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7. Warum Juda seine Schwiegertochter Tamar unwissend schwängerte. Seine Zwillings-Söhne von ihr: Perez und Serach (1. Mose 38,11-30)
1. MOSE 38,12-30
12 Da nun viele Tage verlaufen waren, starb des Sua Tochter, Juda's Weib. Und nachdem Juda ausgetrauert hatte, ging er hinauf seine Schafe zu scheren, gen Thimnath mit seinem Freunde Hira von Adullam. 13 Da ward der Thamar angesagt: Siehe, dein Schwiegervater geht hinauf gen Thimnath, seine Schafe zu scheren. 14 Da legte sie die Witwenkleider von sich, die sie trug, deckte sich mit einem Mantel und verhüllte sich und setzte sich vor das Tor von Enaim an dem Wege gen Thimnath; denn sie sah, daß Sela war groß geworden, und sie ward ihm nicht zum Weibe gegeben. 15 Da sie nun Juda sah, meinte er, sie wäre eine Hure; denn sie hatte ihr Angesicht verdeckt. 16 Und er machte sich zu ihr am Wege und sprach: Laß mich doch zu dir kommen; denn er wußte nicht, daß es seine Schwiegertochter wäre. Sie antwortete: Was willst du mir geben, daß du zu mir kommst? 17 Er sprach: Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde senden. Sie antwortete: So gib mir ein Pfand, bis daß du mir's sendest. 18 Er sprach: Was willst du für ein Pfand, das ich dir gebe? Sie antwortete: Deinen Ring und deine Schnur und deinen Stab, den du in den Händen hast. Da gab er's ihr und kam zu ihr; und sie ward von ihm schwanger. 19 Und sie machte sich auf und ging hin und zog ihre Witwenkleider wieder an. 20 Juda aber sandte den Ziegenbock durch seinen Freund Adullam, daß er das Pfand wieder holte von dem Weibe; und er fand sie nicht. 21 Da fragte er die Leute: Wo ist die Hure, die zu Enaim am Wege saß? Sie antworteten: Es ist keine Hure da gewesen. 22 Und er kam wieder zu Juda und sprach: Ich habe sie nicht gefunden; dazu sagen die Leute des Orts, es sei keine Hure da gewesen. 23 Juda sprach: Sie mag's behalten; sie kann uns doch nicht Schande nachsagen, denn ich habe den Bock gesandt, so hast du sie nicht gefunden. 24 Über drei Monate ward Juda angesagt: Deine Schwiegertochter Thamar hat gehurt; dazu siehe, ist sie von der Hurerei schwanger geworden. Juda spricht: Bringt sie hervor, daß sie verbrannt werde. 25 Und da man sie hervorbrachte, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und sprach: Von dem Mann bin ich schwanger, des dies ist. Und sprach: Kennst du auch, wes dieser Ring und diese Schnur und dieser Stab ist? 26 Juda erkannte es und sprach: Sie ist gerechter als ich; denn ich habe sie nicht gegeben meinen Sohn Sela. Doch erkannte er sie fürder nicht mehr. 27 Und da sie gebären sollte, wurden Zwillinge in ihrem Leib gefunden. 28 Und als sie jetzt gebar, tat sich eine Hand heraus. Da nahm die Wehmutter einen roten Faden und band ihn darum und sprach: Der wird zuerst herauskommen. 29 Da aber der seine Hand wieder hineinzog, kam sein Bruder heraus; und sie sprach: Warum hast du um deinetwillen solchen Riß gerissen? Und man hieß ihn Perez. 30 Darnach kam sein Bruder heraus, der den roten Faden um seine Hand hatte. Und man hieß ihn Serah.
TITUS 2,11-14
11 Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen 12 und züchtigt uns, daß wir sollen verleugnen das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste, und züchtig, gerecht und gottselig leben in dieser Welt 13 und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unsers Heilandes, Jesu Christi, 14 der sich selbst für uns gegeben hat, auf daß er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das fleißig wäre zu guten Werken.
TITUS 3,3-6
3 Denn wir waren weiland auch unweise, ungehorsam, verirrt, dienend den Begierden und mancherlei Wollüsten, und wandelten in Bosheit und Neid, waren verhaßt und haßten uns untereinander. 4 Da aber erschien die Freundlichkeit und Leutseligkeit Gottes, unsers Heilandes, 5 nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit machte er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes, 6 welchen er ausgegossen hat über uns reichlich durch Jesum Christum, unsern Heiland
Es ist erschütternd für uns, zu sehen, was für einen sündigen Weg Juda, der Sohn Jakobs – ein Glied der Familie Abrahams – noch als älterer Mann einschlagen konnte. Welch eine Erniedrigung, welch ein tiefer Fall in die Sünde war doch dies! Alle solche sündigen, fleischlichen Wege und Handlungen werden im ganzen Worte Gottes gestraft. Gott, der Heilige, straft solche Unreinheit und Unsittlichkeit aufs schwerste, indem Er vielfach lebenslängliche Schädigung für Leib und Seele hinzufügt. Alles, was in Gedanken, Worten und Werken auf diesem schrecklichen Sündengebiet im geheimen und offenbar geschieht, läßt uns den furchtbaren Fluch und tiefen Schaden erkennen, den jede Sünde der Unreinheit mit sich bringt! (Matth. 15,19.20; Gal. 5,17–21.)
Es ist furchtbar, daß dieses ganze heidnische Sündengebiet sogar mitten in der Christenheit fast alles befleckt und weiteste Verbreitung findet! Wir müssen uns wirklich ernstlich fragen, ob wir bis ins Innerste erschrocken und entsetzt sind über eine derartige Ausbreitung der schlimmsten Sünden, die es gibt! Ja, ob wohl wir, die Kinder Gottes, genug Buße tun vor Gottes heiligem Thron wegen dieser Sündenflut, durch welche Tag für Tag und Nacht für Nacht junge und ältere Menschen, die doch nach Gottes Bild geschaffen sind, untergehen in zeitlichem und ewigem Verderben? Was tust du, was tue ich, um noch irgendwie Rettung, Buße und Lebenserneuerung den Menschen zu bringen? Es gilt, sie aus Schlamm und Schuld und Verderben herauszuholen, entsprechend dem heiligen Willen und Herzen Jesu Christi! Die Schrift ruft jedem wahrhaft geheiligten Menschen Gottes zu: „Errette, die zum Tode geschleppt werden und die zur Würgung hinwanken – o halte sie zurück!“ Bist du mit innerster Gesinnung und praktischer Tat erfolgreich in der Rettung der Menschen? [Lies Apg. 26,15–18; Matth. 11,28–30.]
(Montag, 4. Mai 1953)