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15. Der AUSZUG Israels aus Ägyptenland. (2. Mose 12,35-51)
2. MOSE 12,43-49
43 Und der HERR sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Weise Passah zu halten. Kein Fremder soll davon essen. 44 Aber wer ein erkaufter Knecht ist, den beschneide man, und dann esse er davon. 45 Ein Beisaß und Mietling sollen nicht davon essen. 46 In EINEM Hause soll man's essen; ihr sollt nichts von seinem Fleisch hinaus vor das Haus tragen und sollt kein Bein an ihm zerbrechen. 47 Die ganze Gemeinde Israel soll solches tun. 48 So aber ein Fremdling bei dir wohnt und dem HERRN das Passah halten will, der beschneide alles, was männlich ist; alsdann mache er sich herzu, daß er solches tue, und sei wie ein Einheimischer des Landes; denn kein Unbeschnittener soll davon essen. 49 Einerlei Gesetz sei dem Einheimischen und dem Fremdling, der unter euch wohnt.
Des Mischvolks (V. 38) wegen lautete der erste Satz dieser Bestimmung: „Kein Fremdling soll davon essen!“ Auf diese Satzung des Passah haben sich die Apostel sich später gestützt bei den Anordnungen für die Feier des Abendmahls im Kreise der Kinder Gottes. Der Herr Jesus hat dieses Gedächtnismahl Seiner Leiden nur für Seine Jünger und Jüngerinnen gestiftet. [Lies Luk. 22,7-23.]
In einem Obersaal in Jerusalem hatte Er durch zwei Jünger alles bereiten lassen, um die Passahfeier mit ihnen zu halten – zugleich letzte heilige Stunden des Zusammenseins mit ihnen zu verleben und aus göttlich liebendem Herzen heraus ihnen noch alles das nahezubringen, was Ihn bewegte für sie, ehe Er sie verließ, um zum Vater zu gehen! – In dieser Nacht, in welcher Er in die Hände Seiner Feinde überliefert werden sollte, schenkte Er Seinen geliebten Jüngern zum voraus die in ihrer Schlichtheit und Tiefe überwältigende Gedächtnisfeier Seines Todes: „Tut dies zur Erinnerung an Mich!“ sagte Er ihnen, nahm das Brot, blickte danksagend zum Vater auf, brach es und reichte es den Jüngern: „Nehmet und eßt; dies ist Mein Leib, der für euch ist!“ Wie groß, wie überwältigend ist doch diese Liebe! Um uns zu erlösen aus unserer Sünde und Finsternis – aus unserem alten, heillosen Leben wurde Er, unser Heiland, unser Bürge und Stellvertreter im Gericht vor Gott. Nur Sein Tod konnte uns vor dem ewigen Tod und er ewigen Verdammnis schützen, uns ewiges Leben, Herrlichkeit und Seligkeit erwerben! – Der ganze Zorn des heiligen Gottes wegen unserer Sünde und Schuld kam dort auf Golgatha über Ihn, das heilige Gotteslamm: „Er Selbst hat unsere Sünden an Seinem Leibe auf das Holz getragen, damit wir, den Sünden abgestorben, nun der Gerechtigkeit leben! Ja, durch Seine Wunden ist uns Heilung geworden.“ (Lies Röm. 6,23; 2. Kor. 5,21.)
Du wurdest an des Kreuzes Stamm
Für unsre Sünd´ geschlachtet;
Für uns gingst Du in Not und Tod;
Du opfertest Dich völlig Gott;
Für uns wardst Du verachtet.
Jetzt kann uns nichts verdammen mehr,
O Jesu, Dir sei Dank und Ehr´!
In der gleichen Weise wie das Brot reichte Jesus den Jüngern dann den mit Wein gefüllten Becher, der stets nach dem Passahmahl herumgegeben wurde – der aber hier eine völlig neue Bedeutung empfing: „Dieser Becher stellt den Neuen Bund dar, der sich gründet auf Mein Blut! So oft ihr nun daraus trinkt, tut es zur Erinnerung an Mich!“ – Auch der erste Bund Gottes mit dem Volke Israel wurde geweiht durch Opferblut (2. Mos. 24,8.)
Doch welch ein Opfer – welch ein Blut wurde auf Golgatha dargebracht für uns!
(Dienstag, 6. März 1934)