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DAS ERSTE BUCH MOSE (Genesis)
D. ABRAHAM, seine Verwandtschaft und seine acht Söhne (1. Mose 11,10 - 25,18)
39. Rivalität zwischen Isaak und dem Sohn der Magd Hagar. Sara fordert deren Vertreibung (1. Mose 21,8-12)
1. MOSE 21,9-13
9 Und Sara sah den Sohn Hagars, der Ägyptischen, den sie Abraham geboren hatte, daß er ein Spötter war, 10 und sprach zu Abraham: Treibe diese Magd aus mit ihrem Sohn; denn dieser Magd Sohn soll nicht erben mit meinem Sohn Isaak. 11 Das Wort gefiel Abraham sehr übel um seines Sohnes willen. 12 Aber Gott sprach zu ihm: Laß dir's nicht übel gefallen des Knaben und der Magd halben. Alles, was Sara dir gesagt hat, dem gehorche; denn in Isaak soll dir der Same genannt werden. 13 Auch will ich der Magd Sohn zum Volk machen, darum daß er deines Samens ist.
SPRÜCHE 20,11
11 Auch einen Knaben kennt man an seinem Wesen, ob er fromm und redlich werden will.
Mit dem Augenblick, da Isaak geboren war, wurde Ismaels Stellung im Hause Abrahams wie mit einem Schlage eine gänzlich andere als bisher! Bis dahin hatte er als der alleinige Erbe von Abrahams Besitz gegolten. Jetzt aber sah sich Hagar mit ihrem Sohn Ismael zurückgedrängt, und an Stelle des hochfahrenden Wesens trat nun in ihrem Herzen eine feindliche Verbitterung Sara gegenüber ein. Und Ismael teilte mit der Zeit diese Gesinnung seiner Mutter. Isaak, der in seiner Eltern Herz ein frohes, heiliges Lachen und große Freude erweckt hatte, wurde nun zur Zielscheibe des Spottes seines großen Bruders. Von diesem heißt es eigentlich nicht, daß er lachte, sondern vielmehr, daß er sich spottend lustig machte: Dieser kleine hilflose Isaak, der sollte „Vater vieler Völker“ werden? Unglaube und Neid, Stolz und Einbildung kamen in Ismaels Herzen und Betragen auf. Die wunderbar erwählende Macht und Gnade Gottes, die sich über Isaaks Leben nun entfaltete, verstanden weder Ismael noch seine Mutter. [Lies 1. Kor. 2,14; Jak. 4,9-12.]
1. Korinther 2,14 -- Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich gerichtet sein. / Jakobus 4,9-12 -- 9 Seid elend und traget Leid und weinet; euer Lachen verkehre sich in Weinen und eure Freude in Traurigkeit. 10 Demütiget euch vor Gott, so wir er euch erhöhen. 11 Afterredet nicht untereinander, liebe Brüder. Wer seinem Bruder afterredet und richtet seinen Bruder, der afterredet dem Gesetz und richtet das Gesetz. Richtest du aber das Gesetz, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. 12 Es ist ein einiger Gesetzgeber, der kann selig machen und verdammen. Wer bist du, der du einen andern richtest?
Sie finden es lächerlich, an so einen kleinen Knaben solch große Erwartungen und Hoffnungen zu knüpfen! Sara bemerkte dies eines Tages. Sie hatte wohl, rein menschlich beurteilt, an Hagar die schwersten Enttäuschungen erlebt. Viel Verdruß und Herzeleid bereitete ihr diese Magd. Und nun mußte sie sehen, wie auch Ismael als halberwachsener Knabe seinen Spott mit Isaak trieb. Da bestärkte sie in der Erkenntnis, daß der Sohn der Hagar nicht mit Isaak zusammen Erbe der göttlichen Berufung und der Aufgaben Abrahams für die Zukunft sein könne! Kannst du es wohl ertragen, wenn du plötzlich merkst, daß der Herr einen anderen mehr segnet und gebraucht als dich? [Lies 1. Sam. 3,10-21; vgl. 1. Kor. 3,1-8.]
1. Samuel 3,10-21 -- 10 Da kam der HERR und trat dahin und rief wie vormals: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört. 11 Und der HERR sprach zu Samuel: Siehe, ich tue ein Ding in Israel, daß, wer das hören wird, dem werden seine beiden Ohren gellen. 12 An dem Tage will ich erwecken über Eli, was ich wider sein Haus geredet habe; ich will's anfangen und vollenden. 13 Denn ich habe es ihm angesagt, daß ich Richter sein will über sein Haus ewiglich um der Missetat willen, daß er wußte, wie seine Kinder sich schändlich hielten, und hat ihnen nicht gewehrt. 14 Darum habe ich dem Hause Eli geschworen, daß die Missetat des Hauses Eli solle nicht versöhnt werden weder mit Schlachtopfer noch mit Speisopfer ewiglich. 15 Und Samuel lag bis an den Morgen und tat die Türen auf am Hause des HERRN. Samuel aber fürchtete sich, das Gesicht Eli anzusagen. 16 Da rief ihn Eli und sprach: Samuel, mein Sohn! Er antwortete: Siehe, hier bin ich! 17 Er sprach: Was ist das Wort, das dir gesagt ist? Verschweige mir nichts. Gott tue dir dies und das, wo du mir etwas verschweigst, das dir gesagt ist. 18 Da sagte es Samuel alles an und verschwieg ihm nichts. Er aber sprach: Es ist der HERR; er tue, was ihm wohl gefällt. 19 Samuel aber nahm zu, und der HERR war mit ihm, und fiel keines unter allen seinen Worten auf die Erde. 20 Und ganz Israel von Dan an bis gen Beer-Seba erkannte, daß Samuel ein treuer Prophet des HERRN war. 21 Und der HERR erschien hinfort zu Silo; denn der HERR war durch Samuel offenbart worden zu Silo durchs Wort des HERRN. Und Samuel fing an zu predigen dem ganzen Israel. / 1. Korinther 3,1-8 -- 1 Und ich, liebe Brüder, konnte nicht mit euch reden als mit Geistlichen, sondern als mit Fleischlichen, wie mit jungen Kindern in Christo. 2 Milch habe ich euch zu trinken gegeben, und nicht Speise; denn ihr konntet noch nicht. Auch könnt ihr jetzt noch nicht, 3 dieweil ihr noch fleischlich seid. Denn sintemal Eifer und Zank und Zwietracht unter euch sind, seid ihr nicht fleischlich und wandelt nach menschlicher Weise? 4 Denn so einer sagt ich bin paulisch, der andere aber: Ich bin apollisch, seid ihr nicht fleischlich? 5 Wer ist nun Paulus? Wer ist Apollos? Diener sind sie, durch welche ihr seid gläubig geworden, und das, wie der HERR einem jeglichen gegeben hat. 6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. 7 So ist nun weder der da pflanzt noch der da begießt, etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. 8 Der aber pflanzt und der da begießt, ist einer wie der andere. Ein jeglicher aber wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit.
(Dienstag, 17. Juli 1951)