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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
D. GESETZ 1: Das Bundesbuch (2. Mose 20-24)
2. Die Zehn Gebote (2. Mose 20,1-17)
d) Gebot 4: Heilige den Sabbat (2. Mose 20,8-11)
2. MOSE 20,8-11
8 Gedenke des Sabbattags, daß Du ihn heiligest. 9 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle dein Dinge beschicken; 10 aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist. 11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.
Wir können unsere Betrachtungen über den Sabbat und seine vorbildliche Bedeutung nicht abschließen, ohne zu fragen: „Gilt das alttestamentliche Sabbatgebot auch uns, den Christen?“ - Mancherlei Schriften werden verbreitet, die uns das Halten des Sabbats (d.h. des siebenten Tages der Woche) als ein Gebot Gottes an alle Menschen auferlegen wollen. Dadurch werden manche unbefestigte Seelen beunruhigt und häufig ganz hineingezogen in eine gesetzliche, ungöttliche Richtung, die nur zum Verderben der Menschen führt. Gegenüber diesen Irrlehren der sog. „Sabbatisten“ und „Adventisten“ zeigt die Heilige Schrift uns klar, daß der Sabbat das Bundeszeichen zwischen Gott und Seinem Volke Israel war (lies Hes. 20,12) und daß derselbe daher für uns Christen von keiner Bedeutung ist, außer daß wir aus seiner bildlichen Bedeutung geistliche Unterweisungen ziehen können, wie wir dies in unseren vorhergehenden Betrachtungen getan haben.
Hesekiel 20,12 -- Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen, damit sie lernten, daß ich der HERR sei, der sie heiligt.
Unter dem Sabbatgebot aber stehen wir als Christen nicht, so wenig wie unter dem Gesetz überhaupt! - Im Namen der aus dem Judentum stammenden Christen erklärt Paulus: „Das Gesetz ist unser Zuchtmeister gewesen auf Christum hin, auf daß wir durch Glauben gerechtfertigt würden. Da aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Zuchtmeister!“ „Jetzt aber sind wir von dem Gesetz losgemacht, da wir dem gestorben sind, in welchem wir festgehalten wurden, so daß wir dienen in dem Neuen des Geistes und nicht mehr in dem Alten des Buchstabens!“ „Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem Er ein Fluch für uns geworden ist.“ „Christus ist des Gesetzes Ende, jedem Glaubenden zur Gerechtigkeit!“ Nein, so wenig wir als Christen die übrigen jüdischen Feste und Vorschriften halten, so wenig haben wir den Sabbat der Juden zu halten! - Sehr beachtenswert ist es, daß der Herr Jesus in der „Bergpredigt“, in welcher Er die Grundsätze Seines Reiches darlegt, die Feier des Sabbattages mit keiner Silbe erwähnt. Nein, weder Christus noch Seine Apostel fordern das Halten des Sabbats. Im Gegenteil, wir werden im Neuen Testament belehrt, daß ein Zurückkehren zum Sabbat grundstürzend wäre für die Wahrheit und Freiheit, die Christus uns gebracht hat! Es wird uns gezeigt, daß jeder, der zur Feier des Sabbats oder zu anderen Gesetzeswerken zurückkehrt, sich der Verleugnung Christi und Seines für uns vollbrachten Erlösungswerkes schuldig macht! (Lies Gal. 4,9-11; 5,1-10; [Kol. 2,8-23].)
Galater 4,9-11 -- 9 Nun ihr aber Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wie wendet ihr euch denn wiederum zu den schwachen und dürftigen Satzungen, welchen ihr von neuem an dienen wollt? 10 Ihr haltet Tage und Monate und Feste und Jahre. 11 Ich fürchte für euch, daß ich vielleicht umsonst an euch gearbeitet habe. / Galater 5,1-10 -- 1 So bestehet nun in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasset euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen. 2 Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wo ihr euch beschneiden lasset, so nützt euch Christus nichts. 3 Ich bezeuge abermals einem jeden, der sich beschneiden läßt, daß er das ganze Gesetz schuldig ist zu tun. 4 Ihr habt Christum verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid von der Gnade gefallen. 5 Wir aber warten im Geist durch den Glauben der Gerechtigkeit, auf die man hoffen muß. 6 Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch unbeschnitten sein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist. 7 Ihr liefet fein. Wer hat euch aufgehalten, der Wahrheit nicht zu gehorchen? 8 Solch Überreden ist nicht von dem, der euch berufen hat. 9 Ein wenig Sauerteig versäuert den ganzen Teig. 10 Ich versehe mich zu euch in dem HERRN, ihr werdet nicht anders gesinnt sein. Wer euch aber irremacht, der wird sein Urteil tragen, er sei, wer er wolle. / Kolosser 2,8-23 -- 8 Sehet zu, daß euch niemand beraube durch die Philosophie und lose Verführung nach der Menschen Lehre und nach der Welt Satzungen, und nicht nach Christo. 9 Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, 10 und ihr seid vollkommen in ihm, welcher ist das Haupt aller Fürstentümer und Obrigkeiten; 11 in welchem ihr auch beschnitten seid mit der Beschneidung ohne Hände, durch Ablegung des sündlichen Leibes im Fleisch, nämlich mit der Beschneidung Christi, 12 indem ihr mit ihm begraben seid durch die Taufe; in welchem ihr auch seid auferstanden durch den Glauben, den Gott wirkt, welcher ihn auferweckt hat von den Toten. 13 Und er hat euch auch mit ihm lebendig gemacht, da ihr tot waret in den Sünden und in eurem unbeschnittenen Fleisch; und hat uns geschenkt alle Sünden 14 und ausgetilgt die Handschrift, so wider uns war, welche durch Satzungen entstand und uns entgegen war, und hat sie aus dem Mittel getan und an das Kreuz geheftet; 15 und hat ausgezogen die Fürstentümer und die Gewaltigen und sie schaugetragen öffentlich und einen Triumph aus ihnen gemacht durch sich selbst. 16 So lasset nun niemand euch Gewissen machen über Speise oder über Trank oder über bestimmte Feiertage oder Neumonde oder Sabbate; 17 welches ist der Schatten von dem, das zukünftig war; aber der Körper selbst ist in Christo. 18 Laßt euch niemand das Ziel verrücken, der nach eigener Wahl einhergeht in Demut und Geistlichkeit der Engel, davon er nie etwas gesehen hat, und ist ohne Ursache aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn 19 und hält sich nicht an dem Haupt, aus welchem der ganze Leib durch Gelenke und Fugen Handreichung empfängt und zusammengehalten wird und also wächst zur göttlichen Größe. 20 So ihr denn nun abgestorben seid mit Christo den Satzungen der Welt, was lasset ihr euch denn fangen mit Satzungen, als lebtet ihr noch in der Welt? 21 "Du sollst", sagen sie, "das nicht angreifen, du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühren", 22 was sich doch alles unter den Händen verzehrt; es sind der Menschen Gebote und Lehren, 23 welche haben einen Schein der Weisheit durch selbst erwählte Geistlichkeit und Demut und dadurch, daß sie des Leibes nicht schonen und dem Fleisch nicht seine Ehre tun zu seiner Notdurft.
Wer eine solche Lehre, ein gefälschtes Evangelium einzuführen wagt, wird im Worte Gottes verflucht, und wäre er ein Engel aus dem Himmel! [Lies Gal. 1,6-9.]
Galater 1,6-9 -- 6 Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem anderen Evangelium, 7 so doch kein anderes ist, außer, daß etliche sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. 8 Aber so auch wir oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht! 9 Wie wir jetzt gesagt haben, so sagen wir abermals: So jemand euch Evangelium predigt anders, denn das ihr empfangen habt, der sei verflucht!
(Dienstag, 26. Juni 1934)