BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
C. Israel in der WILDNIS (2. Mose 15-19)

9. Der HERR kündigt Mose HILFE an durch Brot vom Himmel. Erster Hinweis auf den Sabbat (2. Mose 16,4-5)


2. MOSE 16,4.5

4 Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und sammeln täglich, was es des Tages bedarf, daß ich's versuche, ob's in meinen Gesetzen wandle oder nicht. 5 Des sechsten Tages aber sollen sie zurichten, was sie einbringen, und es wird zwiefältig soviel sein, als sie sonst täglich sammeln.

Das Manna ist uns nicht nur ein Bild von dem Worte Gottes, wie es uns täglich für unser Herz dargereicht und lebendig gemacht wird durch den Heiligen Geist - wie wir es aufnehmen und bewegen sollen in einem feinen und guten Herzen, um dementsprechend Frucht zu bringen für Gott! (Mark. 4,20; Luk. 2,19; 8,15.)

Markus 4,20 -- Und diese sind's, bei welchen auf ein gutes Land gesät ist: die das Wort hören und nehmen's an und bringen Frucht, etliche dreißigfältig und etliche sechzigfältig und etliche hundertfältig. / Lukas 2,19 -- Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. ... 8,15 Das aber auf dem guten Land sind, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld.

Das Manna ist uns auch ein Bild von dem großen Heiland, welchen Gott aus dem Himmel zu uns gesandt hat als Retter und Erlöser. Es ist für die Kinder Gottes von größter Wichtigkeit, auch diese Bedeutung des Manna zu fassen! - Unser Herr Jesus sagt in Joh. 6 zu den Juden: „Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniederkommt, auf daß man davon esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist. Wenn jemand von diesem Brote ißt, so wird er leben in Ewigkeit. Ich bin vom Himmel herniedergekommen, nicht auf daß Ich Meinen Willen tue, sondern den Willen Dessen, der Mich gesandt hat. Denn dies ist der Wille Meines Vaters, daß jeder, der den Sohn siehet und sich Ihm anvertraut, ewiges Leben habe, und Ich werde ihn auferwecken am letzten Tage!“ (Vgl. Neh. 8,10b.)

Nehemia 8,10 -- Darum sprach er zu ihnen: Geht hin und eßt das Fette und trinkt das Süße und sendet denen auch Teile, die nichts für sich bereitet haben; denn dieser Tag ist heilig unserm HERRN. Und bekümmert euch nicht; denn die Freude am HERRN ist eure Stärke.

Unter den Opfern des Alten Bundes nimmt eines einen ganz besonderen Platz ein: das Speisopfer. [Lies 3. Mos. 2,1-3.] Es bestand nicht, wie die anderen Opfer, aus einem Schlachttier, sondern aus feinem Weizenmehl, gemengt mit Öl und begossen mit Öl; Weihrauch lag darauf.

3. Mose 2,1-3 -- 1 Wenn eine Seele dem HERRN ein Speisopfer tun will, so soll es von Semmelmehl sein, und sie sollen Öl darauf gießen und Weihrauch darauf legen 2 und es also bringen zu den Priestern, Aarons Söhnen. Da soll der Priester seine Hand voll nehmen von dem Semmelmehl und Öl, samt dem ganzen Weihrauch und es anzünden zum Gedächtnis auf dem Altar. Das ist ein Feuer zum süßen Geruch dem HERRN. 3 Das übrige aber vom Speisopfer soll Aarons und seiner Söhne sein. Das soll ein Hochheiliges sein von den Feuern des HERRN.

Das Speisopfer stellt das gleiche dar wie das Manna: Jesus, den Sohn Gottes, den Herrn der Herrlichkeit, wie Er Mensch geworden ist uns zu gut, und wie Er den Vater verherrlicht hat hier auf Erden in einem göttlich reinen Leben der Liebe und des Lichts unter den Menschen. (Lies Joh. 8,21-30.)

Johannes 8,21-30 -- 21 Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Ich gehe hinweg, und ihr werdet mich suchen und in eurer Sünde sterben. Wo ich hin gehe, da könnet ihr nicht hin kommen. 22 Da sprachen die Juden: Will er sich denn selbst töten, daß er spricht: "Wohin ich gehe, da könnet ihr nicht hin kommen"? 23 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von untenher, ich bin von obenher; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. 24 So habe ich euch gesagt, daß ihr sterben werdet in euren Sünden; denn so ihr nicht glaubt, daß ich es sei, so werdet ihr sterben in euren Sünden. 25 Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du denn? Und Jesus sprach zu ihnen: Erstlich der, der ich mit euch rede. 26 Ich habe viel von euch zu reden und zu richten; aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und was ich von ihm gehört habe, das rede ich vor der Welt. 27 Sie verstanden aber nicht, daß er ihnen von dem Vater sagte. 28 Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr des Menschen Sohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, daß ich es sei und nichts von mir selber tue, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich. 29 Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater läßt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt. 30 Da er solches redete, glaubten viele an ihn.

Für wen war nun dieses Speisopfer bestimmt? Wurde ein solches dargebracht, so bekam Gott in erster Linie seinen Anteil daran. Der Priester, der es in Empfang nahm, tat eine Handvoll von dem Feinmehl und dem daraufgegossenen Öl, samt all dem dargebrachten Weihrauch auf den Altar und brachte dies als Gedächtnisteil für Gott dar. Das Speisopfer stellt uns also den Herrn Jesus als den wahren Menschensohn vor Augen. Als Kindlein im Mutterschoß der Maria war Er „das Heilige“ - vom Heiligen Geist gezeugt! [Matth. 1,18-20; Luk. 1,35.]

Matthäus 1,18-20 -- 18 Die Geburt Christi war aber also getan. Als Maria, seine Mutter, dem Joseph vertraut war, fand sich's ehe er sie heimholte, daß sie schwanger war von dem heiligen Geist. 19 Joseph aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen. 20 Indem er aber also gedachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des HERRN im Traum und sprach: Joseph, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, dein Gemahl, zu dir zu nehmen; denn das in ihr geboren ist, das ist von dem heiligen Geist. / Lukas 1,35 -- Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das von dir geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.

Hernach wurde Er mit dem Heiligen Geist bei seiner Taufe gesalbt. (Matth. 3,16.) Der Himmel tat sich über Ihm auf, und die Stimme des Vaters ertönte: „Dieser ist Mein geliebter Sohn; an Ihm habe Ich Wohlgefallen gefunden!“ - Wie beim Speisopfer aller Weihrauch Gott dargebracht wurde mit dem Gedächtnisteil vom Feinmehl und Öl, so stieg all der duftende Weihrauch von dem Leben Christi zu Gott empor. Das Feinmehl ist ja ein Bild von dem reinen, gottgeweihten Leben unseres Heilandes. [Lies Joh. 12,23-26.]

Johannes 12,23-26 -- 23 Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Zeit ist gekommen, daß des Menschen Sohn verklärt werde. 24 Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Es sei denn, daß das Weizenkorn in die Erde falle und ersterbe, so bleibt's allein; wo es aber erstirbt, so bringt es viele Früchte. 25 Wer sein Leben liebhat, der wird's verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt haßt, der wird's erhalten zum ewigen Leben. 26 Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.

Er war ja durchdrungen vom göttlichen Geiste; und alles, was unser Heiland hier auf Erden tat und war - mochte es auch für Menschen geschehen - diente zur Verherrlichung Gottes und war Gott geweiht! All sein Denken, Reden, Handeln geschah im Blick auf Gott und für Gott. In den äußersten Proben und Leiden offenbarte sich bei Ihm nichts als Reinheit und Gnade des Geistes, Liebe und Hingabe für Gott und die Menschen! Ein „duftender Wohlgeruch“ stieg von dem Leben Jesu allezeit zu Gott empor! - Doch auch der darbringende Priester hatte teil an dem Speisopfer. Dasselbe war hochheilig und nur für Aaron und seine Söhne bestimmt. So ist es heute das Vorrecht der Kinder Gottes als der wahren Priester Gottes, unseren hochgelobten Herrn Jesus als den vollkommenen Menschen vor Augen zu haben, sich an Ihm zu erfreuen und so erquickt und gestärkt zu werden im geistlichen Leben, im Kampf! [Lies Hebr. 3,1-6; 12,1-3.]

Hebräer 3,1-6 -- 1 Derhalben, ihr heiligen Brüder, die ihr mit berufen seid durch die himmlische Berufung, nehmet wahr des Apostels und Hohenpriesters, den wir bekennen, Christus Jesus, 2 der da treu ist dem, der ihn gemacht hat, wie auch Mose in seinem ganzen Hause. 3 Dieser aber ist größerer Ehre wert denn Mose, soviel größere Ehre denn das Haus der hat, der es bereitete. 4 Denn ein jeglich Haus wird von jemand bereitet; der aber alles bereitet hat, das ist Gott. 5 Und Mose war zwar treu in seinem ganzen Hause als ein Knecht, zum Zeugnis des, das gesagt sollte werden, 6 Christus aber als ein Sohn über sein Haus; des Haus sind wir, so wir anders das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung bis ans Ende fest behalten. ... 12,1 Darum wir auch, dieweil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasset uns ablegen die Sünde, so uns immer anklebt und träge macht, und lasset uns laufen durch Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist. 2 und aufsehen auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens; welcher, da er wohl hätte mögen Freude haben, erduldete das Kreuz und achtete der Schande nicht und hat sich gesetzt zur Rechten auf den Stuhl Gottes. 3 Gedenket an den, der ein solches Widersprechen von den Sündern wider sich erduldet hat, daß ihr nicht in eurem Mut matt werdet und ablasset.

(Samstag, 21. April 1934)

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