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8. Anfertigung zweier Decken aus Widder- und Dachsfellen fürs äußere Zeltdach (2. Mose 36,19)
2. Mose 36,19
19 Und machte eine Decke über die Hütte von rötlichen Widderfellen und über die noch eine Decke von Dachsfellen.
1. Petrus 2,20-25
20 Denn was ist das für ein Ruhm, so ihr um Missetat willen Streiche leidet? Aber wenn ihr um Wohltat willen leidet und erduldet, das ist Gnade bei Gott. 21 Denn dazu seid ihr berufen; sintemal auch Christus gelitten hat für uns und uns ein Vorbild gelassen, daß ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; 22 welcher keine Sünde getan hat, ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden; 23 welcher nicht wiederschalt, da er gescholten ward, nicht drohte, da er litt, er stellte es aber dem anheim, der da recht richtet; 24 welcher unsre Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, auf daß wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch welches Wunden ihr seid heil geworden. 25 Denn ihr waret wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.
Wir beschäftigen uns mit der tiefen Bedeutung der rotgefärbten Widderfelldecke. Auch uns, die wir uns Seine Nachfolger nennen dürfen, ruft der Herr zu: „Sei getreu bis zum Tode, so will Ich dir die Krone des Lebens geben!“ - Petrus spricht zu seinen Brüdern und Schwestern: „Da nun Christus für uns so schwere leibliche Leiden, ja den Tod erlitten hat, so wappnet auch ihr euch mit demselben Sinn, d. h. mit Leidens- und Sterbenswilligkeit!“ [Lies Apgesch. 7,54-60 (Luth. 54-59).]
Der Herr Jesus fordert uns auf, klar ins Auge zu fassen, was Seine Nachfolge für uns bedeutet, ehe wir in dieselbe eintreten: „Wenn einer Mir nachfolgen will, so muß er sich selbst verleugnen, täglich sein Kreuz tragen und so Mir folgen!“ (Im römischen Reich mußten die zum Tode Verurteilten selbst das Kreuz zur Richtstätte tragen, an welchem sie getötet werden sollten!) - Der Apostel Paulus sprach - und er hat seine Worte hernach mit dem Tode besiegelt -: „Selbst an meinem Leben soll mir nichts liegen, wenn ich nur die von Gott mir bestimmte Bahn mit Freuden vollenden und den hohen Dienst würdig zum Abschluß bringen kann, den ich vom Herrn Jesus empfangen habe: Zeugnis abzulegen für die frohe Botschaft von der Gnade Gottes! ... Ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch den Tod für den Namen des Herrn Jesu zu erleiden!“ [Apgesch. 20,24; 21,13.]
Was haben dir und mir die rotgefärbten Widderfelle für unser tägliches Leben zu sagen? - Sie sind nicht nur im Erdenleben des Herrn Jesu zu sehen, sondern kennzeichnen, wie wir sahen, die Bahn des Zeugnisses all Seiner wahren Nachfolger! Von den zwölf Aposteln haben zehn ihr Leben und Zeugnis mit ihrem Leben und Blut besiegelt. Auch wir wissen noch nicht, ob wir nicht vor die Frage gestellt werden: „Bist du bereit, für den Namen des Herrn Jesu zu sterben?“ - Deshalb wollen wir es uns klarmachen: Wenn wir jetzt nicht sterbensfreudig die kleinen oder größeren inneren Sterben annehmen und überwinden, wie wollen wir ernsteren Proben gewachsen sein? (Lies Offenb. 2,7. 11. 17; 3,5. 12. 19. 20.)
Paulus schreibt an seinen geliebten Timotheus: „Sei leidensbereit! Beweise in deinem Dienste Treue bis ans Ende! Ich bin ja jetzt schon dem Tod geweiht, und die Zeit meines Abschieds ist da. Den herrlichen Kampf habe ich gekämpft, meinen von Gott mir vorgezeichneten Lauf und Dienst vollendet und Ihm die Treue gehalten, das Vertrauen bewahrt! Wie ein Siegeskranz liegt die Krone der Gerechtigkeit schon für mich bereit: Der Herr, der gerechte Richter, wird sie mir als Anerkennung verleihen an Seinem großen Tage - jedoch nicht nur mir, sondern allen, die Sein Erscheinen lieben, d. h. die sich auf Seine herrliche Wiederkunft freuen und bereitet haben!“ [Lies Luk. 12,35-44.]
Den Geliebten in Philippi schreibt der Apostel: „Dieselbe Gesinnung lebe in euch, die Christus Jesus eigen war! Voller Demut leistete Er Gehorsam bis zum Tode, ja, bis zum Tode am Kreuze. Darum hat Ihn Gott auch zu überragender Höhe emporgehoben. Den höchsten Titel hat Er Ihm verliehen, der alle menschlichen Ehren weit übersteigt. Vor dieser Ihm verliehenen Herrlichkeit sollen sich einmal alle Knie beugen - sei es im Himmel oder auf Erden oder unter der Erde! Ja, zur Ehre Gottes, des Vaters, sollen einmal alle Zungen bekennen: Herr ist Jesus Christus!“
(Mittwoch, 14. August 1935)