BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
D. GESETZ 1: Das Bundesbuch (2. Mose 20-24)

1. EXKURS: Das Gesetz im Licht unseres Lebens in Christus (Römer 7,1-8,2)

f) Das Gesetz der Sünde hält mich gefangen. Durch Jesus Christus bin ich erlöst aus diesem Gefängnis (Römer 7,20-25)


RÖMER 7,20-24

20 So ich aber tue, was ich nicht will, so tue ich dasselbe nicht; sondern die Sünde, die in mir wohnt. 21 So finde ich mir nun ein Gesetz, der ich will das Gute tun, daß mir das Böse anhangt. 22 Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen. 23 Ich sehe aber ein ander Gesetz in meinen Gliedern, das da widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüte und nimmt mich gefangen in der Sünde Gesetz, welches ist in meinen Gliedern. 24 Ich elender Mensch! wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes?

Jene dunkle, bindende Macht, welche es seinem erneuerten Ich unmöglich machte, das als gut Erkannte zur Ausführung zu bringen – welche ihn sogar zwang, immer wieder das zu tun, was sein erneuertes Ich verabscheute und floh – es war eine fremde Macht; es war die Sünde! Allerdings maßt sie sich noch Hausrecht in ihm an; doch erkennt er sie nunmehr ganz klar als eine unrechtmäßige Gewalt. Und bald werden wir finden, daß eine höhere Macht – die allerhöchste Gerechtigkeit – eingegriffen hat, um endgültig und für immer die Macht der Sünde zu brechen! [Lies Lukas 1,68-75]

Lukas 1,68-75 -- 68 Gelobet sei der HERR, der Gott Israels! denn er hat besucht und erlöst sein Volk 69 und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils in dem Hause seines Dieners David, 70 wie er vorzeiten geredet hat durch den Mund des Propheten: 71 daß er uns errettete von unseren Feinden und von der Hand aller, die uns hassen, 72 und Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern und gedächte an seinen heiligen Bund 73 und an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham, uns zu geben, 74 daß wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde, ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang 75 in Heiligkeit und Gerechtigkeit, die ihm gefällig ist.

Was zunächst erreicht worden ist, ist, was in Vers 17 bereits festgestellt wurde: daß das böse Tun nicht mehr, wie im alten Leben, der gewohnte, durch nichts gehemmte Gang der Dinge war, sondern nur noch schmerzlich geduldete Betätigung einer fremden, unrechtmäßigen Gewalt, deren Besiegung und endgültige Beseitigung sehnlichst erwünscht wird! – Diese Sündengewalt also, obwohl sie unrechtmäßig ist und ihre Beseitigung dringlichst ersehnt wird, bildet doch ein tatsächliches „Gesetz“ in meiner Veranlagung, demzufolge immer wieder das Böse bei mir zustande kommt, während ich doch gerade das Gute tun will! Ich kann wirklich sagen: „Ich habe nach meinem inneren erneuerten Menschen Wohlgefallen an dem Gesetz Gottes! – aber ich sehe ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet und mich in Gefangenschaft bringt unter das Gesetz der Sünde!“ – Mein neuer Mensch will nicht und kann nicht sündigen; mein alter Mensch kann nicht anders als sündigen! (Lies Sprüche 5,22; Titus 3,3; 1. Johannes 3,7-10)

Sprüche 5,22 -- Die Missetat des Gottlosen wird ihn fangen, und er wird mit dem Strick seiner Sünde gehalten werden. / Titus 3,3 -- Denn wir waren weiland auch unweise, ungehorsam, verirrt, dienend den Begierden und mancherlei Wollüsten, und wandelten in Bosheit und Neid, waren verhaßt und haßten uns untereinander. / 1. Johannes 3,7-10 -- 7 Kindlein, laßt euch niemand verführen! Wer recht tut, der ist gerecht, gleichwie er gerecht ist. 8 Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre. 9 Wer aus Gott geboren ist, der tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt bei ihm; und kann nicht sündigen, denn er ist von Gott geboren. 10 Daran wird's offenbar, welche die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels sind. Wer nicht recht tut, der ist nicht von Gott, und wer nicht seinen Bruder liebhat.

Das ist doch ein auf die Dauer unerträglicher Zwiespalt und Widerstreit – eine Zerrissenheit unseres Herzens und Wesens, die laut nach Erlösung schreit! – Wenn die Sünde eine so furchtbare Macht ist, daß sie selbst den bereits erneuerten Menschen in ihre Gefangenschaft und unter ihre Macht bringt, dann sieht es ja so aus, als ob sie noch gewaltiger sei als die Macht Gottes! – Wir begreifen es deshalb nur zu gut, daß bei dem erweckten, aber noch geknechteten Paulus diese innere Not und Qual, dieser furchtbare Zwiespalt und Widerstreit den Höhepunkt erreichte und in den Notschrei ausmündete: „Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leibe des Todes?“ [Lies Psalm 38,1-9 (Luther 2-10)]

Psalm 38,2-10 -- 2 HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm. 3 Denn deine Pfeile stecken in mir, und deine Hand drückt mich. 4 Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe vor deinem Drohen und ist kein Friede in meinen Gebeinen vor meiner Sünde. 5 Denn meine Sünden gehen über mein Haupt; wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden. 6 Meine Wunden stinken und eitern vor meiner Torheit. 7 Ich gehe krumm und sehr gebückt; den ganzen Tag gehe ich traurig. 8 Denn meine Lenden verdorren ganz, und ist nichts Gesundes an meinem Leibe. 9 Es ist mir gar anders denn zuvor, und ich bin sehr zerstoßen. Ich heule vor Unruhe meines Herzens. 10 HERR, vor dir ist alle meine Begierde, und mein Seufzen ist dir nicht verborgen.

Ja, es ist notwendig, daß du ganz persönlich zum vollen Empfinden des Elends kommst, das dir deine Sünde bereitet hat – daß du ganz zur Erkenntnis deiner Hilflosigkeit und deines Verlorenseins gelangst – daß du endlich nur noch Herz und Hände ausstreckst nach einem Retter aus dieser Qual und furchtbaren Gefahr! Du brauchst einen Erlöser, nicht nur von der Schuld, sondern auch von der Macht der Sünde! (Lies Kolosser 2,9-15)

Kolosser 2,9-15 -- 9 Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, 10 und ihr seid vollkommen in ihm, welcher ist das Haupt aller Fürstentümer und Obrigkeiten; 11 in welchem ihr auch beschnitten seid mit der Beschneidung ohne Hände, durch Ablegung des sündlichen Leibes im Fleisch, nämlich mit der Beschneidung Christi,12 indem ihr mit ihm begraben seid durch die Taufe; in welchem ihr auch seid auferstanden durch den Glauben, den Gott wirkt, welcher ihn auferweckt hat von den Toten. 13 Und er hat euch auch mit ihm lebendig gemacht, da ihr tot waret in den Sünden und in eurem unbeschnittenen Fleisch; und hat uns geschenkt alle Sünden 14 und ausgetilgt die Handschrift, so wider uns war, welche durch Satzungen entstand und uns entgegen war, und hat sie aus dem Mittel getan und an das Kreuz geheftet; 15 und hat ausgezogen die Fürstentümer und die Gewaltigen und sie schaugetragen öffentlich und einen Triumph aus ihnen gemacht durch sich selbst.

„Ich unseliger Mensch!“ Das ist der Ruf eines unter unerträglicher seelischer Last zusammenbrechenden Menschen. Und jeder Mensch, der das göttliche Gesetz halten will, aber die Kraft eines Lebens in Christo noch nicht kennt, trägt diese Last, auch wenn er die Tragweite seines Elends noch nicht erkannt hat!

(Donnerstag, 7. Juni 1934)

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Zuletzt geändert am 10.07.2015 12:39 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)