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7. Isaak hat solange Brunnen gegraben, bis es keinen Streit mehr mit den Philistern gab (1. Mose 26,18-22)
1. MOSE 26,18-22
18 und ließ die Wasserbrunnen wieder aufgraben, die sie zu Abrahams, seines Vaters, Zeiten gegraben hatten, welche die Philister verstopft hatten nach Abrahams Tod, und nannte sie mit demselben Namen mit denen sie sein Vater genannt hatte. 19 Auch gruben Isaaks Knechte im Grunde und fanden daselbst einen Brunnen lebendigen Wassers. 20 Aber die Hirten von Gerar zankten mit den Hirten Isaaks und sprachen: Das Wasser ist unser. Da hieß er den Brunnen Esek, darum daß sie ihm unrecht getan hatten. 21 Da gruben sie einen andern Brunnen. Darüber zankten sie auch, darum hieß er ihn Sitna. 22 Da machte er sich von dannen und grub einen andern Brunnen. Darüber zankten sie sich nicht; darum hieß er ihn Rehoboth und sprach: Nun hat uns der HERR Raum gemacht und uns wachsen lassen im Lande.
SPRÜCHE 11,18-20
18 Der Gottlosen Arbeit wird fehlschlagen; aber wer Gerechtigkeit sät, das ist gewisses Gut. 19 Gerechtigkeit fördert zum Leben; aber dem Übel nachjagen fördert zum Tod. 20 Der HERR hat Greuel an den verkehrten Herzen, und Wohlgefallen an den Frommen.
Isaak verließ also die Stadt Abimelechs, doch Gottes reicher Segen ging mit Ihm. Wohin er auch kam - seine Knechte entdeckten neue Quellen, neue Brunnen, so daß es ihm an Fruchtbarkeit und Segen nie mangelte. Doch der Streit mit Abimelech war immer noch nicht beigelegt. Als Abimelechs Knechte merkten, daß Isaak neue Brunnen entdeckte, erklärten sie einfach: „Uns gehört das Wasser!“ Erst einen dritten Brunnen ließen sie ohne neuen Widerspruch und Zank den Hirten Isaaks, und in seiner Freude hierüber nannte der Patriarch denselben Rechoboth, denn er sprach: „Nun hat der Herr uns Raum gemacht, und wir werden fruchtbar sein im Lande.“ - Viel Geduld hatte der Sohn Abrahams bei all diesen Widrigkeiten gelernt! [Lies Sprüche 15,18; 16,32.]
Allerdings setzte er dem Unrecht der Philister in der Benennung der beiden Brunnen ein Denkmal, doch läßt er um den Besitz der Brunnen keinen neuen Streit entstehen, sondern zieht nachgiebig weiter. Lieber Unrecht leiden, als Unrecht tun! Das lernen wir hier von dem Patriarchen. Gott läßt es ja sehr häufig zu, daß ungerechte Menschen uns allerlei Unrecht zufügen. Doch wenn der Herr es zuläßt, dann dürfen wir auch wissen: Gott ist für uns! Petrus schreibt: „Zu solchen Leiden seid ihr ja gerade berufen, hat doch auch Christus zu eurem Heil gelitten und euch dadurch ein Vorbild hinterlassen, damit ihr in Seine Fußtapfen tretet. Wenn man Ihn schalt, so schalt Er nicht wieder, Er drohte auch denen nicht, die Ihm Leiden verursachten, sondern übergab Sich still in die Hände Dessen, der gerecht richtet!“ [Lies 1. Petr. 2,21-25; Röm. 8,33.34.]
Allerdings täuscht man sich in diesem Punkt sehr leicht, so daß wir uns ernstlich im Lichte Gottes prüfen müssen, ehe wir behaupten, daß uns Unrecht geschieht - daß wir Unrecht leiden!
(Mittwoch, 13. August 1952)