BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 217 (Bundesverpflichtung, Lesung des Bundesbuches und Besprengung Israels mit Bundesblut)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
D. GESETZ 1: Das Bundesbuch (2. Mose 20-24)

21. Bundesverpflichtung, Lesung des Bundesbuches und Besprengung Israels mit Bundesblut (2. Mose 24,3-8)


2. MOSE 24,3-8

3 Mose kam und erzählte dem Volk alle Worte des HERRN und alle Rechte. Da antwortete alles Volk mit einer Stimme und sprachen: Alle Worte, die der HERR gesagt hat, wollen wir tun. 4 Da schrieb Mose alle Worte des HERRN und machte sich des Morgens früh auf und baute einen Altar unten am Berge mit zwölf Säulen nach den zwölf Stämmen Israels, 5 und sandte hin Jünglinge aus den Kindern Israel, daß sie Brandopfer darauf opferten und Dankopfer dem HERRN von Farren. 6 Und Mose nahm die Hälfte des Blutes und tat's in ein Becken, die andere Hälfte sprengte er auf den Altar. 7 Und nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes. Und da sie sprachen: Alles, was der HERR gesagt hat, das wollen wir tun und gehorchen, 8 da nahm Mose das Blut und besprengte das Volk damit und sprach: Sehet, das ist das Blut des Bundes, den der HERR mit euch macht über allen diesen Worten.

Das ganze Volk wiederholt mit einer Stimme jenes Versprechen (Kap. 19,8), dessen Tragweite sie sich in keiner Weise klarmachten, weil sie ihr sündiges Wesen und ihre Unfähigkeit zum Gehorsam nicht im göttlichen Licht erkannten: „Alle Worte, die der Herr geredet hat, wollen wir tun!“ - Mose schrieb nun alles, was der Herr mit ihm geredet hatte, in das Bundesbuch. (Vgl. V. 7.) - Am anderen Morgen in der Frühe errichtete er am Fuß des Berges einen Altar und zur späteren Erinnerung an die Bundesschließung zwölf Denksteine, entsprechend den zwölf Stämmen Israels. [Vgl. Jos. 4,1-9.]

Josua 4,1-9 -- 1 Da nun das Volk ganz über den Jordan gegangen war, sprach der HERR zu Josua: 2 Nehmt euch zwölf Männer, aus jeglichem Stamm einen, 3 und gebietet ihnen und sprecht: Hebt auf aus dem Jordan zwölf Steine von dem Ort, da die Füße der Priester stillgestanden sind, und bringt sie mit euch hinüber, daß ihr sie in der Herberge laßt, da ihr diese Nacht herbergen werdet. 4 Da rief Josua die zwölf Männer, die er verordnet hatte aus den Kindern Israel, aus jeglichem Stamm einen, 5 und sprach zu ihnen: Geht hinüber vor die Lade des HERRN, eures Gottes, mitten in den Jordan und hebe ein jeglicher einen Stein auf seine Achsel, nach der Zahl der Stämme der Kinder Israel, 6 daß sie ein Zeichen seien unter euch. Wenn eure Kinder hernach ihre Väter fragen werden und sprechen: Was tun diese Steine da? 7 so sollt ihr ihnen sagen: Weil das Wasser des Jordans abgerissen ist vor der Lade des Bundes des HERRN, da sie durch den Jordan ging, sollen diese Steine den Kindern Israels ein ewiges Gedächtnis sein. 8 Da taten die Kinder Israel, wie ihnen Josua geboten hatte, und trugen zwölf Steine mitten aus dem Jordan, wie der HERR zu Josua gesagt hatte, nach der Zahl der Stämme der Kinder Israel, und brachten sie mit sich hinüber in die Herberge und ließen sie daselbst. 9 Und Josua richtete zwölf Steine auf mitten im Jordan, da die Füße der Priester gestanden waren, die die Lade des Bundes trugen; die sind noch daselbst bis auf diesen Tag.

Daß das vergossene Opferblut zur Hälfte an den Altar, zur Hälfte auf das Volk gesprengt wird, bezieht sich auf die beiden Bundesparteien - Gott und das Volk, die in diesem Bund zur Lebenseinheit verbunden werden sollen. [Vgl. 1. Mos. 15,9-21.]

1. Mose 15,9-21 -- 9 Und er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube. 10 Und er brachte ihm solches alles und zerteilte es mitten voneinander und legte einen Teil dem andern gegenüber; aber die Vögel zerteilte er nicht. 11 Und die Raubvögel fielen auf die Aase; aber Abram scheuchte sie davon. 12 Da nun die Sonne am Untergehen war, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram; und siehe, Schrecken und große Finsternis überfiel ihn. 13 Da sprach er zu Abram: Das sollst du wissen, daß dein Same wird fremd sein in einem Lande, das nicht sein ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und plagen vierhundert Jahre. 14 Aber ich will richten das Volk, dem sie dienen müssen. Darnach sollen sie ausziehen mit großem Gut. 15 Und du sollst fahren zu deinen Vätern mit Frieden und in gutem Alter begraben werden. 16 Sie aber sollen nach vier Mannesaltern wieder hierher kommen; denn die Missetat der Amoriter ist noch nicht voll. 17 Als nun die Sonne untergegangen und es finster geworden war, siehe, da rauchte ein Ofen, und ein Feuerflamme fuhr zwischen den Stücken hin. 18 An dem Tage machte der HERR einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen will ich dies Land geben, von dem Wasser Ägyptens an bis an das große Wasser Euphrat: 19 die Keniter, die Kenisiter, die Kadmoniter, 20 die Hethiter, die Pheresiter, die Riesen, 21 die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgasiter, die Jebusiter.

Wie wunderbar ist doch die Liebe und Herablassung unseres großen Gottes, daß Er Sich so zu Seinem schwachen Volke neigt und es mit Sich verbindet! - Mose verliest mit lauter Stimme die vom Berge her erlassenen Gebote und Verordnungen, wie wir sie in Kap. 20-23 gefunden haben. Noch einmal vernehmen wir das gewagte Versprechen des Volkes: „Alles, was der Herr geredet hat, wollen wir tun und befolgen!“ (V. 7b.) Daraufhin sprengt Mose das Blut auf das Volk, indem er sprach: „Dies ist das Blut des Bundes, den der Herr mit euch auf Grund aller dieser Gebote geschlossen hat!“ - Mose ist hier am Sinai der Mittler des Gesetzesbundes: so wird unser großer Hoherpriester als der Mittler des Neuen Bundes bezeichnet. (Hebr. 9,15.)

Hebräer 9,15 -- Und darum ist er auch ein Mittler des neuen Testaments, auf daß durch den Tod, so geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen, die unter dem ersten Testament waren, die, so berufen sind, das verheißene ewige Erbe empfangen.

Wie einst der Alte Bund mit Israel geschlossen wurde, so wird in nicht ferner Zukunft der Neue Bund gleichfalls mit dem bekehrten Israel geschlossen werden! (Hebr. 8,8-12.)

Hebräer 8,8-12 -- 8 Denn er tadelt sie und sagt: "Siehe, es kommen die Tage, spricht der HERR, daß ich über das Haus Israel und über das Haus Juda ein neues Testament machen will; 9 nicht nach dem Testament, das ich gemacht habe mit ihren Vätern an dem Tage, da ich ihre Hand ergriff, sie auszuführen aus Ägyptenland. Denn sie sind nicht geblieben in meinem Testament, so habe ich ihrer auch nicht wollen achten, spricht der HERR. 10 Denn das ist das Testament, das ich machen will dem Hause Israel nach diesen Tagen, spricht der HERR: Ich will geben mein Gesetz in ihren Sinn, und in ihr Herz will ich es schreiben, und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.11 Und soll nicht lehren jemand seinen Nächsten noch jemand seinen Bruder und sagen: Erkenne den HERRN! denn sie sollen mich alle kennen von dem Kleinsten an bis zu dem Größten. 12 Denn ich will gnädig sein ihrer Untugend und ihren Sünden, und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken."

Aber auch unsere kostbare, neue Stellung und Segnung als Gottes Geliebte und Erlöste gründet sich ganz und gar auf die vollbrachte Erlösungstat Christi: „Mit Seinem eigenen Blut, dem Zeichen der vollbrachten Versöhnung, ist Er ein für allemal in das himmlische Heiligtum eingegangen, um nun vor dem Angesicht Gottes beständig zu erscheinen für uns!“ [Für die, welche Zeit haben, wäre es von großem Nutzen, hier die Kapitel Hebr. 8,1 bis 10,39 im Zusammenhang zu lesen.] - Während das Blut Christi Erlösung, Versöhnung und Sündentilgung bedeutet, können wir in dem vielen Blut, das bei der Bundesschließung am Sinai vergossen wurde, nur die Todeswirkung des Gesetzes sehen! Paulus sagt: „Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“ - „Aus Gesetzeswerken wird kein Mensch vor Gott gerechtfertigt werden!“ - „Das Gesetz, das zum Leben gegeben, dasselbe erwies sich mir zum Tode.“ In 2. Kor. 3,7 u. 9 nennt der Apostel den Alten Bund den Dienst des Todes, ja, sogar den Dienst der Verdammnis!

2. Korinther 3,7.9 -- 7 So aber das Amt, das durch die Buchstaben tötet und in die Steine gebildet war, Klarheit hatte, also daß die Kinder Israel nicht konnten ansehen das Angesicht Mose's um der Klarheit willen seines Angesichtes, die doch aufhört, 8 wie sollte nicht viel mehr das Amt, das den Geist gibt, Klarheit haben! 9 Denn so das Amt, das die Verdammnis predigt, Klarheit hat, wie viel mehr hat das Amt, das die Gerechtigkeit predigt, überschwengliche Klarheit.

Denn das Gesetz kann den Sünder nur zum Tode und zur Hölle verdammen. - Das Volk erklärte sich, indem es in diesen Bund eintrat, einverstanden mit dem strengen Urteil des Gesetzes über alles, was nicht mit dem Willen Gottes übereinstimmte: „Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buche des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun! - Und das ganze Volk sage: Amen.“ - „Unter Gesetz!“ - in solche Stellung hatte Israel sich also gebracht durch seinen eigenen, vermessenen Entschluß! „Denn so viele sich auf Gesetzeswerke stützen - sich mit sittlichen und religiösen Leistungen abmühen, stehen unter dem Fluche!“ - Wie ernst redet dieses Wort heute zu so vielen Christen, die da meinen, durch ihre sittlichen und religiösen Bemühungen das Wohlgefallen Gottes erlangen zu können, und sie müßten es doch wirklich anders wissen aus ihrer Bibel!

(Samstag, 13. Oktober 1934)

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