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3. Rebekka gebar Zwillinge. Esau wurde umherstreifender Jäger und Jakob gesitteter Mann bei Zelten (1. Mose 25,24-28)
1. MOSE 25,24-28
24 Da nun die Zeit kam, daß sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leibe. 25 Der erste, der herauskam, war rötlich, ganz rauh wie ein Fell; und sie nannten ihn Esau. 26 Darnach kam heraus sein Bruder, der hielt mit seiner Hand die Ferse des Esau; und sie hießen ihn Jakob. Sechzig Jahre alt war Isaak, da sie geboren wurden. 27 Und da nun die Knaben groß wurden, ward Esau ein Jäger und streifte auf dem Felde, Jakob aber ein sanfter Mann und blieb in seinen Hütten. 28 Und Isaak hatte Esau lieb und aß gern von seinem Weidwerk; Rebekka aber hatte Jakob lieb.
KOLOSSER 3,5-10
5 So tötet nun eure Glieder, die auf Erden sind, Hurerei, Unreinigkeit, schändliche Brunst, böse Lust und den Geiz, welcher ist Abgötterei, 6 um welcher willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens; 7 in welchem auch ihr weiland gewandelt habt, da ihr darin lebtet. 8 Nun aber leget alles ab von euch: den Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde. 9 Lüget nicht untereinander; zieht den alten Menschen mit seinen Werken aus 10 und ziehet den neuen an, der da erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbilde des, der ihn geschaffen hat;
In den Namen, welche Isaak und Rebekka den beiden Knaben gaben, war die natürliche Anlage der Kinder, wie sie sich im Lauf ihrer Entwicklung offenbarte, kurz und treffend vorgezeichnet - Esau, der Rauhe, Unbändige, frei Umherschweifende - Jakob, der Stillere, aber doch der „Fersenhalter“, der „Überlister!“ Die Freude und das Glück der Eltern war groß über dies doppelte Gnadengeschenk, und die Kinder wuchsen munter heran. Immer mehr fand Isaak sein Wohlgefallen an dem kräftigen, raschen Esau, wenn dieser mit Jagdbeute heimkehrte und ihm ein Wildbret zubereitete; Rebekka aber faßte eine immer tiefere Zuneigung zu dem stillen Jakob, in welchem Gott wirkte. Er hielt sich nicht nur äußerlich an die Sitte der Väter, sondern trat auch innerlich frühzeitig in ihre Fußstapfen! [Lies Spr. 8,17-21; Pred. 12,1.]
Wir begreifen es gar wohl, daß Jakob durch seinen inneren Zug zum Göttlichen der Liebling seiner Mutter war, dagegen ist es schwer verständlich, daß Isaak eine Vorliebe für Esau hatte, welche aus einem so oberflächlichen, materiellen Grund herrührte: „denn Wildbret war nach seinem Geschmack!“ Diese Vorliebe beruhte also bei Isaak auf einer sündlichen Schwäche, und wie vielfach ist dies auch bei gläubigen Eltern der Fall. Wie wichtig ist es doch, daß wir, wenn wir gläubig sein wollen, unsere Beweggründe prüfen und Herz und Denkungsart bis auf den Grund umgestalten lassen durch die ständige Arbeit des Wortes und Geistes Gottes an unserem Innern. (Lies Ps. 139,23.24; vgl. Ps. 26,2.3.)
Leider findet man diese heilige Arbeit in voller Gründlichkeit so selten bei den Kindern Gottes; und vieles unterläuft in ihrer Gesinnung und in ihrem Tun, was durchaus zur alten Natur gehört und in keiner Weise von Gott gebilligt werden kann! [Lies Eph. 5,8-11.]
(Donnerstag, 17. April 1952)