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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
F. Das goldene Kalb und Moses Umgang mit Gott (2. Mose 32-34)
5. Mose tritt erneut ein für das Volk und der HERR vergibt ihnen vorläufig (2. Mose 32,30-35)
2. Mose 32,30-32
30 Des Morgens sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde getan; nun will ich hinaufsteigen zu dem HERRN, ob ich vielleicht eure Sünde versöhnen möge. 31 Als nun Mose wieder zum HERRN kam, sprach er: Ach, das Volk hat eine große Sünde getan, und sie haben sich goldene Götter gemacht. 32 Nun vergib ihnen ihre Sünde; wo nicht, so tilge mich auch aus deinem Buch, das du geschrieben hast
Wir bewundern die Menschen, die die Naturkräfte zu fassen und für uns brauchbar zu machen wissen: Wasser, Dampf, Elektrizität und viele andere. Was aber ist es um jene heiligen Menschen Gottes, welche die himmlischen Kräfte - die Kraft Gottes - in unseren Bereich herabziehen, uns mit Gott vertraut machen und durch ihre Gebete und ihr Vorbild uns emporheben zu wahrer Gemeinschaft mit Gott, zur Erkenntnis Seiner Herrlichkeit und Liebe - die uns das Verständnis Seines Wortes und Seiner heiligen Wege auftun, so daß wir uns besser unserer herrlichen Gnadenstellung und unseres himmlischen Hauptes freuen können, als es bisher der Fall war! - Wahrlich, vor allem, was auf Erden groß ist - die Größten im Königreiche Gottes sind die, welche am meisten von der Sünde und dem Kummer der Welt auf ihr Herz nehmen können, es vor Gott bringen und an Seinem Gnadenthron Gnade und Heil empfangen für andere! [Lies Dan. 9,3-19.]
Daniel 9,3-19 -- 3 Und ich kehrte mich zu Gott dem HERRN, zu beten und zu flehen mit Fasten im Sack und in der Asche. 4 Ich betete aber zu dem HERRN, meinem Gott, bekannte und sprach: Ach lieber HERR, du großer und schrecklicher Gott, der du Bund und Gnade hältst denen, die dich lieben und deine Gebote halten: 5 wir haben gesündigt, unrecht getan, sind gottlos gewesen und abtrünnig geworden; wir sind von deinen Geboten und Rechten gewichen. 6 Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem Namen unsern Königen, Fürsten, Vätern und allem Volk im Lande predigten. 7 Du, HERR, bist gerecht, wir aber müssen uns schämen; wie es denn jetzt geht denen von Juda und denen von Jerusalem und dem ganzen Israel, denen, die nahe und fern sind in allen Landen, dahin du sie verstoßen hast um ihrer Missetat willen, die sie an dir begangen haben. 8 Ja, HERR, wir, unsre Könige, unsre Fürsten und unsre Väter müssen uns schämen, daß wir uns an dir versündigt haben. 9 Dein aber, HERR, unser Gott, ist die Barmherzigkeit und Vergebung. Denn wir sind abtrünnig geworden 10 und gehorchten nicht der Stimme des HERRN, unsers Gottes, daß wir gewandelt hätten in seinem Gesetz, welches er uns vorlegte durch seine Knechte, die Propheten; 11 sondern das ganze Israel übertrat dein Gesetz, und sie wichen ab, daß sie deiner Stimme nicht gehorchten. Darum trifft uns auch der Fluch und Schwur, der geschrieben steht im Gesetz Moses, des Knechtes Gottes, weil wir an ihm gesündigt haben. 12 Und er hat seine Worte gehalten, die er geredet hat wider uns und unsre Richter, die uns richten sollten, daß er so großes Unglück über uns hat gehen lassen, daß desgleichen unter dem ganzen Himmel nicht geschehen ist, wie über Jerusalem geschehen ist. 13 Gleichwie es geschrieben steht im Gesetz Mose's, so ist all dies große Unglück über uns gegangen. So beteten wir auch nicht vor dem HERRN, unserm Gott, daß wir uns von den Sünden bekehrten und auf deine Wahrheit achteten. 14 Darum ist der HERR auch wach gewesen mit diesem Unglück und hat's über uns gehen lassen. Denn der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut; denn wir gehorchten seiner Stimme nicht. 15 Und nun, HERR, unser Gott, der du dein Volk aus Ägyptenland geführt hast mit starker Hand und hast dir einen Namen gemacht, wie er jetzt ist: wir haben ja gesündigt und sind leider gottlos gewesen. 16 Ach HERR, um aller deiner Gerechtigkeit willen wende ab deinen Zorn und Grimm von deiner Stadt Jerusalem und deinem heiligen Berge. Denn um unsrer Sünden willen und um unsrer Väter Missetat willen trägt Jerusalem und dein Volk Schmach bei allen, die um uns her sind. 17 Und nun, unser Gott, höre das Gebet deines Knechtes und sein Flehen, und siehe gnädig an dein Heiligtum, das verstört ist, um des HERRN willen. 18 Neige dein Ohr, mein Gott, und höre, tue deine Augen auf und sieh, wie wir verstört sind und die ganze Stadt, die nach deinem Namen genannt ist. Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet, nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. 19 Ach HERR, höre, ach HERR, sei gnädig, ach HERR, merke auf und tue es, und verzieh nicht um deiner selbst willen, mein Gott! denn deine Stadt und dein Volk ist nach deinem Namen genannt.
Gott will auch dich und mich machen zu einer Tür, die zum Himmel geöffnet ist - durch welche es den Menschen leicht gemacht wird, den Weg an das Herz Gottes zu finden, und durch welche es Gott leicht gemacht wird, den Weg zum Herzen der Menschen zu finden und Seine Gnadenoffenbarung ihnen zuteil werden zu lassen! - Ich sah neulich Bilder von den sieben reichsten Menschen, die augenblicklich leben - ein erschütternder Anblick! Es wurde dazu gesagt, daß - wenn diese sieben Menschen ihren Reichtum hergäben, alle Schulden der Nationen der Welt damit gedeckt werden könnten. Dann würden sie immer noch einige Millionen übrigbehalten, um davon leben zu können! - Was stände doch in der Macht dieser sieben Menschen! - Was aber steht in deiner Macht, wenn du innig vertraut bist mit der Größe und Herrlichkeit deines Gottes - mit dem Reichtum Seiner Barmherzigkeit! Jesus spricht zu dir: „Habe Ich dir nicht gesagt. wenn du vertraust, so wirst du die Herrlickkeit Gottes schauen?“ „Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr auch nur soviel Glauben habt wie ein Senfkorn groß ist, so könnt ihr zu diesem Berge sprechen: Werde versetzt von hier dorthin! Und er wird versetzt werden. Und nichts wird euch unmöglich sein!“ -Siehe zu, daß auf deine Gebete hin deine Umgebung ein blühender und fruchttragender Garten für Gott werde - daß der Himmel sich auftue darüber, und daß die Macht Gottes Sich entfalten könne durch dich, der du „ein Schwacher“ im göttlichen Sinne bist! (Lies Jes. 62,1-7.)
Jesaja 62,1-7 -- 1 Um Zions willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen will ich nicht innehalten, bis daß ihre Gerechtigkeit aufgehe wie ein Glanz und ihr Heil entbrenne wie eine Fackel, 2 daß die Heiden sehen deine Gerechtigkeit und alle Könige deine Herrlichkeit; und du sollst mit einem neuen Namen genannt werden, welchen des HERRN Mund nennen wird. 3 Und du wirst sein eine schöne Krone in der Hand des HERRN und ein königlicher Hut in der Hand deines Gottes. 4 Man soll dich nicht mehr die Verlassene noch dein Land eine Verwüstung heißen; sondern du sollst "Meine Lust an ihr" und dein Land "Liebes Weib" heißen: denn der HERR hat Lust an dir und dein Land hat einen lieben Mann. 5 Denn wie ein Mann ein Weib liebhat, so werden dich deine Kinder liebhaben; und wie sich ein Bräutigam freut über die Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen. 6 O Jerusalem, ich will Wächter auf deine Mauern bestellen, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nimmer stillschweigen sollen und die des HERRN gedenken sollen, auf daß bei euch kein Schweigen sei 7 und ihr von ihm nicht schweiget, bis daß Jerusalem zugerichtet und gesetzt werde zum Lobe auf Erden.
Welch furchtbare Schuld laden diejenigen auf sich, die mit Leichtigkeit könnten die Schulden der Völker decken und aus der Welt schaffen und tun es nicht! - Welche Schulden aber ladet das Kind Gottes auf sich, welches dazu berufen und bestimmt ist, für die schuldbeladenen Menschen eine geöffnete Tür zu dem Gott aller Gnade und alles Heils zu sein und verschließen sich dieser so einfachen und einzigartigen Aufgabe, die Gott ihnen zugedacht hat! - Was ist das für eine Verantwortung. sich gläubig zu heißen und statt einer geöffneten Tür eine Scheidewand zu bilden zwischen den Menschen und Gott - ihnen hindernd im Weg zu stehen! - Den Pharisäern und Schriftgelehrten mußte der Herr einst zurufen: „Ihr Unwahrhaftigen! Ihr verschließt das himmlische Königreich den Menschen! Selbst geht ihr nicht hinein, und diejenigen, welche hinein wollen, laßt ihr nicht hineingehen!“ (Lies Matth. 18,6-14; 1. Kor. 10,32.33.)
Matthäus 18,6-14 -- 6 Wer aber ärgert dieser Geringsten einen, die an mich glauben, dem wäre es besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft werde im Meer, da es am tiefsten ist. 7 Weh der Welt der Ärgernisse halben! Es muß ja Ärgernis kommen; doch weh dem Menschen, durch welchen Ärgernis kommt! 8 So aber deine Hand oder dein Fuß dich ärgert, so haue ihn ab und wirf ihn von dir. Es ist besser, daß du zum Leben lahm oder als Krüppel eingehst, denn daß du zwei Hände oder zwei Füße hast und wirst in das höllische Feuer geworfen. 9 Und so dich dein Auge ärgert, reiß es aus und wirf's von dir. Es ist dir besser, daß du einäugig zum Leben eingehest, denn daß du zwei Augen habest und wirst in das höllische Feuer geworfen. 10 Sehet zu, daß ihr nicht jemand von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit in das Angesicht meines Vaters im Himmel. 11 Denn des Menschen Sohn ist gekommen, selig zu machen, das verloren ist. 12 Was dünkt euch? Wenn irgend ein Mensch hundert Schafe hätte und eins unter ihnen sich verirrte: läßt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte? 13 Und so sich's begibt, daß er's findet, wahrlich ich sage euch, er freut sich darüber mehr denn über die neunundneunzig, die nicht verirrt sind. 14 Also auch ist's vor eurem Vater im Himmel nicht der Wille, daß jemand von diesen Kleinen verloren werde. / 1. Korinther 10.32.33 -- 32 Gebet kein Ärgernis weder den Juden noch den Griechen noch der Gemeinde Gottes; 33 gleichwie ich auch jedermann in allerlei mich gefällig mache und suche nicht, was mir, sondern was vielen frommt, daß sie selig werden.
Wahrlich, besser wäre es. wenn mir ein Mühlstein um den Hals gehängt und ich ertränkt würde im tiefsten Meer, als daß ich diese Verantwortung auf mich lade, anderen ein Anstoß und ein Hindernis zu sein, so daß sie nicht rechtzeitig zum Herrn Jesus kommen und Heil suchen, sondern ewig verlorengehen!
(Mittwoch, 15. Mai 1935)