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11. Rebekkas Plan, den Erstgeburtssegen Esaus für ihren zweitgeborenen Jakob zu erschleichen (1. Mose 27,1-13)
1. MOSE 27,5-12
5 Rebekka aber hörte solche Worte, die Isaak zu seinem Sohn Esau sagte. Und Esau ging hin aufs Feld, daß er ein Wildbret jagte und heimbrächte. 6 Da sprach Rebekka zu Jakob, ihrem Sohn: Siehe, ich habe gehört deinen Vater reden mit Esau, deinem Bruder, und sagen: 7 Bringe mir ein Wildbret und mache mir ein Essen, daß ich esse und dich segne vor dem HERRN, ehe ich sterbe. 8 So höre nun, mein Sohn, meine Stimme, was ich dich heiße. 9 Gehe hin zur Herde und hole mir zwei gute Böcklein, daß ich deinem Vater ein Essen davon mache, wie er's gerne hat. 10 Das sollst du deinem Vater hineintragen, daß er esse, auf daß er dich segne vor seinem Tode. 11 Jakob aber sprach zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein Bruder Esau ist rauh, und ich glatt; 12 so möchte vielleicht mein Vater mich betasten, und ich würde vor ihm geachtet, als ob ich ihn betrügen wollte, und brächte über mich einen Fluch und nicht einen Segen.
PSALM 147,11
Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen.
Während Esau auf die Jagd gegangen war, rief Rebekka ihren Sohn Jakob und teilte ihm Isaaks Plan mit. Sie sprach: „Ich habe gehört, wie dein Vater zu deinem Bruder gesagt hat: Gib mir ein Wildbret und mache mir ein schmackhaftes Gericht, damit ich esse und dich segne vor dem Angesicht des Herrn, ehe ich sterbe. So höre nun, was ich dir gebiete: Geh hin zur Herde und hole mir zwei gute Böcklein; die will ich deinem Vater zubereiten, wie er es gern hat. Alsdann bringe sie zu ihm hinein, damit er dich segne vor seinem Tode!“ - Gewiß kannte Rebekka den Willen Gottes, der ihr geoffenbart hatte, daß der Ältere dem Jüngeren dienen würde, jedoch die Mittel, die sie ergreift, um dem Plane Gottes nachzuhelfen, waren durchaus verwerflich. Der Glaube versteht Gottes Weg und Gottes Willen. Er vermag der von Gott bestimmten Zeit entgegenzuharren, während die Natur zum Warten unfähig ist! (Lies Psalm 5,1-5; [71,14-18].)
Keine Gnade mangelt uns ja so sehr, wie gerade die ausharrende Geduld und eine gänzliche Abhängigkeit von Gott. Es gibt für uns jedoch keine gesegnetere Stellung als diese: Des Herrn Zeit und Stunde abzuwarten, wenn das auch mancherlei Prüfungen mit sich bringt. Unser Glaube erstarkt dadurch, weil ja Gottes Wege nie in der Nacht enden. - Wie wenig verstand Jakob aber im Anfang seiner Laufbahn von diesem allem. Zuerst sträubte sich sein Gewissen noch, doch durch das Zureden seiner Mutter gab er schließlich nach und willigte ein in den Betrug. - Möchten doch wir uns nie verführen lassen durch Menschen - und seien es auch die Allernächsten, sondern stets auf die Stimme unseres Gewissens hören und unsere Wege einrichten nach den Geboten des Herrn! [Lies Apg. 23,1; 24,16; vgl. Hebr. 13,18.]
(Donnerstag, 21. August 1952)