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2. Das Lied Moses: b) Die Feinde, vor denen uns der HERR gerettet hat (2. Mose 15,4-13)
2. MOSE 15,9-12
9 Der Feind gedachte: Ich will nachjagen und erhaschen und den Raub austeilen und meinen Mut an ihnen kühlen; ich will mein Schwert ausziehen, und meine Hand soll sie verderben. 10 Da ließest du deinen Wind blasen und das Meer bedeckte sie, und sie sanken unter wie Blei im mächtigen Wasser. 11 HERR, wer ist dir gleich unter den Göttern? Wer ist dir gleich, der so mächtig, heilig, schrecklich, löblich und wundertätig sei? 12 Da du deine rechte Hand ausrecktest, verschlang sie die Erde.
„Der Feind sprach: Ich will nachjagen, einholen, Beute (machen und unter meine Kämpfer) verteilen! Meine Raubgier und Blutgier soll sich aus Israel sättigen. Mein Schwert will ich ziehen, und meine Hand soll Israel vertilgen!“ Durch diese sich überstürzenden Rachepläne wird treffend die Siegesgewißheit des wutschnaubenden Ägypters gezeichnet; er will seinen Übermut kühlen an dem entronnenen Sklavenvolk. - Doch ein Hauch aus Gottes Munde reichte hin, ihn und seine gesamte Heeresmacht in die Meerestiefen zu versenken: „Du hauchtest mit Deinem Odem, und das Meer bedeckte sie; wie Blei sanken sie unter in die gewaltigen Wasser!“ (Lies [Ps. 74,13. 14; 135,1-9 u. 13]; Amos 4,13.)
Unsere Begriffe von der erhabenen Macht Gottes sind noch viel zu gering. Er braucht nur zu hauchen, und Seine Feinde sinken dahin und gehen unter. – So ist durch die mächtige Heilstat Gottes in Christus Jesus der Teufel und die Sünde eine geschlagene Macht - ein besiegter Feind. Noch ist er da, und unser Widerstand soll ihn vertreiben und vertilgen: „Widersteht dem Teufel, so wird er vor euch fliehen!“ - Ein alter Heiliger hat gesagt: Durch Christi Triumph von Golgatha ist der Teufel so schwach geworden wie eine Pappfigur. Stößt man gegen ihn, so fällt er um! „Der Gott des Friedens wird binnen kurzem den Satan unter eure Füße zertreten!“ Und unser Vertrauen zudem Gott aller Gnade ist der Sieg, der die Welt überwindet! (Lies 1. Joh. 5,4.5; Joh. 16,33; 1. Kor. 15,57.)
Schon im Paradiese spricht Gott zu der alten Schlange von dem Erlöser der Menschen, den Er senden wird: „Derselbe wird dir den Kopf zermalmen!“ - Ja, Gott ist für uns: Was sollen wir nun sagen? Ist Gott für uns, wer kann da wider uns streiten? Er hat ja Seinen eigenen Sohn nicht verschont, vielmehr zu unser aller Heil Ihn hingegeben! Wie sollte Er mit Ihm uns nicht auch alles schenken? - Wer könnte es wagen, Gottes Auserwählte - Gottes Lieblinge zu verklagen? Er ist ja Selbst der höchste Richter, und Er rechtfertigt uns völlig! - Wer könnte uns verdammen? Christus Selbst ist an unserer Stelle gestorben. Noch mehr: Er ist auch siegreich auferstanden, Er sitzt jetzt sogar zur Rechten Gottes im Himmel und verwendet Sich für uns, tritt fürbittend bei Gott für uns ein! - Wer also oder was könnte uns trennen von der Liebe Gottes? Etwa Bedrängnis oder Angst oder Verfolgung oder Hungersnot oder Blöße, Gefahr oder Henkerbeil? - Dies alles droht uns, denn es steht geschrieben: ,,Um Deinetwillen, Herr, werden wir dahingemordet den ganzen Tag. Man sieht uns an wie Schafe, die zum Schlachten bestimmt sind! (Vgl. Ps. 44,22 [Luth. 23].)
In all diesen Leiden und Kämpfen aber siegen wir aufs herrlichste; ja, mehr als Sieger sind wir durch Den, der uns so sehr liebt! - Wirklich, ich bin gewiß: Nicht Tod noch Leben, nicht Satansengel noch finstere Geistesmächte, nicht Gegenwart noch Zukunft, noch irgendwelche Gewalten, weder Höhe noch Tiefe - nichts in der ganzen weiten Welt wird je uns trennen können von der wunderbaren Liebe, mit der Gott uns liebt und die uns in Christus Jesus, unserem Herrn, so nahegekommen - so völlig geschenkt ist!“ - Mose singt: „Wer ist Dir, o Herr, gleich unter den Göttern (der Heiden) - wer ist Dir gleich, herrlich in Heiligkeit, furchtbar an Ruhm, Wunder tuend!?“ - Niemand gibt es, der irgendwie heranreichte an unseren Gott! Die toten und nichtigen Götter und Götzen der Heiden kann man überhaupt nicht nennen neben Ihm, dem Unvergleichlichen. Heiligkeit vor allem kennzeichnet Ihn, und unsere neue Natur liebt diese Heiligkeit und bildet sich nach ihr: „Wie Der, welcher euch berufen hat, heilig ist, so seid auch ihr heilig in eurem ganzen Verhalten!“ - Gottes Heiligkeit, Sein Ruhm, Sein Wundertun hat sich geoffenbart und sich ein ewiges Denkmal gesetzt in der Erlösung Seines Volkes Israel und in der Vernichtung Seiner Feinde. - Willst nicht auch du heute diesem deinem großen Gott einfach vertrauen und gehorchen? (Lies 5. Mos. 3,24; 33,26-29.)
(Mittwoch, 11. April 1934)