen, die älter sind und mehr Lebenserfahrung haben als wir, die schuldige Ehrerbietung entgegenbringen – ganz besonders wenn sie gläubig sind und uns in den Wegen der Gottesfurcht vorangegangen sind! (Lies 1. Tim. 5,17; 1. Petr. 5,5)
Unbotmäßigkeit der Jugend und Mangel an Ehrfurcht vor dem Alter ist stets ein Zeichen des Verfalls und der zunehmenden Sittenlosigkeit. (Jes. 3,5; 2. Tim. 3,1-5)
Mit besonderem Schutz umgibt Gott den Fremdling. Israel soll ihn nicht bedrücken, sondern im Gegenteil wie seinen Volksgenossen behandeln, ja, ihn lieben wie sich selbst! Während 400 Jahren hatte Israel die Nöte und Leiden der Fremdlingschaft in Ägypten zur Genüge kennen gelernt. Wenn es ihm nun im eigenen Lande wohl ging, dann sollte es daran denken, wie es einem Fremdling ums Herz ist und sollte liebevoll gegen ihn sein.! (Vergl. 2. Mose 23,9)
Fürs praktische Leben können wir aus dieser Vorschrift viel lernen. Laßt uns Fremden – wenn auch Weisheit und Vorsicht am Platze ist – doch stets mit besonderem Wohlwollen entgegenkommen! Wie schwer ist es häufig, sich am fremden Orte, im fremden Geschäft, in einer neuen Stellung oder in einem neuen Kreise einzuleben, und wie sehr bedarf ein Fremder vielfach des Rats, der Hilfe, der Freundlichkeit! Ganz besonders wollen wir uns der Kinder Gottes annehmen, wenn sie fremd an unseren Ort oder in unseren Kreis kommen! – Und wenn du selbst, Kind Gottes, nach Gottes Willen und Führung fremd und einsam dastehst – sei es innerlich oder äußerlich -, weil du ein Himmelsbürger bist und der Welt nicht angehören und zustimmen kannst, so tröste und freue dich der Gnade und des Schutzes deines Gottes! Vielleicht stehst du als Soldat im Felde unter gottlosen Kameraden oder als Arbeiterin unter spottenden Mitarbeiterinnen.! Stütze dich vertrauensvoll auf deinen Gott, verherrliche Ihn durch einen geheiligten Wandel und sei ein einladender „Brief Christi“ an deine Umgebung! Bald darfst du einziehen in deine ewige himmlische Heimat, deshalb sei freudig und treu!
(Sonntag, 17. Juni 1917)