BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
C. Israel in der WILDNIS (2. Mose 15-19)

16. In Refidim: Gestützte erhobene Hände des Mose verhelfen Israel zum Sieg gegen Amalek (2. Mose 17,8-16)


2. MOSE 17,8.9

8 Da kam Amalek und stritt wider Israel in Raphidim. 9 Und Mose sprach zu Josua: Erwähle uns Männer, zieh aus und streite wider Amalek; morgen will ich auf des Hügels Spitze stehen und den Stab Gottes in meiner Hand haben.

Nachdem Gott das Volk wunderbar erquickt hat mit dem Lebenswasser aus dem Felsen, tritt zum erstenmal in der Wüste ein mächtiges feindliches Heer Israel entgegen - die Amalekiter, Nachkommen Esaus. Dieses kriegerische Nomadenvolk war um diese Zeit zu einer mächtigen Nation erwachsen. Ihr Land befand sich an der Küste des Mittelländischen Meeres, ganz im Norden der Sinai-Halbinsel sich hinstreckend bis zum Philisterlande. Wie die Beduinen noch heutigen Tages zu Anfang des Sommers mit ihren Herden aus den niederen Gegenden, wo das Gras verdorrt, nach dem höheren, südlichen Teil der Halbinsel ziehen, so waren, ohne Zweifel aus demselben Grund, die Amalekiter in die Gegend des Sinai-Gebirges gezogen und hatten hier die zurückgebliebnen Schwachen Israels überfallen. (Lies 5. Mos. 25,17-19.)

5. Mose 25,17-19 -- 17 Gedenke was dir die Amalekiter taten auf dem Wege, da ihr aus Ägypten zoget, 18 wie sie dich angriffen auf dem Wege und schlugen die letzten deines Heeres, alle die Schwachen, die dir hinten nachzogen, da du müde und matt warst, und fürchteten Gott nicht. 19 Wenn nun der HERR, dein Gott, dich zur Ruhe bringt von allen deinen Feinden umher im Lande, das dir der HERR, dein Gott, gibt zum Erbe einzunehmen, so sollst du das Gedächtnis der Amalekiter austilgen unter dem Himmel. Das vergiß nicht!

Diese Grausamkeit Seinem erlösten Volke gegenüber konnte Gott den Amalekitern nie vergessen und sprach zu Josua: „Gedenke daran, daß du das Gedächtnis der Amalekiter gänzlich unter dem Himmel austilgest; vergiß es nicht!“ [Lies 1. Sam. 15,1-3.]

1. Samuel 15,1-3 -- 1 Samuel aber sprach zu Saul: Der HERR hat mich gesandt, daß ich dich zum König salbte über sein Volk Israel; so höre nun die Stimme der Worte des HERRN. 2 So spricht der HERR Zebaoth: Ich habe bedacht, was Amalek Israel tat und wie er ihm den Weg verlegte, da er aus Ägypten zog. 3 So zieh nun hin und schlage die Amalekiter und verbanne sie mit allem, was sie haben; schone ihrer nicht sondern töte Mann und Weib, Kinder und Säuglinge, Ochsen und Schafe, Kamele und Esel!

Die Amalekiter sind uns hier eine Darstellung des „Fleisches“, welches allezeit gegen den Geist Gottes gelüstet und streitet und unter den unmittelbaren Einwirkungen des Teufels steht: „Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge! Widerstehet ihm nun standhaft, dem Herrn völlig vertrauend; und denkt daran, daß eure Brüder und Schwestern in der ganzen Welt die gleichen Leiden und Kämpfe zu erdulden haben.“ „Wandelt im Geiste, dann werdet ihr des Fleisches Begehren nicht vollbringen! Denn das Fleisch mit seinem Begehren tritt dem Geiste Gottes feindlich entgegen und ebenso der Geist dem Fleische. Beide liegen im Kampfe miteinander; denn sie sind einander entgegengesetzt und dulden nicht, daß ihr nach eurem freien Willen handelt! Laßt ihr euch aber vom Geiste leiten, so steht ihr nicht unter Gesetz!“ - Unter „Fleisch“ versteht die Schrift das Wesen des gefallenen Menschen, der die Sünde liebt und an sie gebunden ist - der immer gerade das will und tut, was Gott nicht will! - So nennt denn die Bibel alles, was der natürliche, sündige Mensch ist und denkt und tut, empfindet und redet, „fleischlich“. (Lies 1. Mos. 6,3.)

1. Mose 6,3 -- 3 Da sprach der HERR: Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen; denn sie sind Fleisch. Ich will ihnen noch Frist geben hundertundzwanzig Jahre.

Im Fleische“ ist er vor Gott - „im Fleische“ wandelt er vor den Menschen; er richtet „nach dem Fleische“ und rühmt sich „nach dem Fleische“! Er kämpft mit fleischlichen Waffen und hat eine fleischliche Weisheit! - Jesus sagt: „Was aus dem Fleische geboren ist, das ist Fleisch, was aber aus dem Geiste geboren ist, das ist Geist.“ (Lies Röm. 7,14.15; 8,5-8.12.13; [Gal. 5,13-25].)

Römer 7,14.15 -- 14 Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist; ich bin aber fleischlich, unter die Sünde verkauft. 15 Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern, was ich hasse, das tue ich. / Römer 8,5-8.12.13 -- 5 Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. 6 Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. 7 Denn fleischlich gesinnt sein ist wie eine Feindschaft wider Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht. 8 Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen. ... 12 So sind wir nun, liebe Brüder, Schuldner nicht dem Fleisch, daß wir nach dem Fleisch leben. 13 Denn wo ihr nach dem Fleisch lebet, so werdet ihr sterben müssen; wo ihr aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte tötet, so werdet ihr leben. / Galater 5,13-25 -- 13 Ihr aber, liebe Brüder, seid zur Freiheit berufen! Allein sehet zu, daß ihr durch die Freiheit dem Fleisch nicht Raum gebet; sondern durch die Liebe diene einer dem andern. 14 Denn alle Gesetze werden in einem Wort erfüllt, in dem: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." 15 So ihr euch aber untereinander beißet und fresset, so seht zu, daß ihr nicht untereinander verzehrt werdet. 16 Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen. 17 Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, und der Geist wider das Fleisch; dieselben sind widereinander, daß ihr nicht tut, was ihr wollt. 18 Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz. 19 Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, 20 Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Rotten, Haß, Mord, 21 Saufen, Fressen und dergleichen, von welchen ich euch zuvor gesagt und sage noch zuvor, daß, die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben. 22 Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. 23 Wider solche ist das Gesetz nicht. 24 Welche aber Christo angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden. 25 So wir im Geist leben, so lasset uns auch im Geist wandeln.

Erschütternd ernst ist es, wenn wir vernehmen: „Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben!“ - „Es sei denn, daß jemand aus Wasser und Geist geboren ist, so kann er das Reich Gottes nicht sehen!“ „Die aber, welche im Fleische sind, vermögen Gott nicht zu gefallen!“ - Wie wichtig, daß die Gläubigen hierüber zu voller Klarheit gelangen - daß sie erkennen: alles Denken, alles Reden und Tun, das nach dem Sinn des natürlichen Menschen ist, kann vor Gott nicht bestehen! - Als der Prophet Jesaja sich einmal in das helle Licht der Gegenwart Gottes gestellt sah, da brach er den Stab über sich - da rief er aus: „Wehe mir, ich bin verloren! Denn ich bin ein Mensch von unreinen Lippen!“ -Das ist gottgewirkte Selbsterkenntnis: „Ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft!“ - Erst wenn der Gläubige den Heiligen Geist in sich trägt, von Ihm gesalbt und versiegelt ist und in der vollen Kraft und Freude des Heils steht, ist er imstande, in den eigentlichen sieghaften Kampf einzutreten, welcher uns verordnet ist.

(Freitag, 11. Mai 1934)

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