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48. Jakob zieht weiter. Unterwegs stirbt Rahel bei der Geburt BENJAMINS kurz vor Bethlehem (1. Mose 35,16-20)
1. MOSE 35,16-20
16 Und sie zogen von Beth-El. Und da noch ein Feld Weges war von Ephrath, da gebar Rahel. 17 Und es kam sie hart an über der Geburt. Da aber die Geburt so schwer ward, sprach die Wehmutter zu ihr: Fürchte dich nicht, denn diesen Sohn wirst du auch haben. 18 Da ihr aber die Seele ausging, daß sie sterben mußte, hieß sie ihn Ben-Oni; aber sein Vater hieß ihn Ben-Jamin. 19 Also starb Rahel und ward begraben an dem Wege gen Ephrath, das nun heißt Bethlehem. 20 Und Jakob richtete ein Mal auf über ihrem Grabe; dasselbe ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag.
JESAJA 55,8.9
8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR; 9 sondern soviel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure Gedanken.
Nach den erhebenden Erlebnissen in Bethel strebte Jakob nach Hebron, um zu seinem Vater zu kommen. [Vgl. 1. Mose 35,27.]
Rahel hatte vor Jahren, bei der Geburt Josephs, den sehnlichen Wunsch geäußert: „Der Herr füge mir noch einen anderen Sohn hinzu!“ Als die Familie nun in Ephrath einen Aufenthalt nahm, wurde tatsächlich der Rahel ein zweites Söhnlein geschenkt. Bei der Geburt litt sie schwer, so daß sie dem Knaben den Namen Benoni gab, d. h. „Sohn meiner Not!“ Der Vater dagegen – in seiner Freude, daß ihm von der geliebten Rahel noch ein Sohn geschenkt wurde – nannte das Kind „Benjamin“, d. h. „Sohn meines Glücks!“ Der großen Freude über den kleinen Benjamin folgte jedoch alsbald ein ganz großer Schmerz: Rahel starb kurz nach der Geburt! (Lies Hiob 1,20–22; Jes. 54,10; Jer. 29,11.)
Viel Schweres hatte sie mit ihrem Mann geteilt, doch nach ihrem Tode erwartete den Patriarchen noch viel weiteres Schwere, das ihr erspart blieb. Jakob musste hernach für Jahre den geliebten Sohn Joseph vermissen, ohne zu wissen, ob er noch lebte! – Also dort bei Ephrath begrub Jakob das Teuerste, das er hatte, seine Rahel. Auch wir müssen häufig durch eine schwere Trübsal gehen, weil Gott uns innerlich segnen und zu höheren Stufen des neuen Lebens führen will. Der Apostel Paulus war so voll Glauben und Vertrauen, daß er sagen konnte: „Wir rühmen uns sogar der Trübsal, die Gott uns sendet; wissen wir doch, daß bei den lernwilligen, gottvertrauenden Menschen die Trübsal reiche Segnungen bewirkt: Ausdauer und Standhaftigkeit!“ An andere Stelle hören wir: „Die Leiden dieser Zeit sind ja gar nicht von Belang, wenn wir die Herrlichkeit in Betracht ziehen, die an uns offenbar werden soll!“ [Lies Röm. 5,3.4; 8,18; vgl. Apgesch. 14,19–22; 2. Kor. 4,16–18.]
(Donnerstag, 29. Januar 1953)