BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 043 (ACHTE Plage: Heuschrecken fressen alles, was der Hagel übriggelassen hat)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
B. GERICHT über Ägypten und RETTUNG Israels (2. Mose 7-14)

8. ACHTE Plage: Heuschrecken fressen alles, was der Hagel übriggelassen hat. (2. Mose 10,1-20)


2. MOSE 10,12-20

12 Da sprach der HERR zu Mose: Recke deine Hand über Ägyptenland, daß Heuschrecken auf Ägyptenland kommen und fressen alles Kraut im Lande auf samt allem dem, was der Hagel übriggelassen hat. 13 Mose reckte seinen Stab über Ägyptenland; und der HERR trieb einen Ostwind ins Land den ganzen Tag und die ganze Nacht; und des Morgens führte der Ostwind die Heuschrecken her. 14 Und sie kamen über das ganze Ägyptenland und ließen sich nieder an allen Orten in Ägypten, so sehr viel, daß zuvor desgleichen nie gewesen ist noch hinfort sein wird. 15 Denn sie bedeckten das Land und verfinsterten es. Und sie fraßen alles Kraut im Lande auf und alle Früchte auf den Bäumen, die der Hagel übriggelassen hatte, und ließen nichts Grünes übrig an den Bäumen und am Kraut auf dem Felde in ganz Ägyptenland. 16 Da forderte Pharao eilend Mose und Aaron und sprach: Ich habe mich versündigt an dem HERRN, eurem Gott, und an euch; 17 vergebt mir meine Sünde nur noch diesmal und bittet den HERRN, euren Gott, daß er doch nur diesen Tod von mir wegnehme. 18 Und er ging aus von Pharao und bat den HERRN. 19 Da wendete der HERR den Wind, also daß er sehr stark aus Westen ging und hob die Heuschrecken auf und warf sie ins Schilfmeer, daß nicht eine übrigblieb an allen Orten Ägyptens. 20 Aber der HERR verstockte Pharaos Herz, daß er die Kinder Israel nicht ließ.

Auf diese schnöde Behandlung Seiner Gesandten befiehlt der Herr Mose kurzerhand, seine Hand über Ägypten auszustrecken und die angedrohte furchtbare Heuschreckenplage, die achte der Plagen, über Ägypten kommen zu lassen: Ein mächtiger Ostwind bringt das gewaltige Heer der Nager und Abfresser herbei. Obschon in Ägypten die Heuschreckenschwärme gewöhnlich aus Äthiopien oder Libyen, als mit dem Süd- oder Südwestwind kommen, so werden sie doch zuweilen auch durch den Ostwind aus Arabien herbeigetrieben, wie Reisende berichten. Daß der Wind einen Tag und eine Nacht erst wehen mußte, deutet an, daß sie aus weiter Ferne herbeigeführt wurden. Jehova tat also Seine über die Grenzen Ägyptens weit hinausreichende, über alle Länder gebietende Allmacht den Ägyptern kund! „Er ist weise von Herzen und stark an Kraft. Wer hat sich gegen Ihn verhärtet und ist unversehrt geblieben?“ [Lies 5. Mos. 10,12-21.]

5. Mose 10,12-21 -- 12 Nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir, denn daß du den HERRN, deinen Gott, fürchtest, daß du in allen seinen Wegen wandelst und liebst ihn und dienest dem HERRN, deinem Gott, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, 13 daß du die Gebote des HERRN haltest und seine Rechte, die ich dir heute gebiete, auf daß dir's wohl gehe? 14 Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, das ist des HERRN, deines Gottes. 15 dennoch hat er allein zu deinen Vätern Lust gehabt, daß er sie liebte, und hat ihren Samen erwählt nach ihnen, euch, aus allen Völkern, wie es heutigestages steht. 16 So beschneidet nun eure Herzen und seid fürder nicht halsstarrig. 17 Denn der HERR, euer Gott, ist ein Gott aller Götter und HERR über alle Herren, ein großer Gott, mächtig und schrecklich, der keine Person achtet und kein Geschenk nimmt 18 und schafft Recht den Waisen und Witwen und hat die Fremdlinge lieb, daß er ihnen Speise und Kleider gebe. 19 Darum sollt ihr auch die Fremdlinge lieben; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. 20 Den HERRN, deinen Gott, sollst du fürchten, ihm sollst du dienen, ihm sollst du anhangen und bei seinem Namen schwören. 21 Er ist dein Ruhm und dein Gott, der bei dir solche große und schreckliche Dinge getan hat, die deine Augen gesehen haben.

Während gewöhnliche Heuschreckenzüge nur einzelne Landesteile heimsuchen, bereitet sich hier die Plage über das ganze Landesgebiet aus! – Wenn man im Morgenland auch diese Plage kennt, so ist sie in solcher Stärke und Furchtbarkeit nie vorher und nie nachher dagewesen. Der Himmel wurde schwarz über ganz Ägyptenland und der Boden bedeckt durch dieses feindliche „Heer Gottes“. „Es blieb nichts grünes mehr übrig an Bäumen und Pflanzen im ganzen Lande!“ – Wir dürfen nicht vergessen, daß alle diese Plagen, auch die Heuschreckenplage, die Folge des frechsten Widertandes des ägyptischen Königs gegen Gott waren. Furchtbare Folgen des Widerstandes gegen den Allmächtigen erblicken wir vielfach im Leben der Menschen, sowohl in Familien als bei ganzen Völkern! – Es ist nicht gleichgültig, ob das herrliche Evangelium Gottes in seiner Kostbarkeit und Klarheit dir und deinem Hause schon nahegebracht worden ist oder nicht. Hast du diese große, rettende Gnade abgewiesen – widerstrebst du dem Eindringen des göttlichen Lichts und Heils in dein Herz und Haus, so wird als Strafgericht Sünde und Sündenlust, Weltgenuß, Zerstreuung und Vergnügen, der Einfluß einer von der Bibel gelösten Scheinbildung und Scheinwissenschaft – einer „Wissenschaft“, welche jede göttliche Offenbarung leugnet! Mit doppelter Macht dich und deine Familie gefangennehmen und beherrschen. Auf solche Weise ist rings um uns her ein Geschlecht emporgewachsen, das völlig bar ist aller Gottesfurcht, allen Glaubens, aller Ewigkeitsaussichten! Kennen wir nicht genug Menschen, ja ganze Familien und Volksschichten, in welchen „Hagel“ und „Heuschrecken“ in bezug auf die Seele, auf das Glaubensleben und die Ewigkeit ihr verheerendes Werk in erschreckender Weise getan haben? – Der bekannte Vater des Erziehungswesens, Pestalozzi, der vor 100 Jahren starb, forderte für die Bildung des Charakters und der Familie – für die Erziehung der Kinder in erster Linie Liebe, hervorfließend aus aufrichtiger Gottesfurcht und Frömmigkeit! – V. 16-20: Jetzt schien es, als ob Pharao einmal wirklich zur Buße gebracht sei. Kann man demütiger flehen – kann man offener seine Schuld bekennen, als er es hier tut? – Dennoch war das Herz des stolzen Königs nicht in Wahrheit vor Gott zerbrochen – sein Wille nicht wirklich auf Gott gerichtet! – Wie unergründlich ist doch die Langmut und Barmherzigkeit Gottes, daß Er einem trotzigen und verstockten Sünder immer wieder so entgegenkommt. Mose flehte zum Herrn, und der Herr kehrte plötzlich den Ostwind in Westwind, der die Heuschrecken auftrieb und ins Schilfmeer warf.

(Dienstag, 13. Februar 1934)

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