BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 1. Mose -- 604 ( Potifars Frau will Josef verführen. Der lehnt ab, läuft davon und wird von ihr lügend der Unzucht bezichtigt )
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DAS ERSTE BUCH MOSE (Genesis)
F. JOSEF und wie Israel nach Ägypten kam (1. Mose 37,1 - 50,26)

9. Potifars Frau will Josef verführen. Der lehnt ab, läuft davon und wird von ihr lügend der Unzucht bezichtigt (1. Mose 39,7-18)


1. MOSE 39,7-9

7 Und es begab sich nach dieser Geschichte, daß seines Herrn Weib ihre Augen auf Joseph warf und sprach: Schlafe bei mir! 8 Er weigerte sich aber und sprach zu ihr: Siehe, mein Herr nimmt sich keines Dinges an vor mir, was im Hause ist, und alles, was er hat, das hat er unter meine Hände getan, 9 und hat nichts so Großes in dem Hause, das er mir verhohlen habe, außer dir, indem du sein Weib bist. Wie sollte ich denn nun ein solch groß Übel tun und wider Gott sündigen

PSALM 51,12.13

12 Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist. 13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.

Wie oft mag Joseph in seiner Kammer auf den Knien gelegen und zu Gott geschrien haben um Kraft und Bewahrung. Wahrlich, er klammerte sich an seinen Gott und blieb ihm treu. Wohl pulsierte auch in seinen Adern menschliches Blut, und gar wohl wußte Potiphars Weib alle Künste der Verführung aufzutreiben, um ihr Ziel zu erreichen und Joseph zu Fall zu bringen. Doch dieser blieb fest und blieb seinem Gott treu. Er blieb rein! Die Schrift sagt: „Glücklich der Mann, der die Anfechtung erduldet, die Versuchung siegreich überwindet. Besteht er die Probe, und hat er sich bewährt, so wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott denen verspricht, die Ihn lieben.“ Sagt nicht schon Hiob: „Der Gerechte wird an seinem Weg festhalten, und der Mann reiner Hände wird an Stärke zunehmen.“ – Kein Feind schleicht dem Gläubigen verderblicher und gefährlicher nach – und vor allem der Jugend – wie die Sünde der Unkeuschheit. (Lies Spr. 1,8–10; 4,14–16; 22,11.)

Sprüche 1,8-10 -- 8 Mein Kind, gehorche der Zucht deines Vaters und verlaß nicht das Gebot deiner Mutter. 9 Denn solches ist ein schöner Schmuck deinem Haupt und eine Kette an deinem Hals. 10 Mein Kind, wenn dich die bösen Buben locken, so folge nicht. / Sprüche 4,14-16 -- 14 Komm nicht auf der Gottlosen Pfad und tritt nicht auf den Weg der Bösen. 15 Laß ihn fahren und gehe nicht darin; weiche von ihm und gehe vorüber. 16 Denn sie schlafen nicht, sie haben denn Übel getan; und ruhen nicht, sie haben den Schaden getan. / Sprüche 22,11 -- Wer ein treues Herz und liebliche Rede hat, des Freund ist der König.

Wie der Sonnenbrand eines heißen Tages den Morgentau von den Pflanzen wegnimmt, so verzehrt die fleischliche Sünde den edlen Jugendschmuck, den Gott ihr gegeben hat, den Schmuck der Reinheit und der Keuschheit! Ja, gar listig ist der böse Feind. Auf eine Stunde nicht siegreich bestandener Probe folgen oft unzählige Tränen, folgt unsägliches Herzeleid und Elend bis in den Tod! Kannst du in der Stunde der Versuchung standhaft und bewahrt bestehen, lieber Bruder, liebe Schwester? Unser Herr spricht: „Glücklich sind die Menschen reinen Herzens, denn sie sollen jetzt und ewiglich Gott schauen.“ Es wird jedem einzelnen unter uns mit großem Ernst zugerufen: „Wachet und betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt. Der Geist zwar ist willig, aber das Fleisch ist doch sehr schwach!“ [Lies Matth. 26,40.41; Ps. 119,1–11.]

Matthäus 26,40.41 -- 40 Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Könnet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? 41 Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. / Psalm 119,1-11 -- 1 Wohl denen, die ohne Tadel leben, die im Gesetz des HERRN wandeln! 2 Wohl denen, die seine Zeugnisse halten, die ihn von ganzem Herzen suchen! 3 Denn welche auf seinen Wegen wandeln, die tun kein Übel. 4 Du hast geboten, fleißig zu halten deine Befehle. 5 Oh daß mein Leben deine Rechte mit ganzem Ernst hielte! 6 Wenn ich schaue allein auf deine Gebote, so werde ich nicht zu Schanden. 7 Ich danke dir von Herzen, daß du mich lehrst die Rechte deiner Gerechtigkeit. 8 Deine Rechte will ich halten; verlaß mich nimmermehr. 9 Wie wird ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält nach deinen Worten. 10 Ich suche dich von ganzem Herzen; laß mich nicht abirren von deinen Geboten. 11 Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, auf daß ich nicht wieder dich sündige.

(Donnerstag, 9. Juli 1953)

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