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30. Laban holt Jakob im Gebirge Gilead ein, macht ihm Vorwürfe, schadet ihm aber nicht auf Gottes Geheiss (1. Mose 31,22-32)
1. MOSE 31,22-29
22 Am dritten Tage ward Laban angesagt, daß Jakob geflohen wäre. 23 Und er nahm seine Brüder zu sich und jagte ihm nach sieben Tagereisen und ereilte ihn auf dem Berge Gilead. 24 Aber Gott kam zu Laban, dem Syrer, im Traum des Nachts und sprach zu ihm: Hüte dich, daß du mit Jakob nicht anders redest als freundlich. 25 Und Laban nahte zu Jakob. Jakob aber hatte seine Hütte aufgeschlagen auf dem Berge; und Laban mit seinen Brüdern schlug seine Hütte auch auf auf dem Berge Gilead. 26 Da sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan, daß du mich getäuscht hast und hast meine Töchter entführt, als wenn sie durchs Schwert gefangen wären? 27 Warum bist du heimlich geflohen und hast dich weggestohlen und hast mir's nicht angesagt, daß ich dich hätte geleitet mit Freuden, mit Singen mit Pauken und Harfen? 28 Und hast mich nicht lassen meine Kinder und Töchter küssen? Nun, du hast töricht getan. 29 Und ich hätte wohl so viel Macht, daß ich euch könnte Übles tun; aber eures Vaters Gott hat gestern zu mir gesagt: Hüte dich, daß du mit Jakob nicht anders als freundlich redest.
PSALM 31,15-17
15 Ich aber, HERR, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott! 16 Meine Zeit steht in deinen Händen. Errette mich von der Hand meiner Feinde und von denen, die mich verfolgen. 17 Laß leuchten dein Antlitz über deinen Knecht; hilf mir durch deine Güte!
PSALM 27,5.6
5 Denn er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er verbirgt mich heimlich in seinem Gezelt und erhöht mich auf einem Felsen, 6 und wird nun erhöhen mein Haupt über meine Feinde, die um mich sind; so will ich in seiner Hütte Lob opfern, ich will singen und lobsagen dem HERRN.
Erst am dritten Tage erhielt Laban Nachricht von Jakobs eiliger Flucht. Empört über solche Hinterlist ruft Laban schnell seine Verwandten und Bekannten zusammen, um Jakob nachzujagen. Nach sieben Tagereisen erreichte er Jakob auf dem Gebirge Gilead. Schon hatte dieser in der Ferne die Hügelketten des gelobten Landes erblickt und sein Herz hatte sich weit aufgetan in der Hoffnung, die Seinigen dort bald wiederzusehen und dann als freier ·Herdenbesitzer zu leben. Nun aber meldeten ihm plötzlich seine Knechte die herannahende Schar der Verfolger, und neue Sorgen brachen über ihn herein. Sicher hat Jakob im Gebet vor Gott gelegen und mit bangem Herzen die Entscheidung der nächsten Tage erwartet, doch siehe da! Laban begegnet ihm nicht herrisch und hart, sondern nur mit freundlichem, väterlichem Vorwurf. Wenn wir Laban auch nicht so ganz trauen in dieser Freundlichkeit, so war es doch der Herr, der über allem stand. Er war Laban in der Nacht erschienen und hatte zu ihm gesprochen: „Hüte dich, daß du mit Jakob nicht anders als freundlich redest!“ Wenn Laban selbst ihn dies nun wissen ließ, so mußte Jakob daraus erkennen, wie doch der Allmächtige ihn deckte und über seiner Heimkehr wachte! [Lies Ps. 34,1-8; Luth. V.1-9; vgl.2. Chron. 32,7.8; Jes. 8,10.] '''
Ist es nicht zu allen Zeiten tröstlich zu erkennen, wie Gott über seinen Gläubigen wacht und sie gar wohl zu schützen und ihnen zu helfen weiß? „Darum wird jeder Fromme zu Dir beten zu der Zeit, wo Du zu finden bist!“ Lieber Freund, sicher hast auch du schon oft solche Erfahrungen von Gottes Hilfe, von Seinem Schutz und Seiner Barmherzigkeit gemacht. Bist du wohl deinem Gott aus tiefstem Herzen dankbar und zu weiteren Schritten''' des Glaubensgehorsams bereit? (Lies Ps. 50,14; Pred. 5,4.5; Ps. 107,19-22.)
(Montag, 24. November 1952)