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33. Wie Abraham den Untergang Sodoms erlebte (1. Mose 19,27-29)
1. MOSE 19,27- 29
27 Abraham aber machte sich des Morgens früh auf an den Ort, da er gestanden vor dem HERRN, 28 und wandte sein Angesicht gegen Sodom und Gomorra und alles Land der Gegend und schaute; und siehe, da ging Rauch auf vom Lande wie ein Rauch vom Ofen. 29 Und es geschah, da Gott die Städte in der Gegend verderbte, gedachte er an den Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er umkehrte, darin Lot wohnte.
PSALM 105,8.42.43
8 Er gedenkt ewiglich an seinen Bund, des Wortes, das er verheißen hat auf tausend Geschlechter, den er gemacht hat mit Abraham, und des Eides mit Isaak; ... 42 Denn er gedachte an sein heiliges Wort, das er Abraham, seinem Knecht, hatte geredet. 43 Also führte er sein Volk in Freuden und seine Auserwählten in Wonne
PSALM 130,5-7
5 Ich harre des HERRN; meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort. 6 Meine Seele wartet auf den HERRN von einer Morgenwache bis zur andern. 7 Israel, hoffe auf den HERRN! denn bei dem HERRN ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm.
Als Abraham am andern Morgen von neuem die Stätte auf dem Hügel aufsuchte, wo er tags zuvor vor dem Herrn gestanden und zu Ihm gefleht hatte für die Städte, die vor seinen Augen im Tale lagen, was erblickte er da? Die Unruhe um Sodoms Schicksal hatte ihn offenbar über Nacht nicht losgelassen, und in der Morgenfrühe stieg er von neuem zur Höhe: Wo gestern das Tal noch wie ein blühender Garten dagelegen hatte, da war heute, soweit das Auge reichte, nur undurchdringlicher Qualm wie von einem Schmelzofen. – Tiefer und unmittelbarer als irgend ein anderer wird der Mann des Glaubens von den Katastrophen der Gerichte Gottes in seinem Herzen und Gemüt getroffen, wenn er auch auf Grund seines Wandels mit Gott persönlich nicht davon betroffen wird. Jetzt sah er, daß das was er durch seine Glaubensgebete so sehnlich gerne hatte abwenden wollen, doch hereingebrochen war. Waren nun alle seine Gebete für Sodom und Gomorra umsonst gewesen? O nein! Denn den einzigen schwachen Gerechten, der noch in Sodom geblieben war, hatte Gott durch Seine Engel gerade eben noch mit Not herausgerettet! [Lies Ps. 138,1-3; 25,6; 106,4.5.]
Glühende, heilige Fürbitte wird stets ihre Erfüllung bei Gott finden. Er wird erhören, wenn auch oft in anderer Weise als wir es gedacht haben! Was ist wohl so still und geräuschlos wie die heiligen Gebete und Fürbitten der Knechte und Mägde Gottes, die wie ein Weihrauch vom goldenen Altar aufsteigen und durch den himmlischen Hohenpriester Gott dargebracht werden? Und was auf Erden ist so mächtig und wirksam wie diese Gebete? „Herr, zu Dir rufe ich; eile und nimm zu Ohren meine Stimme, wenn ich zu Dir rufe! Laß als Räucherwerk vor Dir bestehen mein Gebet – das Emporheben meiner Hände als Abendopfer!“ [Lies Offb. 5,8; 8,1-4.]
(Donnerstag, 19. April 1951)