BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 146 (Nur durchs Gesetz erkannte ich die Sünde, die mich betrog und durchs Gebot tötete)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
D. GESETZ 1: Das Bundesbuch (2. Mose 20-24)

1. EXKURS: Das Gesetz im Licht unseres Lebens in Christus (Römer 7,1-8,2)

b) Nur durchs Gesetz erkannte ich die Sünde, die mich betrog und durchs Gebot tötete (Römer 7,7-11)


RÖMER 7,7-11

7 Was wollen wir denn nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht, außer durchs Gesetz. Denn ich wußte nichts von der Lust, wo das Gesetz nicht hätte gesagt: "Laß dich nicht gelüsten!" 8 Da nahm aber die Sünde Ursache am Gebot und erregte in mir allerlei Lust; denn ohne das Gesetz war die Sünde tot. 9 Ich aber lebte weiland ohne Gesetz; da aber das Gebot kam, ward die Sünde wieder lebendig, 10 ich aber starb; und es fand sich, daß das Gebot mir zum Tode gereichte, das mir doch zum Leben gegeben war. 11 Denn die Sünde nahm Ursache am Gebot und betrog mich und tötete mich durch dasselbe Gebot.

Paulus zeigt nun, daß die gefallene Menschennatur es dem Gesetz unmöglich machte, bewahrend und rettend auf den Menschen zu wirken. Er tut einen Rückblick auf sein altes Leben vor der Bekehrung. Da der Mensch ein gefallener Sünder ist, kann das Gesetz ihn nur verurteilen, und zwar zum Tode verurteilen – ihn „töten“. – Daß es so gehen muß, daran ist nicht das Gesetz schuld, sondern ich bin schuld daran! Zu all meiner Schuld kommt noch hinzu, daß ich blind war über meine Sünde. So mußte Gott mir das Gesetz geben, damit ich zur Sündenerkenntnis, zu aufrichtiger Buße und Reue kam. „Das Gebot des Herrn ist lauter und erleuchtet die Augen!“ – Paulus stammte von edlen, gottesfürchtigen Eltern und Voreltern ab: „Ich danke Gott, dem ich von meinen Voreltern her mit reinem Gewissen diene! Er hat mich von meiner Mutter Leibe an für Sich ausersehen!“ – So wußte er lange Zeit nichts von der bösen Lust zur Sünde. Erst als der göttliche Wille durch das Gesetz ihm nahegebracht wurde, wachte die Neigung zum Ungehorsam in ihm auf und brachte ihn in einen Kampf, in Sünde und Verdammnis hinein! – Unwillkürlich werden wir hier an den paradiesischen Zustand erinnert. Adam und Eva waren vertrauende Kinder ihrem Gott gegenüber. Sie freuten sich Seiner Güte, Seiner Nähe! Auch Seinem Verbot vertrauten und gehorchten sie; sie wußten: Gott meint es nur gut mit uns – auch wenn Er uns etwas verbietet! Aber dann kam die Schlange mit ihrer List und raubte ihnen das Kostbarste, das sie hatten: ihre kindliche Einfalt – das einfältige Vertrauen und Gehorchen ihrem Gott gegenüber. Der Teufel malte ihnen das zu ihrer Bewahrung gegebene göttliche Verbot als etwas Hartes vor Augen – als eine Benachteiligung, ja als eine Mißgunst von Gott; zudem sage Gott ihnen nicht einmal die Wahrheit, behauptete er. Er, der Teufel, meine es viel besser mit ihnen als Gott! – Nun reizte allerdings das göttliche Verbot zur Übertretung. Warum? Weil die Sünde ins Herz eingedrungen war: Statt des unbedingten Vertrauens – Mißtrauen! Und aus dem Mißtrauen kam der Ungehorsam, und aus dem Ungehorsam kam Verderben und Tod. – Gott aber hat uns Sein Gebot doch zum Leben gegeben: „Tue dies und du wirst leben!“ (Lies 5. Mose 11,8.9; vgl. 5. Mose 4,1; 8,1 usw.)

5. Mose 11,8.9 -- 8 Darum sollt ihr alle die Gebote halten, die ich dir heute gebiete, auf daß ihr gestärkt werdet, hineinzukommen und das Land einzunehmen, dahin ihr ziehet, daß ihr's einnehmet; 9 und daß du lange lebest in dem Lande, das der HERR euren Vätern geschworen hat ihnen zu geben und ihrem Samen, ein Land, darin Milch und Honig fließt. / 5. Mose 4,1 -- Und nun höre, Israel, die Gebote und Rechte, die ich euch lehre, daß ihr sie tun sollt, auf daß ihr lebt und hineinkommet und das Land einnehmet, das euch der HERR, eurer Väter Gott, gibt. / 5. Mose 8,1 -- Alle Gebote, die ich dir heute gebiete, sollt ihr halten daß ihr darnach tut, auf daß ihr lebt und gemehrt werdet und hineinkommt und einnehmet das Land, das der HERR euren Vätern geschworen hat.

Jesus, der zweite Adam, hat Seinem Gott völlig vertraut; Er sagte zum Vater: „Ich weiß, daß Dein Gebot ewiges Leben ist!“ Er war gehorsam: „Ich habe die Gebote Meines Vaters gehalten und bin in Seiner Liebe geblieben!“ O wie kostbar, daß auch wir diesen Weg gehen dürfen! – Der Teufel, die Welt und die Sünde sind betrügerische Mächte. Wie Satan im Paradiese den Menschen belogen und betrogen hat, so tut er es heute! Er nahm das göttliche Verbot nur als Stützpunkt, um seinen längst gehegten Plan auszuführen und die Menschen ins Verderben zu reißen! Wie Eva einst sagen mußte: „Die Schlange betrog mich, und ich aß!“, so sagt hier der Apostel: „Die Sünde, in dem göttlichen Gebot einen Anlaß findend, betrog mich und brachte mir auf Grund des Gebotes (dem ich nicht gehorsam war) den Tod!“ [Lies 1. Mose 2,15-17; 3,1-19]

1. Mose 2,15-17 -- 15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, daß er ihn baute und bewahrte. 16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du sollst essen von allerlei Bäumen im Garten; 17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon ißt, wirst du des Todes sterben. / 1. Mose 3,1-19 -- 1 Und die Schlange war listiger denn alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von den Früchten der Bäume im Garten? 2 Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; 3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Eßt nicht davon, rührt's auch nicht an, daß ihr nicht sterbt. 4 Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet mitnichten des Todes sterben; 5 sondern Gott weiß, daß, welches Tages ihr davon eßt, so werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. 6 Und das Weib schaute an, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er lieblich anzusehen und ein lustiger Baum wäre, weil er klug machte; und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch davon, und er aß. 7 Da wurden ihrer beiden Augen aufgetan, und sie wurden gewahr, daß sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürze. 8 Und sie hörten die Stimme Gottes des HERRN, der im Garten ging, da der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter die Bäume im Garten. 9 Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? 10 Und er sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. 11 Und er sprach: Wer hat dir's gesagt, daß du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? 12 Da sprach Adam: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von von dem Baum, und ich aß. 13 Da sprach Gott der HERR zum Weibe: Warum hast du das getan? Das Weib sprach: Die Schlange betrog mich also, daß ich aß.14 Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du solches getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang. 15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. 16 Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein. 17 Und zu Adam sprach er: Dieweil du hast gehorcht der Stimme deines Weibes und hast gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen, verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang. 18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und sollst das Kraut auf dem Felde essen. 19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.

Jene Entscheidungsstunde im Leben der ersten Menschen kommt im Leben eines jeden Menschen. Das Gebot, das zur Entscheidung ruft, ist eine göttliche Notwendigkeit. Gott will freie, erlöste Persönlichkeiten um Sich haben – Söhne, die dem Bilde des Erstgeborenen und Eingeborenen, Christus, gleichförmig sind – die, von der Sünde erlöst, zur Sünde „Nein!“ sagen und ein volles „Ja“ haben Gott und Seinem Willen gegenüber. Wer zur Welt, zur Sünde nicht „Nein“ sagen kann, kennt seinem Gott gegenüber keinen vollen Gehorsam! (Lies 2. Korinther 6,17.18; Hebräer 13,20.21)

2. Korinther 6,17.18 -- 17 Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der HERR, und rührt kein Unreines an, so will ich euch annehmen 18 und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige HERR." / Hebräer 13,20.21 -- 20 Der Gott aber des Friedens, der von den Toten ausgeführt hat den großen Hirten der Schafe durch das Blut des ewigen Testaments, unsern HERRN Jesus, 21 der mache euch fertig in allem guten Werk, zu tun seinen Willen, und schaffe in euch, was vor ihm gefällig ist, durch Jesum Christum; welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

(Samstag, 2. Juni 1934)

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