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48. Wie Abraham ein Erbbegräbnis in Kanaan kaufte, um seine Tote Frau zu begraben (1. Mose 23,3-20)
1. MOSE 23,7-20
7 Da stand Abraham auf und bückte sich vor dem Volk des Landes, vor den Kindern Heth. 8 Und er redete mit ihnen und sprach: Gefällt es euch, daß ich meinen Toten, der vor mir liegt, begrabe, so hört mich und bittet für mich Ephron, den Sohn Zohars, 9 daß er mir gebe seine zwiefache Höhle, die er hat am Ende seines Ackers; er gebe sie mir um Geld, soviel sie wert ist, unter euch zum Erbbegräbnis. 10 Ephron aber saß unter den Kindern Heth. Da antwortete Ephron, der Hethiter, Abraham, daß zuhörten die Kinder Heth, vor allen, die zu seiner Stadt Tor aus und ein gingen, und sprach: 11 Nein, mein Herr, sondern höre mir zu! Ich schenke dir den Acker und die Höhle darin dazu und übergebe dir's vor den Augen der Kinder meines Volkes, zu begraben deinen Toten. 12 Da bückte sich Abraham vor dem Volk des Landes 13 und redete mit Ephron, daß zuhörte das Volk des Landes, und sprach: Willst du mir ihn lassen, so bitte ich, nimm von mir das Geld für den Acker, das ich dir gebe, so will ich meinen Toten daselbst begraben. 14 Ephron antwortete Abraham und sprach zu ihm: 15 Mein Herr, höre doch mich! Das Feld ist vierhundert Lot Silber wert; was ist das aber zwischen mir und dir? Begrabe nur deinen Toten! 16 Abraham gehorchte Ephron und wog ihm das Geld dar, das er gesagt hatte, daß zuhörten die Kinder Heth, vierhundert Lot Silber, das im Kauf gang und gäbe war. 17 Also ward Ephrons Acker, darin die zwiefache Höhle ist, Mamre gegenüber, Abraham zum eigenen Gut bestätigt mit der Höhle darin und mit allen Bäumen auf dem Acker umher, 18 daß die Kinder Heth zusahen und alle, die zu seiner Stadt Tor aus und ein gingen. 19 Darnach begrub Abraham Sara, sein Weib, in der Höhle des Ackers, die zwiefach ist, Mamre gegenüber, das ist Hebron, im Lande Kanaan. 20 Also ward bestätigt der Acker und die Höhle darin Abraham zum Erbbegräbnis von den Kindern Heth.
1. PETRUS 1,3-7
3 Gelobet sei Gott und der Vater unsers HERRN Jesu Christi, der uns nach seiner Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, 4 zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel 5 euch, die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereitet ist, daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit. 6 In derselben werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wo es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, 7 auf daß euer Glaube rechtschaffen und viel köstlicher erfunden werde denn das vergängliche Gold, das durchs Feuer bewährt wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn nun offenbart wird Jesus Christus.
In höflicher Weise bittet Abraham die Hethiter, bei Ephron für ihn Fürsprache einzulegen, damit derselbe die ihm gehörige Felsengruft Machpela, die am Ende seines Ackers liegt, ihm käuflich überlasse. Ephron erklärt sich sogleich bereit, die Stätte und das dazugehörige Baumstück dem Patriarchen zu schenken. Dieses Anerbieten klingt großmütig, doch Ephrons Worte waren nur eine noch heute im Orient übliche Redeweise, nicht ernstlich gemeint. Abraham jedoch wollte sich die gewünschte Begräbnisstätte nicht schenken lassen. Den Kanaanitern gegenüber wollte er sich in keiner Weise verpflichtet fühlen. Frei und unabhängig mußte er ihnen gegenüber dastehen! Zudem hatte der Patriarch noch einen anderen Grund: Er wollte die Grabstätte seiner Gattin für alle Zeiten als rechtmäßiges Eigentum besitzen, auch für seine Nachkommen. Es war ihm im Glauben gewiss, daß hier in Kanaan einmal seine Nachkommen wohnen sollten, und daß hier die großen Dinge sich vollziehen würden, von denen Gott zu ihm geredet hatte. – Endlich kam also der Vertrag in feierlicher Weise zustande. Abraham bezahlte 400 Silbersekel und das Grundstück wird sein! Nachdem alle Formalitäten erledigt waren und das Grab erworben war, konnte die Bestattung Saras stattfinden. In feierlichem Zuge wurde sie, die ehrwürdige Hirtenfürstin, hinausgetragen an den stillen Ort, den ihr Gatte ihr bereitet hatte. Wie wir werden erfahren, daß man auch Abraham, Isaak und Rebekka, Jakob und Lea, später hier beisetzte. [Lies 1. Mose 49,29-33; 50,1-14.]
Wie klar zeigt es sich doch, daß die Patriarchen ihren Gott als den herrlichen Gott der Auferstehung und des ewigen Lebens kannten, und somit eine herrliche, lebendige Aussicht – nicht nur auf den Himmel, sondern auch auf die kostbare erste Auferstehung hatten, die Auferstehung aus den Toten, „die Auferstehung zum ewigen Leben!“ [Lies Offb. 20,6; vgl. Joh. 6,39.40.44.]
(Freitag, 23. November 1951)