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DAS DRITTE BUCH MOSE (Leviticus)
B - Das Gesetz der Priester und Reinheit (3. Mose 8-16)
3. Falscher und rechter priesterlicher Dienst (3. Mose 10,1-20)
a) Tödliche Verirrung im Priesterdienst: Nadab und Abihu (3. Mose 10,1-7)
3. Mose 10,1
1 Und die Söhne Aarons Nadab und Abihu nahmen ein jeglicher seinen Napf und taten Feuer darein und legten Räuchwerk darauf und brachten das fremde Feuer vor den HERRN, das er ihnen nicht geboten hatte.
Kaum waren Aaron und seine Söhne zum heiligen Dienste geweiht, so trat auch der Verfall des Priestertums ein. Nadab und Abihu waren schon früher gewürdigt worden, mit Mose und Aaron und den siebzig Ältesten eine herrliche Offenbarung Gottes zu schauen am Berge Sinai (2. Mose 24,9-11).
2. Mose 24,9-11 -- 9 Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels hinauf 10 und sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie ein schöner Saphir und wie die Gestalt des Himmels, wenn's klar ist. 11 Und er reckte seine Hand nicht aus wider die Obersten in Israel. Und da sie Gott geschaut hatten, aßen und tranken sie.
Doch keine besondere Gnadenoffenbarung Gottes bildet an sich eine Sicherheit gegen späteren Fall! Nur heilige Furcht, die sich die göttliche Bewahrung zunutze macht, kann uns vor dem Hochmut behüten, welchem stets ein Fallen in die Sünde folgen muß! Diese heilige Furcht war Nadab und Abihu verloren gegangen, und so zogen sie sich durch Ungehorsam und eigenwilliges Handeln Gottes Gericht zu. Gott hatte angeordnet, daß das Feuer zum Rauchwerk stets vom Brandopferaltar genommen werde (4. Mose 16,46; vergl. 3. Mose 6,2; [Luth. 6,12-13]).
4. Mose 16,46 -- 26 und er redete mit der Gemeinde und sprach: Weichet von den Hütten dieser gottlosen Menschen und rührt nichts an, was ihr ist, daß ihr nicht vielleicht umkommt in irgend einer ihrer Sünden. / 3. Mose 6,2 -- 2 Gebiete Aaron und seinen Söhnen und sprich: Dies ist das Gesetz des Brandopfers. Das Brandopfer soll brennen auf dem Herd des Altars die ganze Nacht bis an den Morgen, und es soll des Altars Feuer brennend darauf erhalten werden. / 3. Mose 6,12-13 -- 12 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 13 Das soll das Opfer sein Aarons und seiner Söhne, das sie dem HERRN opfern sollen am Tage der Salbung: ein zehntel Epha Semmelmehl als tägliches Speisopfer, eine Hälfte des Morgens, die andere Hälfte des Abends.
Nadab und Abihu jedoch nahmen anderes Feuer. - Das „Räuchern“ war neben dem Darbringen der Opfer das besondere und ausschließliche Vorrecht der geweihten Priester (5. Mose 33,10; 1. Chron. 23,13; 2. Chron. 26,18).
5. Mose 33,10 -- 10 die werden Jakob deine Rechte lehren und Israel dein Gesetz; die werden Räuchwerk vor deine Nase legen und ganze Opfer auf deinen Altar. / 1. Chronik 23,13 -- 13 Die Kinder Amrams waren: Aaron und Mose. Aaron aber ward abgesondert, daß er geheiligt würde zum Hochheiligen, er und seine Söhne ewiglich, zu räuchern vor dem HERRN und zu dienen und zu segnen in dem Namen des HERRN ewiglich. / 2. Chronik 26,18 -- 18 und standen wider Usia, den König, und sprachen zu ihm: Es gebührt dir, Usia, nicht, zu räuchern dem HERRN, sondern den Priestern, Aarons Kindern, die zu räuchern geheiligt sind. Gehe heraus aus dem Heiligtum; denn du vergreifst dich, und es wird dir keine Ehre sein vor Gott dem HERRN.
Dasselbe ist ein deutliches Bild von der Anbetung, welche nur der zu Gottes Dienst geheiligte Gläubige Gott darbringen kann (Phil. 3,3; Joh. 4,23-24).
Philipper 3,3 -- 3 Denn wir sind die Beschneidung, die wir Gott im Geiste dienen und rühmen uns von Christo Jesu und verlassen uns nicht auf Fleisch, / Johannes 4,23-24 -- 23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, daß die wahrhaftigen Anbeter werden den Vater anbeten im Geist und in der Wahrheit; denn der Vater will haben, die ihn also anbeten. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
Zu diesem Priestertum ist jeder wahre Christ berufen. Das vom ehernen Altar genommene Feuer ist ein Hinweis auf den Heiligen Geist, der unser Herzen stets in Verbindung mit Jesus und Seinem vollbrachten Opfer erhalten will. Doch wie gar leicht treten bei dem Gläubigen das Fleisch und die natürlichen frommen Gefühle an die Stelle des Geistes und Seiner heiligen Glut! Dann kann Gott unsere Anbetung nicht mehr wohlgefällig annehmen. Ja, Sein Gericht trifft früher oder später in irgend einer Weise alle diejenigen, welche wissentliche die klaren Anweisungen Seines Wortes mißachtet und einen eigenwilligen Gottesdienst geübt haben!