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26. Josef will mit seinen Brüdern essen. Um ihre Angst vor einer Falle zu zerstreuen, bringt er Simeon zu ihnen (1. Mose 43,16-23)
1. MOSE 43,16-23
16 Da sah sie Joseph mit Benjamin und sprach zu seinem Haushalter: Führe diese Männer ins Haus und schlachte und richte zu; denn sie sollen zu Mittag mit mir essen. 17 Und der Mann tat, wie ihm Joseph gesagt hatte, und führte die Männer in Josephs Haus. 18 Sie fürchteten sich aber, daß sie in Josephs Haus geführt wurden und sprachen: Wir sind hereingeführt um des Geldes willen, das wir in unsern Säcken das erstemal wiedergefunden haben, daß er's auf uns bringe und fälle ein Urteil über uns, damit er uns nehme zu eigenen Knechten samt unsern Eseln. 19 Darum traten sie zu Josephs Haushalter und redeten mit ihm vor der Haustür 20 und sprachen: Mein Herr, wir sind das erstemal herabgezogen Speise zu kaufen, 21 und da wir in die Herberge kamen und unsere Säcke auftaten, siehe, da war eines jeglichen Geld oben in seinem Sack mit völligem Gewicht; darum haben wir's wieder mit uns gebracht, 22 haben auch anderes Geld mit uns hergebracht, Speise zu kaufen; wir wissen aber nicht, wer uns unser Geld in unsre Säcke gesteckt hat. 23 Er aber sprach: Gehabt euch wohl, fürchtet euch nicht. Euer Gott hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke. Euer Geld ist mir geworden. Und er führte Simeon zu ihnen heraus
PSALM 56,3
Meine Feinde schnauben täglich; denn viele streiten stolz wider mich.
Als Joseph die lang erwarteten Brüder mit Benjamin herankommen sah, sprach er zu seinem Haushalter: „Führe die Männer ins Haus, schlachte und richte zu, denn sie sollen mit mir zu Mittag essen.“ Die Brüder waren auf einen recht harten Empfang vorbereitet gewesen und hatten sich wohl auch immer wieder überlegt, was sie auf die Vorwürfe des gefürchteten Mannes sagen wollten. Und nun wurden sie diesmal mit soviel Freundlichkeit aufgenommen. Das machte sie ganz ratlos. Was steckte nur hinter dieser scheinbaren Freundlichkeit?! Sie konnten es kaum glauben, daß das redlich gemeint sein möchte. „Sicher ist es wegen des Geldes, das man in unseren Säcken von neuem vorgefunden hat“, sagten sie untereinander. Doch sie waren ja ganz unschuldig, darum traten sie zu Josephs Haushalter heran und erzählten ihm den ganzen Hergang noch vor der Tür. Dieser sprach zu ihnen: „Friede euch! Fürchtet euch nicht; euer Gott, der Gott eures Vaters, hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben.“ Wie wohl tat ihnen dieser freundliche Zuspruch. Sie fassten sich im Vertrauen auf den Gott ihrer Väter und durften dann auch zu ihrer unaussprechlichen Freude ihren lang vermißten Bruder Simeon aus seiner Gefangenschaft zurückerhalten. [Lies Ps. 138, 1 – 5.]
Wie groß und gütig erwies sich auch doch hier wieder der Herr, ihr Gott. Und wie läßt Er auch uns in schwierigen Lagen Seine ermutigende Hilfe zuteil werden! „Er sendet uns Seine Hilfe aus dem Heiligtum, und von Zion aus unterstützt Er uns.“ Haben wir es wohl schon gelernt, in allem unserem Gott zu vertrauen und vor Seinem Angesicht weiter zu wandeln? Du darfst es wissen, liebes Kind Gottes, daß auch in dunkelsten Stunden und schwierigsten Momenten der Herr spricht: „Siehe, Ich bin bei dir und will Mich deiner annehmen.“ [Lies Ps. 23, 4 – 6; 46, 1 – 3. 11; Jes. 41, 8 – 14.]
(Sonntag, 25. Oktober 1953)