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37. Gott erhört Jakobs Bitte um Segen und gibt ihm den Namen ISRAEL, weil er mit ihm gerungen hat (1. Mose 32,28-33)
1. MOSE 32,30-33
30 Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißt du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst. 31 Und Jakob hieß die Stätte Pniel; denn ich habe Gott von Angesicht gesehen, und meine Seele ist genesen. 32 Und als er an Pniel vorüberkam, ging ihm die Sonne auf; und er hinkte an seiner Hüfte. 33 Daher essen die Kinder Israel keine Spannader auf dem Gelenk der Hüfte bis auf den heutigen Tag, darum daß die Spannader an dem Gelenk der Hüfte Jakobs angerührt wurde
HIOB 42,1-6
1 Und Hiob antwortete dem HERRN und sprach: 2 Ich erkenne, daß du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer. 3 "Wer ist der, der den Ratschluß verhüllt mit Unverstand?" Darum bekenne ich, daß ich habe unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe. 4 "So höre nun, laß mich reden; ich will dich fragen, lehre mich!" 5 Ich hatte von dir mit den Ohren gehört; aber nun hat dich mein Auge gesehen. 6 Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche.
Mit Recht fragt unsere Seele nach Sicherheiten; so fragt auch Jakob und will wissen, mit wem er gekämpft habe. Gott aber will Sich jetzt ihm nicht weiter offenbaren. Für Jakobs Zukunft war ja nicht der Mann und dessen Name wichtig, sondern daß er bei dem nächtlichen Kampf Gott als den Höchsten geschaut und erkannt habe! Das Bleibende für sein Leben und für seine Zukunft war: „Ich habe den Herrn von Angesicht zu Angesicht. gesehen und meine Seele ist gerettet worden!“ - Ja, Jakob wußte nun, mit wem er es zu tun hatte und wer ihn gesegnet hatte! Darum nannte er diese Stätte „Pniel!“ Er besitzt nun wahren Frieden des Herzens, und weil er diesen Frieden besitzt, kann er allen Stürmen des Lebens entgegensehen und ihnen gefaßt gegenübertreten! - Als er dann von Pniel aufbrach, da ging ihm die Sonne auf. Ja, der Tag war für ihn gekommen und die Nacht der Anfechtung war vorbei - die Furchtsamkeit war gewichen. Wohl uns, wenn auch wir in allen Anfechtungen bestehen können - glücklich sind wir zu nennen, wenn auch für uns die Sonne der Gerechtigkeit in unserm Herzen und Leben aufgegangen ist. [Vgl. Jak. 1,12; Hebr. 10,36-39; 11,23-27.]
V. 32. In der Erinnerung an dies Erleben Jakobs essen die Kinder Israel bei ihren Schlachtopfern bis auf den heutigen Tag die Spannader über dem Hüftgelenk nicht. Diese Regel sollte die Nachkommen Jakobs daran erinnern, daß Gott uns manchmal körperliche Lasten auflegt, um unseren Glauben zu prüfen und uns zu zeigen, daß Er uns in allem trägt und uns entsprechend Seiner Heiligkeit und Gnade erzieht! Es ist gut, wenn wir uns durch tägliche Erlebnisse und Prüfungen daran erinnern lassen, daß wir vor Gottes Angesicht gestellt sind und unsere Schritte in tiefer Abhängigkeit von Ihm tun dürfen. (Lies Ps. 16,8; 62,5-8 [Luth. V. 6-9]; 2. Kön. 18,1-7a.)
(Sonntag, 7. Dezember 1952)