Vorige Andacht -- Nächste Andacht
16. Die Heiligung der Erstgeburt bei den Israeliten. (2. Mose 13,1-2)
2. MOSE 13,1-2
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Heilige mir alle Erstgeburt, die allerlei Mutter bricht bei den Kindern Israel, unter den Menschen und unter dem Vieh; denn sie sind mein.
4. MOSE 8,5-22
5 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 6 Nimm die Leviten aus den Kindern Israel und reinige sie. 7 Also sollst du aber mit ihnen tun, daß du sie reinigst: du sollst Sündwasser auf sie sprengen, und sie sollen alle ihre Haare rein abscheren und ihre Kleider waschen, so sind sie rein. 8 Dann sollen sie nehmen einen jungen Farren und sein Speisopfer, Semmelmehl, mit Öl gemengt; und einen andern jungen Farren sollst du zum Sündopfer nehmen. 9 Und sollst die Leviten vor die Hütte des Stifts bringen und die ganze Gemeinde der Kinder Israel versammeln 10 und die Leviten vor den HERRN bringen; und die Kinder Israel sollen ihre Hände auf die Leviten legen, 11 und Aaron soll die Leviten vor dem HERRN weben als Webeopfer von den Kindern Israel, auf daß sie dienen mögen in dem Amt des HERRN. 12 Und die Leviten sollen ihre Hände aufs Haupt der Farren legen, und einer soll zum Sündopfer, der andere zum Brandopfer dem HERRN gemacht werden, die Leviten zu versöhnen. 13 Und sollst die Leviten vor Aaron und seine Söhne stellen und vor dem HERRN weben, 14 und sollst sie also aussondern von den Kindern Israel, daß sie mein seien. 15 Darnach sollen sie hineingehen, daß sie dienen in der Hütte des Stifts. Also sollst du sie reinigen und weben; 16 denn sie sind mein Geschenk von den Kindern Israel, und ich habe sie mir genommen für alles, was die Mutter bricht, nämlich für die Erstgeburt aller Kinder Israel. 17 Denn alle Erstgeburt unter den Kindern Israel ist mein, der Menschen und des Viehes, seit der Zeit ich alle Erstgeburt in Ägyptenland schlug und heiligte sie mir 18 und nahm die Leviten an für alle Erstgeburt unter den Kindern Israel 19 und gab sie zum Geschenk Aaron und seinen Söhnen aus den Kindern Israel, daß sie dienen im Amt der Kinder Israel in der Hütte des Stifts, die Kinder Israel zu versöhnen, auf daß nicht unter den Kindern Israel sei eine Plage, so sie sich nahen wollten zum Heiligtum. 20 Und Mose mit Aaron samt der ganzen Gemeinde der Kinder Israel taten mit den Leviten alles, wie der HERR dem Mose geboten hatte. 21 Und die Leviten entsündigten sich und wuschen ihre Kleider, und Aaron webte sie vor dem HERRN und versöhnte sie, daß sie rein wurden. 22 Darnach gingen sie hinein, daß sie ihr Amt täten in der Hütte des Stifts vor Aaron und seinen Söhnen. Wie der HERR dem Mose geboten hatte über die Leviten, also taten sie mit ihnen.
Aus 4. Mos. 3,11-13 erfahren wir etwas sehr Wichtiges
Statt aller erstgeborenen Söhne in Israel nahm Gott den ganzen Levitenstamm in Seinen besonderen Dienst, für welchen sie in besonderer Weise geweiht wurden und sprach: „Mir sollen sie gehören, Mir dem Herrn!“ – Der gelesene Abschnitt 4. Mos. 8,5-22 zeigt uns, wie gründlich, ja wie tiefgreifend diese Weihe begonnen und durchgeführt werden mußte, damit der Dienst der Leviten dem Herrn wirklich wohlgefällig sein konnte! – Da dies auch uns Kindern Gottes von heute unendlich viel zu sagen hat, treten wir diesem Abschnitt näher. Denn wir sind bekehrt, um nun dem lebendigen Gott zu dienen und dem Herrn Jesus vom Himmel zurückzuerwarten. Die Leviten wurden aus der Mitte der Kinder Israel herausgelöst! – Kein dem Herrn wohlgefälliges Dienen ist möglich ohne tiefgreifende Vorgänge im inneren und äußeren Leben des von Gott ergriffenen Menschen. Die Welt und die Menschheit ist so böse und verderbt, daß der Herr, wenn Er einen Menschen mit Sich verbinden und für Seine Zwecke brauchbar machen will, denselben tief und gründlich lösen muß aus der Welt und aus dem natürlichen, sündigen Zustand. „Man entferne die Schlacken von dem Silber, so geht dem Goldschmied ein kostbares Gerät daraus hervor!“ – Die Reinigung des Herzens und Wandels – wie unbedingt notwendig ist sie im Blick auf den Dienst für Gott! – Kein Stamm Israels wird einmal in der Drangsalszeit so geläutert und umgeschmolzen werden wie die Kinder Levi. Warum? Weil sie in besonderer Weise berufen sind zum heiligen Dienst des Herrn im Tausendjährigen Reiche! [Lies Mal. 3,2-4.]
Niemand wird mehr durch Leiden, durch innere und äußere Kämpfe, Anfechtungen und Schwierigkeiten geprüft, als diejenigen, aus denen der Herr ein brauchbares Werkzeug zum Dienst des Wortes und der Seelen machen will: „Wenn sich nun jemand reinigt, so wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werke geeignet!“ – Willst du rein und brauchbar zum Dienste Gottes werden und jeden Preis, teures Kind Gottes? Dann wird es dich und deinen Gott viel kosten: „Du hast Mir zu schaffen gemacht mit deinen Sünden und Mühe mit deinen Missetaten!“ Welch umfassendes, tiefgreifendes Reinigungs- und Heiligungswerk nötig ist, ehe ein Kind Gottes dem Herrn wirklich gebräuchlich ist zu Seinem Dienst, davon haben die wenigsten Gläubigen einen Begriff. Die Zubereitung der Leviten kann es uns in etwa klar machen: Zuerst wurde Entsündigungswasser auf die Leviten gesprengt. Das Wasser deutet in der Schrift vielfach hin auf das Wort Gottes, praktisch angewandt – tief zu Herzen und Gewissen genommen durch die Kraft des Heiligen Geistes. Wenn Er uns das Wort Gottes nahebringt, so hat es eine tief eingreifende, von Sünde und Verkehrtheit reinigende und gänzlich neugestaltende Wirkung. Wer noch nie ernstlich gezittert hat vor dem Ernst des göttlichen Wortes, der ist noch sehr unerfahren im geistlichen Leben! Es heißt: „Dienet dem Herrn mit Furcht und freut euch mit Zittern!“ „Denn der Herr ist ein Gott, gar erschrecklich in der Versammlung der Heiligen und furchtbar über alle, die um Ihn her sind!“ [Lies Ps. 119,120; Dan. 10,7-12; 1. Kor. 2,3.]
(Sonntag, 11. März 1934)