BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 201 (Die drei Jahresfeste: Fest ungesäuerte Brote, Erntefest und Lesefest)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
D. GESETZ 1: Das Bundesbuch (2. Mose 20-24)

14. Die drei Jahresfeste: Fest ungesäuerte Brote, Erntefest und Lesefest (2. Mose 23,14-17)


2. MOSE 23,14-17

14 Dreimal sollt ihr mir Feste halten im Jahr: 15 das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten, daß du sieben Tage ungesäuertes Brot essest, wie ich dir geboten habe, um die Zeit des Monats Abib; denn in demselben bist du aus Ägypten gezogen. Erscheint aber nicht leer vor mir. 16 Und das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Früchte, die du auf dem Felde gesät hast. Und das Fest der Einsammlung im Ausgang des Jahres, wenn du deine Arbeit eingesammelt hast vom Felde. 17 Dreimal im Jahre soll erscheinen vor dem HERRN, dem Herrscher, alles, was männlich ist unter dir.

Wir wollen bedenken, daß dieses Fest der ungesäuerten Brote ein Fest der Dankbarkeit war. Gott hatte Sein Volk erlöst ans der Sklaverei Ägyptens, und aus Dank und Liebe weihten sie sich nun ihrem Gott. So heißt es auch für uns: „Weihet euch Gott aus Dankbarkeit für Seine großen Erbarmungen! Weiht Ihm euren Leib als ein lebendiges, heiliges und Ihm wohlgefälliges Opfer! Dies sei euer verständnisvoller Dienst für Gott!“ Daß dieses Fest eine ganze Woche, also volle sieben Tage, währte, weist uns darauf hin, daß die große Liebe und der Opfertod unseres Herrn Jesu uns für unser ganzes Leben geschieden hat von unserem früheren Ichleben, von unserer Sünde und allem Ungöttlichen. Wir tragen ja nun den Herrlichen Namen „Erlöste“ und „Geheiligte“. „In Christus Jesus geheiligt sein heißt: Gott geweiht sein - geschieden sein von der Sünde und von der Welt - geschieden sein von aller Ungerechtigkeit und Eitelkeit, Unlauterkeit und Oberflächlichkeit. Dies Geschiedensein bedeutet für unsere erneuerte Seele eine ersehnte Besserung, ein wahres Fest! Sie jubelt, daß sie die Sünde nicht mehr tun muß - daß sie dem alten Ich nicht mehr zu gehorchen braucht: „Meine Lippen und meine Seele, die Du, Herr, erlöst hast, sind fröhlich und lobsingen Dir!“ (Ps. 71,23; siehe auch Luk. 1,68.69.74.75; Röm. 6,17-23.)

Lukas 1,68.69.74.75 -- 68 Gelobet sei der HERR, der Gott Israels! denn er hat besucht und erlöst sein Volk 69 und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils in dem Hause seines Dieners David, 70 wie er vorzeiten geredet hat durch den Mund des Propheten: 71 daß er uns errettete von unseren Feinden und von der Hand aller, die uns hassen, 72 und Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern und gedächte an seinen heiligen Bund 73 und an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham, uns zu geben, 74 daß wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde, ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang 75 in Heiligkeit und Gerechtigkeit, die ihm gefällig ist. / Römer 6,17-23 -- 17 Gott sei aber gedankt, daß ihr Knechte der Sünde gewesen seid, aber nun gehorsam geworden von Herzen dem Vorbilde der Lehre, welchem ihr ergeben seid. 18 Denn nun ihr frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte der Gerechtigkeit geworden. 19 Ich muß menschlich davon reden um der Schwachheit willen eures Fleisches. Gleichwie ihr eure Glieder begeben habet zum Dienst der Unreinigkeit und von einer Ungerechtigkeit zur andern, also begebet auch nun eure Glieder zum Dienst der Gerechtigkeit, daß sie heilig werden. 20 Denn da ihr der Sünde Knechte wart, da wart ihr frei von der Gerechtigkeit. 21 Was hattet ihr nun zu der Zeit für Frucht? Welcher ihr euch jetzt schämet; denn ihr Ende ist der Tod. 22 Nun ihr aber seid von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden, habt ihr eure Frucht, daß ihr heilig werdet, das Ende aber ist das ewige Leben. 23 Denn der Tod ist der Sünde Sold; aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christo Jesu, unserm HERRN.

Gott sieht in unser Herz hinein, ob unser Jubel und unser Dank hierüber jeden Tag neu ist. Jubelst auch du darüber, daß du aus der Macht und Knechtschaft der Sünde errettet bist? War auch heute und gestern dein Leben eine solche Festfeier? - O bei wie vielen ist dieser Jubel der ersten Freude und der ersten Liebe seit Jahren verstummt. Nach außen suchen sie wohl als freudige Christen dazustehen, aber im Inneren sieht es verzweifelt trostlos aus. Ist das normal? - In 3. Mos. 23,8 hören wir, daß die Israeliten während dieses siebentägigen Festes dem Herrn täglich ein Feueropfer darbrachten zum lieblichen Wohlgeruch!

3. Mose 23,8 -- Und sieben Tage sollt ihr dem HERRN opfern. Der siebente Tag soll auch heilig heißen, da ihr zusammenkommt; da sollt ihr auch keine Dienstarbeit tun.

So dürfen und sollen wir alle Tage neu in unserem Leben Gott die praktischenFrüchte der Gerechtigkeit“ darbringen, die Jesus Christus in uns wirkt und die zur Herrlichkeit und zum Preise Gottes dienen! - Dies bedeutet, daß wir als geliebte Kinder Gottes das tun, was Ihm wohlgefällt - daß wir in selbstloser Liebe, Geduld, Lauterkeit und Treue den Willen Gottes tun und unserem Herrlichen Herrn Jesus in allem dienen. Dieses Opfer gehört zur Festfeier! (Lies Röm. 12,1.2; 1. Petr. 2,4.5; Hebr. 13,13-16.)

Römer 12,1.2 -- 1 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, daß ihr eure Leiber begebet zum Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei, welches sei euer vernünftiger Gottesdienst. 2 Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille. / 1. Petrus 2,4.5 -- 4 zu welchem ihr gekommen seid als zu dem lebendigen Stein, der von Menschen verworfen ist, aber bei Gott ist er auserwählt und köstlich. 5 Und auch ihr, als die lebendigen Steine, bauet euch zum geistlichem Hause und zum heiligen Priestertum, zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesum Christum. / Hebräer 13,13-16 --13 So laßt uns nun zu ihm hinausgehen aus dem Lager und seine Schmach tragen. 14 Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. 15 So lasset uns nun opfern durch ihn das Lobopfer Gott allezeit, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. 16 Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht; denn solche Opfer gefallen Gott wohl.

Für den ersten sowohl als den letzten Tag dieses köstlichen Festes befahl der Herr: „Keinerlei Dienstarbeit und keinerlei Werkgeschäfte sollt ihr tun!“ - Weder unser Eintritt in die Lebensgemeinschaft mit Gott, noch unser Eingang in die himmlische Herrlichkeit gründet sich in irgendeiner Weise auf unser Wirken und Verdienst. Für beides - sowohl für unsere Errettung und Bekehrung, als auch für unsere Hindurchbringung und unseren Eingang zur ewigen Ruhe und Seligkeit, werden wir nur die Gnade, Treue und Macht unseres Gottes in Zeit und Ewigkeit rühmen. [Lies Offenb. 5,6-14.]

Offenbarung 5,6-14 -- 6 Und ich sah, und siehe, mitten zwischen dem Stuhl und den vier Tieren und zwischen den Ältesten stand ein Lamm, wie wenn es erwürgt wäre, und hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande. 7 Und es kam und nahm das Buch aus der Hand des, der auf dem Stuhl saß. 8 Und da es das Buch nahm, da fielen die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm und hatten ein jeglicher Harfen und goldene Schalen voll Räuchwerk, das sind die Gebete der Heiligen, 9 und sangen ein neues Lied und sprachen: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist erwürget und hast uns Gott erkauft mit deinem Blut aus allerlei Geschlecht und Zunge und Volk und Heiden 10 und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden. 11 Und ich sah und hörte eine Stimme vieler Engel um den Stuhl und um die Tiere und um die Ältesten her; und ihre Zahl war vieltausendmal tausend; 12 und sie sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das erwürget ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. 13 Und alle Kreatur, die im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und im Meer, und alles, was darinnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Stuhl sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! 14 Und die vier Tiere sprachen: Amen! Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Wer sich dagegen die Zugehörigkeit zu Gottes Volk und den Eingang zur Herrlichkeit durch eigene Bemühung und Frömmigkeit verdienen will, der wird zu keinem von beidem gelangen. [Lies Röm. 10,2-4.8-12; 11,6.]

Römer 10.2-4.8-12; 11,6 -- 2 Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, daß sie eifern um Gott, aber mit Unverstand. 3 Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und trachten, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, und sind also der Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, nicht untertan. 4 Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht. (...) 8 Aber was sagt sie? "Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen." Dies ist das Wort vom Glauben, das wir predigen. 9 Denn so du mit deinem Munde bekennst Jesum, daß er der HERR sei, und glaubst in deinem Herzen, daß ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig. 10 Denn so man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und so man mit dem Munde bekennt, so wird man selig. 11 Denn die Schrift spricht: "Wer an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden." 12 Es ist hier kein Unterschied unter Juden und Griechen; es ist aller zumal ein HERR, reich über alle, die ihn anrufen. / Römer 11,6 -- Ist's aber aus Gnaden, so ist's nicht aus Verdienst der Werke; sonst würde Gnade nicht Gnade sein. Ist's aber aus Verdienst der Werke, so ist die Gnade nichts; sonst wäre Verdienst nicht Verdienst.

Der erste und der letzte Tag dieses Festes waren besonders ausgezeichnet durch eine heilige Versammlung, d. h. durch ein freudiges, feierliches Zusammenkommen der Israeliten vor Gottes Angesicht! Soll nicht auch für uns Christen der erste und der letzte Tag - der Anfang und der Abschluß unseres Lebens für Gott auf Erden besonders feierlich und köstlich sein? - Wie war unser Herz so beglückt, als wir zum erstenmal den Herrn Jesus preisen konnten, daß Seine Gnade uns errettet und Seinem Volke eingefügt hatte! Doch auch auf den letzten Tag der Pilgerreise dürfen lautere, eifrige Erlöste sich freuen, wenn es heißen wird: „Heimgehen!“ - Wenn sie zu Ihm, ihrem Herrn, kommen werden und Ihm die Früchte eines Ihm geweihten Lebens zu Füßen legen dürfen, dann soll es von jedem Gläubigen heißen: „Er kommt heim mit Jubel, tragend seine Garben!“ [Ps. 126,6.]

Psalm 126,6 -- Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.

(Montag, 27. August 1934)

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