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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 020 (Aaron wird Moses Sprecher. Mose bricht nach Ägypten auf)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
A. Die NOT Israels in Ägypten (2. Mose 1-6)

12. Wegen eines Sprachfehlers Moses wird Aaron sein Sprecher. Mose bricht nach Ägypten auf (2. Mose 4,10-20)


2. MOSE 4,14-20

14 Da ward der HERR sehr zornig über Mose und sprach: Weiß ich denn nicht, daß dein Bruder Aaron aus dem Stamm Levi beredt ist? und siehe, er wird herausgehen dir entgegen; und wenn er dich sieht, wir er sich von Herzen freuen. 15 Du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen. Und ich will mit deinem und seinem Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt. 16 Und er soll für dich zum Volk reden; er soll dein Mund sein, und du sollst sein Gott sein. 17 Und diesen Stab nimm in deine Hand, mit dem du die Zeichen tun sollst. 18 Mose ging hin und kam wieder zu Jethro, seinem Schwiegervater, und sprach zu ihm: Laß mich doch gehen, daß ich wieder zu meinen Brüdern komme, die in Ägypten sind, und sehe, ob sie noch leben. Jethro sprach zu ihm: Gehe hin mit Frieden. 19 Auch sprach der HERR zu ihm in Midian: Gehe hin und ziehe wieder nach Ägypten; denn die Leute sind tot, die nach deinem Leben standen. 20 Also nahm Mose sein Weib und seine Söhne und führte sie auf einem Esel und zog wieder nach Ägyptenland und nahm den Stab Gottes in seine Hand.

Aaron wird nun tatsächlich seinem Bruder Mose beigeordnet! Ihm war das Reden nicht schwer. Doch was nützt Redegewandtheit, wenn es am göttlichen Inhalt, an der göttlichen tiefe und Kraft der Worte fehlt, wie dies so häufig bei Aaron der Fall war! – Nach 40 Jahren sollten die Brüder einander wiedersehen, und Aaron würde Freude zeigen über das Wiederfinden seines Bruders. – Aaron soll nun Moses Mund dem Volke gegenüber sein, und damit hat Mose viel eingebüßt von dem, was Gott ihm ursprünglich zugedacht hatte. – O, wie willig, wie demütig und wie mutig müssen wir doch sein und bleiben, wenn Gottes herrlicher Plan in seiner ganzen Kostbarkeit und Ausdehnung in unserem Leben zur Geltung kommen soll. „Du nun, mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus für dich bereit ist!“ [Lies Eph. 6,10-18; 1. Tim. 6,11-16!]

Epheser 6,10-18 -- 10 Zuletzt, meine Brüder, seid stark in dem HERRN und in der Macht seiner Stärke. 11 Ziehet an den Harnisch Gottes, daß ihr bestehen könnet gegen die listigen Anläufe des Teufels. 12 Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. 13 Um deswillen ergreifet den Harnisch Gottes, auf daß ihr an dem bösen Tage Widerstand tun und alles wohl ausrichten und das Feld behalten möget. 14 So stehet nun, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angezogen mit dem Panzer der Gerechtigkeit 15 und an den Beinen gestiefelt, als fertig, zu treiben das Evangelium des Friedens. 16 Vor allen Dingen aber ergreifet den Schild des Glaubens, mit welchem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösewichtes; 17 und nehmet den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. 18 Und betet stets in allem Anliegen mit Bitten und Flehen im Geist, und wachet dazu mit allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen / 1. Timotheus 6,11-16 -- 11 Aber du, Gottesmensch, fliehe solches! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Gottseligkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut; 12 kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist und bekannt hast ein gutes Bekenntnis vor vielen Zeugen. 13 Ich gebiete dir vor Gott, der alle Dinge lebendig macht, und vor Christo Jesu, der unter Pontius Pilatus bezeugt hat ein gutes Bekenntnis, 14 daß du haltest das Gebot ohne Flecken, untadelig, bis auf die Erscheinung unsers HERRN Jesu Christi, 15 welche wird zeigen zu seiner Zeit der Selige und allein Gewaltige, der König aller Könige und HERR aller Herren. 16 der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; dem sei Ehre und ewiges Reich! Amen.

„Du sollst ihm an Gottes Statt sein“, d.h. du sollst ihm die Botschaft eingeben, die er ausrichten soll! – Die Gnade, mit Gott in unmittelbarer Verbindung zu stehen und der Empfänger und Vermittler der göttlichen Befehle und Offenbarungen zu sein, blieb Mose. Seinen bisherigen schlichten Hirtenstab empfängt er jetzt als Zeichen seines göttlichen Auftrags und wird ausgerüstet mit Kraft und Glauben für den vor ihm liegenden erhabenen Dienst. Der Stab heißt nun der Stab Gottes, denn er ist Mose das Zeichen seiner göttlichen Sendung und der Macht Gottes, welche mit ihm geht! Es ist der Stab, vor welchem Pharaos Stolz und ganze Macht sich noch beugen muß. – Wir alle sind viel mehr geneigt, unser Vertrauen auf irgend etwas anderes zu setzen als auf den lebendigen Gott. Gestützt und geschützt durch einen schwachen Sterblichen, setzen wir unseren Fuß kühn und ohne Furcht vorwärts. Aber wie oft zögern und zweifeln wir, wenn uns der Ruf und das Wohlgefallen unseres himmlischen Herrn zur Ermutigung, die Stärke Seines mächtigen Arms zur Stütze gegeben wird!

Sieh, hier ist der Herr,
Ruft dich zu sich her;
Nichts ist Seiner Macht zu schwer:_
Rechne mit Ihm!
Rechne mit Ihm – einzig nur mit Ihm –
Steht alles wider dich:
Rechne mit Ihm!

Wenn das Wetter droht –
Heißer Proben Not,
Hat Er Wege aus dem Tod;
Rechne mit Ihm!
Rechne mit Ihm – einzig nur mit Ihm –
Steht alles wider dich:
Rechne mit Ihm!

Wenn dich Furcht erfüllt,
Dir das Licht verhüllt,
Er ist’s der dein Herze stillt;
Rechne mit Ihm!
Rechne mit Ihm – einzig nur mit Ihm –
Steht alles wider dich:
Rechne mit Ihm!

Und zum Werk für Ihn,
Dienst nach Seinem Sinn,
Kann Er dich mit Kraft anziehn;
Rechne mit Ihm!
Rechne mit Ihm – einzig nur mit Ihm –
Steht alles wider dich:
Rechne mit Ihm!
(Aus: „Lieder von Kampf und Herrlichkeit“ von H.-E. Alexander.)

Es ist etwas wunderbar Erhabenes, Gott allein als unsere Hilfsquelle, als unsere Kraft, unser Licht und unser Heil zu haben und von Ihm gesandt und gebraucht zu werden. „Nur auf Gott vertraut still meine Seele von Ihm kommt meine Rettung! Nur Er ist mein Fels und meine Rettung, meine hohe Feste, ich werde nicht wanken! - Auf Gott ruht mein Heil und meine Herrlichkeit; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht ist Gott!“ (Lies auch Jer. 17,5-8.)

Jeremia 17,5-8 -- 5 So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt und hält Fleisch für seinen Arm, und mit seinem Herzen vom HERRN weicht. 6 Der wird sein wie die Heide in der Wüste und wird nicht sehen den zukünftigen Trost, sondern bleiben in der Dürre, in der Wüste, in einem unfruchtbaren Lande, da niemand wohnt. 7 Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den HERRN verläßt und des Zuversicht der HERR ist. 8 Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt und am Bach gewurzelt. Denn obgleich eine Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün, und sorgt nicht, wenn ein dürres Jahr kommt sondern er bringt ohne Aufhören Früchte.

Mose erbittet sich nun von seinem Schwiegervater die Erlaubnis zu seinen Brüdern, d.h. zu seinem Volke nach Ägypten zurückzukehren, um zu sehen, ob sie noch leben. 40 Jahre lang war ja keinerlei Nachricht von ihnen zu ihm oder von ihm zu ihnen gedrungen! – Es ist schön, an Mose zu sehen, wie taktvoll und bescheiden er auch nach Empfang seines hohen Auftrags sich seinem Schwiegervater gegenüber benimmt. Wer in Wahrheit von Gott geehrt ist, wird auch stets anderen die Ehre geben, die ihnen gebührt! (Vgl. Röm. 12,3.10.16; 13,7.)

Römer 12,3.10.16 -- 3 Denn ich sage euch durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedermann unter euch, daß niemand weiter von sich halte, als sich's gebührt zu halten, sondern daß er von sich mäßig halte, ein jeglicher, nach dem Gott ausgeteilt hat das Maß des Glaubens. … 10 Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. … 16 Habt einerlei Sinn untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen. / Römer 13,7 -- 7 So gebet nun jedermann, was ihr schuldig seid: Schoß, dem der Schoß gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.

Jethro hat im Laufe der Jahre seinen Schwiegersohn so achten gelernt, daß er ihm ohne weiteres Freiheit seiner Entschlüsse zubilligt und sein Vorhaben mit den besten Wünschen begleitet. Der Herr sendet Mose nun nach Ägypten zurück, indem Er ihm versichert, daß alle die, welche ihm vor 40 Jahren nach dem Leben getrachtet hatten – der damalige Pharao voran -, gestorben seien. (Vgl. Matt. 2,20.)

Matthäus 2,20 -- 20 und sprach: Stehe auf und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und zieh hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kinde nach dem Leben standen.

So nahm denn Mose seine Frau und seine beiden Söhnlein samt der nötigen Habe auf Eseln mit sich und kehrte nach Ägypten zurück. – Wie herrlich, wenn der Herr nach langem Warten und Harren eingreift und ein neuer Abschnitt in unserem Leben für Gott beginnt!

(Sonntag, 21. Januar 1934)

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Zuletzt geändert am 27.03.2014 11:10 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)