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26. Abraham versucht vergeblich, das Gericht des HERRN über Sodom abzuwenden (1. Mose 18,20-32)
1. MOSE 18,25-27
25 Das sei ferne von dir, daß du das tust und tötest den Gerechten mit dem Gottlosen, daß der Gerechte sei gleich wie der Gottlose! Das sei ferne von dir, der du aller Welt Richter bist! Du wirst so nicht richten. 26 Der HERR sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt, so will ich um ihrer willen dem ganzen Ort vergeben. 27 Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden zu reden mit dem HERRN, wie wohl ich Erde und Asche bin.
RÖMER 3,4-6
4 Das sei ferne! Es bleibe vielmehr also, daß Gott sei wahrhaftig und alle Menschen Lügner; wie geschrieben steht: "Auf daß du gerecht seist in deinen Worten und überwindest, wenn du gerichtet wirst." 5 Ist's aber also, daß unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit preist, was wollen wir sagen? Ist denn Gott auch ungerecht, wenn er darüber zürnt? (Ich rede also auf Menschenweise.) 6 Das sei ferne! Wie könnte sonst Gott die Welt richten?
„Und Abraham trat hinzu …“ Er trat hinzu in voller Gewißheit des Glaubens. Auch wir dürfen hinzutreten zum Throne Gottes und unserem heiligen Vater nahen mit aufrichtigem Herzen und in freudigster Glaubensgewißheit. – Hört nun, wie Abraham kühn seinen Gott fragt: „Herr, willst Du wirklich den Gerechten mit den Gottlosen verderben? Ist denn Sodom tatsächlich ganz verdorben? Sind nicht vielleicht fünfzig Seelen noch dort zu finden, die zu Dir aufblicken?“ Ja, er wagt es, Gott die Mahnung auszusprechen: „Willst Du, der Richter der ganzen Erde, nicht wirklich gerecht handeln?“ Der Freund Gottes fürchtet, daß durch eine völlige Vernichtung Sodoms und Gomorras die Gerechtigkeit des Richters aller Welt an Ansehen verlieren möchte. Und doch konnte Abraham es durchaus nicht ertragen, daß auch nur ein Schatten, ein Makel, auf die Gerechtigkeit und Heiligkeit seines Gottes falle! Das gehört zur Freundschaft mit unserem erhabenen Gott, daß wir keinen Tadel auf Seine heilige Majestät fallen lassen können. Ja, laßt uns nie vergessen: Gott ist allerdings ein Gott der Barmherzigkeit, doch ebenso der Gott der Heiligkeit und des Gerichts; der Gott, der um Seiner Majestät willen alle unvergebene Sünde unbedingt strafen und richten muß mit ewiger Verdammnis, wie es das Evangelium uns ankündigt. Wahrlich, Er, der Richter der ganzen Erde, wird heilige Gerechtigkeit üben an jenem Tage, da Er das Verborgene der Menschen richten wird: „Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen!“ [Pred. 12,14; vgl. Ps. 96,10-13; Röm. 2,16; Kap. 14,10-12.]
Rettung und Heil für Zeit und Ewigkeit findet nur der, der seine Sünden jetzt abwaschen läßt durch das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes! Eile und birg dich bei Jesus, ehe es zu spät ist!
(Samstag, 27. Januar 1951)