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42. Gott fordert von Abraham die Opferung seines Sohnes Isaak als Brandopfer (1. Mose 22,1-2)
1. MOSE 22,1-2
1 Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. 2 Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und gehe hin in das Land Morija und opfere ihn daselbst zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.
JAKOBUS 1,2-4
2 Meine lieben Brüder, achtet es für eitel Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallet, 3 und wisset, daß euer Glaube, wenn er rechtschaffen ist, Geduld wirkt. 4 Die Geduld aber soll festbleiben bis ans Ende, auf daß ihr seid vollkommen und ganz und keinen Mangel habet.
SPRÜCHE 3,11-12
11 Mein Kind, verwirf die Zucht des HERRN nicht und sei nicht ungeduldig über seine Strafe. 12 Denn welchen der HERR liebt, den straft er, und hat doch Wohlgefallen an ihm wie ein Vater am Sohn.
Manches Jahr ist seit unserer letzten Geschichte im Leben Abrahams vergangen. Isaak ist zum Jüngling herangewachsen. Er ist die Freude seiner Eltern. Abraham erkennt dankbar, wie der Sohn – früh des Vaters Sinn in sich aufnehmend und in den Fußtapfen seiner Eltern wandelnd – sich seiner Bestimmung entsprechend entwickelt. Jahre wohltuenden Friedens mögen es gewesen sein, die Abraham so in Beerseba verlebte! Plötzlich aber brach ein Sturm über ihn herein, der an Heftigkeit alles früher erlebte übertraf. Des Patriarchen Glaubensschifflein hätte jetzt scheitern können, wenn er nicht wie ein erfahrener Seemann auch in den Zeiten der Windstille wachsam und lernwillig gewesen wäre. Wir hören: „Gott versuchte Abraham!“ Wir können auch übersetzen: „Gott stellte Abraham auf die Probe!“ – Satan versucht die Gläubigen, indem er sie zu etwas Verkehrtem oder zu einem Unrecht veranlassen will. Gott aber stellt uns auf die Probe und prüft uns, weil Er uns läutern und in neuer Weise segnen will. Ja, unser heiliger, liebender Vater will uns vorwärtsführen zu höheren Stufen der Reife und der Segnung. [Lies 5. Mose 8,2.3; Hiob 23,10-12.]
Wir haben in Abrahams bisheriger Führung gesehen, daß sein Glaube oft und schwer geprüft wurde. Hier aber kommen wir zu der härtesten Probe seines Lebens, und wir werden sehen: Abraham wird in dieser Versuchung herrlich bewährt und erweist seinem Gott den vollendeten Glaubensgehorsam. Des Patriarchen Glaube mußte diesen Weg gehen, ohne zu sehen, und ohne zu wissen, wie derselbe enden würde. Erst als er ihn ging, wurde der Weg schließlich mit einem Mal licht und endete mit Herrlichkeit! Petrus schreibt uns: „Euer Glaube soll sich bewähren und köstlicher erfunden werden als vergängliches Gold, das ja auch die Feuerprobe besteht!“ [Lies 1. Petr. 1,6.7; 4,12.13; vgl. Jak. 1,12.]
(Freitag, 2. November 1951)