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28. Josef ist tief gerührt durch die Begegnung und speist mit den ahnungslosen Brüdern nach hebräischer Reinheits-Ordnung (1. Mose 43,27-34)
1. MOSE 43,27.28
27 Er aber grüßte sie freundlich und sprach: Geht es eurem Vater, dem Alten, wohl, von dem ihr mir sagtet? Lebt er noch? 28 Sie antworteten: Es geht deinem Knechte, unserm Vater, wohl, und er lebt noch. Und sie neigten sich und fielen vor ihm nieder.
SPRÜCHE 23,19-25
19 Höre, mein Sohn, und sei weise und richte dein Herz in den Weg. 20 Sei nicht unter den Säufern und Schlemmern; 21 denn die Säufer und Schlemmer verarmen, und ein Schläfer muß zerrissene Kleider tragen. 22 Gehorche deinem Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird. 23 Kaufe Wahrheit, und verkaufe sie nicht, Weisheit, Zucht und Verstand. 24 Der Vater eines Gerechten freut sich; und wer einen Weisen gezeugt hat, ist fröhlich darüber. 25 Laß sich deinen Vater und deine Mutter freuen, und fröhlich sein, die dich geboren hat.
Der erste Gedanke, der Josephs Herz bewegte, als er seine Brüder sah, war die Frage nach dem lieben alten Vater. Wie es ihm wohl gehen mochte, ob er überhaupt noch lebte? Wie viele Jahre waren vergangen, seit er den Vater zum letzten Mal gesehen hatte, und was war inzwischen alles geschehen! Joseph war aus viel Elend heraus ein berühmter Mann geworden, der Regent eines großen Reiches. Doch seinen Vater konnte er nicht vergessen. Nach ihm sehnte sich jetzt, besonders da er die Brüder wiedersah, sein Herz. Wirklich, an dem Bild Josephs würde uns ein wesentlicher Zug fehlen, wenn wir auch das nicht von ihm sagen könnten: Er war ein guter, dankbarer Sohn, und das Glück seines Lebens hing damit zusammen, daß er allezeit liebevoll und dankbar seinem Vater gegenüber gewesen war. [Lies 1. Kön. 2, 19. 20; Spr. 1, 8. 9; 1. Joh. 3, 18; Eph. 6, 1 -3.]
Das Gebot Gottes: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß dir’s wohl gehe und du lange lebst in dem Lande, das dir der Herr dein Gott, gibt“, erfüllte sich wunderbar an ihm. Ja, wahrlich, ein glückliches und gesegnetes Leben kann man nur haben, wenn man Vater und Mutter ehrt und das Gebot Gottes in dieser Hinsicht stets befolgt! Bist du wohl dankbar, daß dein Vater und deine Mutter noch leben? Und suchst du ihnen auf jede Weise wohlzutun? Wenn unsere Eltern einmal nicht mehr da sei werden, dann nützt alles Bemühen und Wünschen für ihr Wohl nichts mehr. Jetzt aber ist die Zeit, da Gott erwartet, daß wir uns ihnen dankbar erzeigen und sie immer wieder mit Liebe und Treue umgeben. Leider ist ja das ein Kennzeichen unserer Zeit, daß die meisten Menschen undankbar und ungehorsam gegen ihre Eltern sind. Doch bei wahren Kindern Gottes darf dies nicht der Fall sein! [Lies Spr. 30, 17; 20, 20; 5. Mose 21, 18 – 21.]
(Mittwoch, 28. Oktober 1953)