Vorige Andacht -- Nächste Andacht
9. Potifars Frau will Josef verführen. Der lehnt ab, läuft davon und wird von ihr lügend der Unzucht bezichtigt (1. Mose 39,7-18)
1. MOSE 39,10-12
10 Und sie trieb solche Worte gegen Joseph täglich. Aber er gehorchte ihr nicht, daß er nahe bei ihr schliefe noch um sie wäre. 11 Es begab sich eines Tages, daß Joseph in das Haus ging, sein Geschäft zu tun, und war kein Mensch vom Gesinde des Hauses dabei. 12 Und sie erwischte ihn bei seinem Kleid und sprach: Schlafe bei mir! Aber er ließ das Kleid in ihrer Hand und floh und lief zum Hause hinaus.
1. KORINTHER 10,13
13 Es hat euch noch keine denn menschliche Versuchung betreten; aber Gott ist getreu, der euch nicht läßt versuchen über euer Vermögen, sondern macht, daß die Versuchung so ein Ende gewinne, daß ihr's könnet ertragen.
Tag für Tag versuchte die vornehme Versucherin, den bisher behüteten Joseph in die Falle zu locken. Jedoch sagt der weise Salomo: „Vergeblich wird das Netz ausgespannt vor den Augen der gesamten Vogelwelt.“ Das will sagen: Die Vögel wissen, wozu sie ihre Flügel haben! Droht irgendeine Gefahr – naht irgendein Schrecken, so gebrauchen sie einfach ihre Flügel und erheben sich in die Lüfte! – Und Joseph hat seine Glaubensflügel gebraucht. Mit Gebet und Vertrauen hütete er sein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist! Er hütete auch seine Augen und betete: „Herr, wende meine Augen ab, daß sie Übles nicht sehen; mache mich dagegen eifrig in Deinen Wegen!“ Er richtete sich nach der Weisung: „Laß deine Augen gerade blicken und deine Wimpern stracks vor dich hinschauen.“ Auch seine Ohren hütete er. (Lies Spr. 4,23–27; 4. Mose 15,37–41.)
Es gibt ein Hören und doch nicht Hören, aber auch ein anderes Hören, und das ist tödlich. O, es ist etwas Köstliches um die Kraft der göttlichen Bewahrung. Der Herr Jesus vermag es, uns ohne Straucheln zu bewahren und uns schließlich vor Seiner Herrlichkeit tadellos und mit jubelnder Freude darzustellen! Ja, „wir können durch Gottes Macht geschützt und durch Vertrauen bewahrt werden zu unserem Heil.“ Die ganze göttliche Macht wird aufgeboten zu unserem Schutz vor der Sünde. Aber nur durch Glaubensvertrauen und Glaubensgehorsam werden wir von diesem Schutz Gebrauch machen können. Eine tiefe Furcht vor der Sünde, eine tiefe Ehrfurcht vor Gott wollen wir uns bewahren. „Der aus Gott Geborene bewahrt sich, und der Böse tastet ihn nicht an.“ Er hat sich dauernd das Gebet zueigen gemacht: „Bewahre mich, Gott, denn ich traue auf Dich.“ [Lies Hiob 5,19; Ps. 91,2–5; Luk. 22,31.32; 2. Petr. 2,9.]
(Mittwoch, 15. Juli 1953)