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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
G. GESETZ 3: Der Bau des Heiligtums (2. Mose 35-40)
20. Anfertigung eines kupfernen Beckens mit Gestell (2. Mose 38,8)
2. Mose 38,8
Und machte ein Handfaß von Erz und seinen Fuß auch von Erz aus Spiegeln der Weiber, die vor der Tür der Hütte des Stifts dienten.
2. Mose 30,18-20
18 Du sollst auch ein ehernes Handfaß machen mit einem ehernen Fuß, zum Waschen, und sollst es setzen zwischen die Hütte des Stifts und den Altar, und Wasser darein tun. 19 daß Aaron und seine Söhne ihre Hände und Füße darin waschen, 20 wenn sie in die Hütte des Stifts gehen oder zum Altar, daß sie dienen, ein Feuer anzuzünden dem HERRN
Nicht nur von Sünde, auch vom Staub des Alltags bedürfen wir gereinigt zu werden! Das stille Weilen vor Gott im Heiligtum Seiner Gegenwart ist das einzige zurechthelfende Gegengewicht für unseren inneren Menschen gegenüber all dem vielen Beunruhigenden, Oberflächlichmachenden, Niederziehenden und Belastenden, das das tägliche Leben uns auferlegt. - Gerade die ihnen aufgetragene Arbeit brachte Staub und Befleckung für die Priester mit sich, von der sie sich zu reinigen hatten. Sollten sie deshalb diese Arbeit unterlassen? Das wäre ganz gefehlt gewesen und hätte sie auf einen schlimmen Irrweg gebracht! - Nein, es gilt auch für uns, den göttlich gewiesenen Weg der Pflicht zu gehen - die gottgeschenkte Aufgabe zu erfüllen und dabei täglich die beste Zeit und Aufmerksamkeit dem stillen Weilen in der Gegenwart Gottes, dem Hören auf Sein Wort und Seine Stimme und dem inbrünstigen, gründlichen Beten und Flehen zuzuwenden. - Das Waschbecken, täglich neu gefüllt mit erquickendem, reinigendem Wasser, war ja für die Priester da. Alle Gnade ist bei Gott für uns vorhanden und uns zugewandt! Wir können ohne Straucheln, Gott Frucht bringend und in der Heiligung zunehmend, hindurchkommen durch die tausendfältigen Anfechtungen, Gefahren, Schlingen und Versuchungen des Feindes. Gott will, daß wir nicht sündigen! Wir können durch Gottes Macht und durch einfältiges Vertrauen bewahrt und siegreich hindurchkommen durch dieses Feindesland, durch welches der schmale Weg zur Herrlichkeit führt! (1. Petr. 1,5; 2. Petr. 1,3-11; 1. Joh. 2,1a.)
1. Petrus 1,5 -- euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit. / 2. Petrus 1,3-11 -- 3 Nachdem allerlei seiner göttlichen Kraft, was zum Leben und göttlichen Wandel dient, uns geschenkt ist durch die Erkenntnis des, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Tugend, 4 durch welche uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt sind, nämlich, daß ihr dadurch teilhaftig werdet der göttlichen Natur, so ihr fliehet die vergängliche Lust der Welt; 5 so wendet allen euren Fleiß daran und reichet dar in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis 6 und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Gottseligkeit 7 und in der Gottseligkeit brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe allgemeine Liebe. 8 Denn wo solches reichlich bei euch ist, wird's euch nicht faul noch unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unsers HERRN Jesu Christi; 9 welcher aber solches nicht hat, der ist blind und tappt mit der Hand und vergißt die Reinigung seiner vorigen Sünden. 10 Darum, liebe Brüder, tut desto mehr Fleiß, eure Berufung und Erwählung festzumachen; denn wo ihr solches tut, werdet ihr nicht straucheln, 11 und also wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang zu dem ewigen Reich unsers HERRN und Heilandes Jesu Christi. / 1. Johannes 2,1 -- Meine Kindlein, solches schreibe ich euch, auf daß ihr nicht sündiget. Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christum, der gerecht ist.
Wenn uns aber eine Sünde zugestoßen ist, wenn wir uns verfehlt haben, dann gilt es, sofort und gründlich uns zu beugen, die Sünde beim rechten Namen zu nennen und sie in tiefer Reue zu bekennen. Es gilt, an das eherne Waschbecken zu treten und das Wort Gottes seine überführende, strafende und zurechtbringende Arbeit voll und ganz tun zu lassen an uns! „Denn das Gebot ist eine Leuchte und die Belehrung ein Licht, und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens, um dich zu bewahren!“ - Nichts ist schlimmer, als über irgendeine sündliche Regung oder einen verkehrten Schritt hinweggehen zu wollen. Nur die Sünde nicht verheimlichen wollen wie Achan, sonst bringst du einen Bann auf die Sache Gottes - bringst du das ganze Volk Gottes in Trübsal! [Lies Jos. 7.]
Josua 7 -- 1 Aber die Kinder Israel vergriffen sich an dem Verbannten; denn Achan, der Sohn Charmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serahs, vom Stamm Juda nahm des Verbannten etwas. Da ergrimmte der Zorn des HERRN über die Kinder Israel. 2 Und Josua sandte Männer aus von Jericho gen Ai, das bei Beth-Aven liegt, gegen Morgen vor Beth-El, und sprach zu ihnen: Geht hinauf und erkundet das Land! Und da sie hinaufgegangen waren und Ai erkundet hatten, 3 kamen sie wieder zu Josua und sprachen zu ihm: Laß nicht das ganze Volk hinaufziehen, sondern bei zwei- oder dreitausend Mann, daß sie hinaufziehen und schlagen Ai, daß nicht das ganze Volk sich daselbst bemühe; denn ihrer ist wenig. 4 Also zogen hinauf des Volks bei dreitausend Mann, und sie flohen vor den Männern zu Ai. 5 Und die von Ai schlugen ihrer bei sechsunddreißig Mann und jagten sie vor dem Tor bis gen Sabarim und schlugen sie den Weg herab. Da ward dem Volk das Herz verzagt und ward zu Wasser. 6 Josua aber zerriß seine Kleider und fiel auf sein Angesicht zur Erde vor der Lade des HERRN bis auf den Abend samt den Ältesten Israels, und sie warfen Staub auf ihre Häupter. 7 Und Josua sprach: Ach Herr, HERR, warum hast du dies Volk über den Jordan geführt, daß du uns in die Hände der Amoriter gäbest, uns umzubringen? O, daß wir's uns hätten gefallen lassen, jenseit des Jordans zu bleiben! 8 Ach, mein HERR, was soll ich sagen, weil Israel seinen Feinden den Rücken kehrt? 9 Wenn das die Kanaaniter und alle Einwohner des Landes hören, so werden sie uns umbringen und auch unsern Namen ausrotten von der Erde. Was willst du denn für deinen großen Namen tun? 10 Da sprach der HERR zu Josua: Stehe auf! Warum liegst du also auf deinem Angesicht? 11 Israel hat sich versündigt, sie haben meinen Bund übertreten, den ich ihnen angeboten habe, und haben des Verbannten etwas genommen und gestohlen und es verleugnet und unter eure Geräte gelegt. 12 Die Kinder Israel können nicht stehen vor ihren Feinden, sondern müssen ihren Feinden den Rücken kehren; denn sie sind im Bann. Ich werde hinfort nicht mit euch sein, wo ihr nicht den Bann aus euch vertilgt. 13 Stehe auf und heilige das Volk und sprich: Heiligt euch auf morgen. Denn also sagte der HERR, der Gott Israels: Es ist ein Bann unter dir Israel; darum kannst du nicht stehen vor deinen Feinden, bis daß ihr den Bann von euch tut. 14 Und sollt euch früh herzumachen, ein Stamm nach dem andern; und welchen Stamm der HERR treffen wird, der soll sich herzumachen, ein Geschlecht nach dem andern; und welch Geschlecht der HERR treffen wird, das soll sich herzumachen, ein Haus nach dem andern; und welch Haus der HERR treffen wird, das soll sich herzumachen, ein Hauswirt nach dem andern. 15 Und welcher gefunden wird im Bann, den soll man mit Feuer verbrennen mit allem, was er hat, darum daß er den Bund des HERRN übertreten und eine Torheit in Israel begangen hat. 16 Da machte sich Josua des Morgens früh auf und brachte Israel herzu, einen Stamm nach dem andern; und es ward getroffen der Stamm Juda. 17 Und da er die Geschlechter in Juda herzubrachte, ward getroffen das Geschlecht der Serahiter. Und da er das Geschlecht der Serahiter herzubrachte, einen Hauswirt nach dem andern, ward Sabdi getroffen. 18 Und da er sein Haus herzubrachte, einen Wirt nach dem andern, ward getroffen Achan, der Sohn Charmis, des Sohnes Sabdis, des Sohnes Serahs, aus dem Stamm Juda. 19 Und Josua sprach zu Achan: Mein Sohn, gib dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre und gib ihm das Lob und sage mir an: Was hast du getan? und leugne mir nichts. 20 Da antwortete Achan Josua und sprach: Wahrlich, ich habe mich versündigt an dem HERRN, dem Gott Israels. Also und also habe ich getan: 21 ich sah unter dem Raub einen köstlichen babylonischen Mantel und zweihundert Silberlinge und eine goldene Stange, fünfzig Lot am Gewicht; des gelüstete mich, und ich nahm es. Und siehe es ist verscharrt in die Erde in meiner Hütte und das Silber darunter. 22 Da sandte Josua Boten hin, die liefen zur Hütte; und siehe, es war verscharrt in seiner Hütte und das Silber darunter. 23 Und sie nahmen's aus der Hütte und brachten's zu Josua und zu allen Kindern Israel und schütteten es vor den HERRN. 24 Da nahm Josua und das ganze Israel mit ihm Achan, den Sohn Serahs, samt dem Silber, Mantel und der goldenen Stange, seine Söhne und Töchter, seine Ochsen und Esel und Schafe, seine Hütte und alles, was er hatte, und führten sie hinauf ins Tal Achor. 25 Und Josua sprach: Weil du uns betrübt hast, so betrübe dich der HERR an diesem Tage. Und das ganze Israel steinigte ihn und verbrannte sie mit Feuer. Und da sie sie gesteinigt hatten, 26 machten sie über sie einen großen Steinhaufen, der bleibt bis auf diesen Tag. Also kehrte sich der HERR von dem Grimm seines Zorns, Daher heißt derselbe Ort das Tal Achor bis auf diesen Tag.
Die Schrift sagt: „Wer seine Sünde verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen!“ - König David sagt aus tiefer Erfahrung heraus: „Als ich meine Schuld verschweigen wollte, da verzehrten sich meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht lastete schwer auf mir Deine Hand. Mein Saft verwandelte sich in Sommerdürre! … bis ich Dir kundtat meine Sünde und meine Ungerechtigkeit nicht länger zudeckte.“ - Der eherne Altar hat uns gezeigt, daß Gott zum vollsten Vergeben bereit ist; das eherne Waschbecken beweist es klar, daß gründliche Reinigung für uns bereit ist, aber auch unbedingt von uns nachgesucht und erlangt werden muß!
(Freitag, 22. November 1935)