BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 130 (In Refidim: Gestützte erhobene Hände des Mose verhelfen Israel zum Sieg gegen Amalek)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
C. Israel in der WILDNIS (2. Mose 15-19)

16. In Refidim: Gestützte erhobene Hände des Mose verhelfen Israel zum Sieg gegen Amalek (2. Mose 17,8-16)


2. MOSE 17,8-13

8 Da kam Amalek und stritt wider Israel in Raphidim. 9 Und Mose sprach zu Josua: Erwähle uns Männer, zieh aus und streite wider Amalek; morgen will ich auf des Hügels Spitze stehen und den Stab Gottes in meiner Hand haben. 10 Und Josua tat, wie Mose ihm sagte, daß er wider Amalek stritte. Mose aber und Aaron und Hur gingen auf die Spitze des Hügels. 11 Und wenn Mose seine Hand emporhielt, siegte Israel; wenn er aber seine Hand niederließ, siegte Amalek. 12 Aber die Hände Mose's wurden schwer; darum nahmen sie einen Stein und legten ihn unter ihn, daß er sich daraufsetzte. Aaron aber und Hur stützten ihm seine Hände, auf jeglicher Seite einer. Also blieben seine Hände fest, bis die Sonne unterging. 13 Und Josua dämpfte den Amalek und sein Volk durch des Schwertes Schärfe.

Während Josua uns ein Bild ist von dem erhöhten Christus als unserem himmlischen Heerführer im Kampf gegen Satan, Sünde und Welt, ist Mose auf dem Berge uns ein Abbild von Christus als unserem himmlischen Fürsprecher und Hohenpriester. „Weil wir einen so großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel geschritten ist, um in das Allerheiligste einzutreten - Jesus, den Sohn Gottes, so laßt uns an dem freudigen Bekenntnis unseres Vertrauens festhalten und mit Zuversicht hinzutreten zu dem Thron der Gnade, um Barmherzigkeit zu empfangen und Gnade zu finden zu rechtzeitiger Hilfe!“ - Unser Herr Jesus erfüllt ja für uns einen beständigen Priesterdienst, und da Er uns fortwährend in all Seiner Kraft und Gnade bei Gott vertritt, vermag Er auch alle, die durch Ihn Gott nahen, völlig hindurchzuretten durch alle Schwierigkeiten und Versuchungen. Er lebt ja allezeit, um fürbittend für sie einzutreten! (Vgl. Röm. 8,34; 1. Joh. 2,1-6.)

Römer 8,34 -- Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns. / 1. Johannes 2,1-6 -- 1 Meine Kindlein, solches schreibe ich euch, auf daß ihr nicht sündiget. Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christum, der gerecht ist. 2 Und derselbe ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren sondern auch für die der ganzen Welt. 3 Und an dem merken wir, daß wir ihn kennen, so wir seine Gebote halten. 4 Wer da sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in solchem ist keine Wahrheit. 5 Wer aber sein Wort hält, in solchem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, daß wir in ihm sind. 6 Wer da sagt, daß er in ihm bleibt, der soll auch wandeln, gleichwie er gewandelt hat.

Der Stab Gottes, den Mose mit hinaufnimmt, ist das Zeichen der Macht. Ja, Beter und Fürbitter haben Macht am Throne Gottes! - keiner aber in dem Maße, wie Christus Selbst, unser herrlicher Herr und Hoherpriester, der da sagen kann: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden; und seht, Ich bin bei euch alle Tage, bis zur Vollendung des Zeitalters!“ - Zu Ihm hat Gott gesprochen: „Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde lege zum Schemel Deiner Füße!“ [Vgl. Ps. 110,1-4; Hebr. 10,12-14.]

Psalm 110,1-4 -- 1 Ein Psalm Davids. Der HERR sprach zu meinem Herrn: "Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege." 2 Der HERR wird das Zepter deines Reiches senden aus Zion: "Herrsche unter deinen Feinden!" 3 Nach deinem Sieg wird dir dein Volk willig opfern in heiligem Schmuck. Deine Kinder werden dir geboren wie der Tau aus der Morgenröte. 4 Der HERR hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: "Du ist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks." / Hebräer 10,12-14 -- 12 Dieser aber, da er hat ein Opfer für die Sünden geopfert, das ewiglich gilt, sitzt nun zur Rechten Gottes 13 und wartet hinfort, bis daß seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt werden. 14 Denn mit einem Opfer hat er in Ewigkeit vollendet die geheiligt werden.

Aaron und Hur, die eine hervorragende Stellung unter dem Volk einnahmen [vgl. Kap. 24,14], begleiten Mose auf den Berg.

2. Mose 24,14 -- und sprach zu den Ältesten: Bleibet hier, bis wir wieder zu euch kommen. Siehe, Aaron und Hur sind bei euch; hat jemand eine Sache, der komme vor dieselben.

Nach jüdischer Überlieferung soll Hur der Enkel Judas, der Großvater Bezaleels, des Werkmeisters der Stiftshütte, der Gemahl der Mirjam gewesen sein. [Vgl. 1. Chron. 2,18-20; 2. Mos. 31,2.]

1. Chronik 2,18-20 -- 18 Kaleb, der Sohn Hezrons, zeugte mit Asuba, seiner Frau, und mit Jerigoth; und dies sind derselben Kinder: Jeser, Sobab und Ardon. 19 Da aber Asuba starb, nahm Kaleb Ephrath; die gebar ihm Hur. 20 Hur zeugte Uri. Uri zeugte Bezaleel. / 2. Mose 31,2 -- Siehe, ich habe mit Namen berufen Bezaleel, den Sohn Uris, des Sohnes Hur, vom Stamme Juda

„Und wenn Mose seine Hände erhob, so hatte Israel die Oberhand, und wenn er seine Hände ruhen ließ, so hatten die Amalekiter die Oberhand.“ Der Kampf wogte hin und her, und wie wir sehen, hing alles von der Gebetskraft des Mose ab: nur seine zu Gott erhobenen Hände sicherten Israel den Sieg! Andernfalls hatte Amalek die Oberhand. Keiner hat wohl den Dienst und die Kraft der Fürbitte Moses so sehr begehrt und zu schätzen gewußt wie Josua. Er unterschätzte die starken Feinde nicht; aber er ging vorwärts im Sieg voll Vertrauen auf die Kraft Gottes. - Paulus schreibt seinem „geliebten Kinde im Glauben“: „Du aber, o Mensch Gottes, strebe nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Vertrauen, Liebe, Ausdauer, Sanftmut des Geistes! Kämpfe den guten Kampf des Vertrauens und ergreife das ewige Leben, zu welchem du berufen worden bist! - Vor dem Angesicht Gottes, der alles am Leben erhält, und vor Christus Jesus, der unter Pontius Pilatus Sein erhabenes Bekenntnis mit dem Tode besiegelt hat, gebiete ich dir: Bewahre das dir anvertraute Gebot - die Lehre, wie ich sie dir übermittelt habe - unbefleckt und unversehrt bis auf die Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus!“ - Blicken wir in dem heißen Streit, in den mannigfaltigen Kämpfen des Glaubens und Bedrängnissen des Lebens auf uns und unsere Schwachheit, so müssen wir erliegen. Ist dagegen unser Blick auf unseren großen Hohenpriester und Fürsprecher gerichtet, so muß der Feind weichen! Er, unser erhöhter Herr, thront zur Rechten der Macht Gottes. Zu Seinen Füßen liegen all die Geschehnisse, Schrecken und Bedrängnisse der Erdenwelt, aller Wechsel der Zeiten und alle Nöte des Daseins. Jesus überschaut und beherrscht alles, und keine Kampfesbewegung, kein Leiden, Seufzen und Flehen Seiner Brüder und Schwestern hier unten entgeht Ihm! (Vgl. 2.Mos. 3,7; Ps. 22,24 [Luth. 25]; 34,4-6 [Luth. 5-7]; [145,17-20].)

2. Mose 3,7 -- Und der HERR sprach: Ich habe gesehen das Elend meines Volkes in Ägypten und habe ihr Geschrei gehört über die, so sie drängen; ich habe ihr Leid erkannt / Psalm 22,25 -- Denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen; und da er zu ihm schrie, hörte er's. / Psalm 34,5-7 -- 5 Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht. 6 Welche auf ihn sehen, die werden erquickt, und ihr Angesicht wird nicht zu Schanden. 7 Da dieser Elende rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten. / Psalm 145,17-20 -- 17 Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen und heilig in allen seinen Werken. 18 Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen. 19 Er tut, was die Gottesfürchtigen begehren, und hört ihr Schreien und hilft ihnen. 20 Der HERR behütet alle, die ihn lieben, und wird vertilgen alle Gottlosen.
In Gottes Himmel steht ein Thron,
Umbraust von ew’gem Siegeston;
Dort lebt und herrscht als Menschensohn
Mein Hoherpriester Jesus Christ!

Hoch über allem, was besteht
Zu Gottes rechter Hand erhöht,
Gekrönt mit Ehr’ und Majestät –
Mein Hoherpriester Jesus Christ!

Mein stiller Seufzer trifft Dein Herz
Die Tränen fühlst Du, und den Schmerz
Und eilst zu helfen allerwärts -
Mein Hoherpriester Jesus Christ!

O Gnade, unermeßlich groß
O Heil, so tief und schrankenlos!
Er lebt, Er bleibt, o selig Los –
Mein Hoherpriester Jesus Christ!
(Aus „Lieder von Kampf und Herrlichkeit“ von H.-E. Alexander)

(Dienstag, 15. Mai 1934)

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