BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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DAS ERSTE BUCH MOSE (Genesis)
D. ABRAHAM, seine Verwandtschaft und seine acht Söhne (1. Mose 11,10 - 25,18)

15. Der HERR verheißt dem kinderlosen Abram, dass ein Sohn sein Erbe sein wird (1. Mose 15,1-6)


1. MOSE 15,1-6

1 Nach diesen Geschichten begab sich's, daß zu Abram geschah das Wort des HERRN im Gesicht und sprach: Fürchte dich nicht Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn. 2 Abram sprach aber: Herr, HERR, was willst du mir geben? Ich gehe dahin ohne Kinder; und dieser Elieser von Damaskus wird mein Haus besitzen. 3 Und Abram sprach weiter: Mir hast du keinen Samen gegeben; und siehe, einer von meinem Gesinde soll mein Erbe sein. 4 Und siehe, der HERR sprach zu ihm: Er soll nicht dein Erbe sein; sondern der von deinem Leib kommen wird, der soll dein Erbe sein. 5 Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Siehe gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? und sprach zu ihm: Also soll dein Same werden. 6 Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.

Nachdem Abraham in kühnem Glaubensmut den Kampf·gewagt hatte, schenkte Gott ihm den gewaltigen Sieg über Kedorlaomer und die drei Könige, die mit ihm waren. [1. Mose 14,14-16.]

1. Mose 14,14-16 -- 14 Als nun Abram hörte, daß sein Bruder gefangen war, wappnete er seine Knechte, dreihundertundachtzehn, in seinem Hause geboren, und jagte ihnen nach bis gen Dan 15 und teilte sich, fiel des Nachts über sie mit seinen Knechten und schlug sie und jagte sie bis gen Hoba, das zur Linken der Stadt Damaskus liegt, 16 und brachte alle Habe wieder, dazu auch Lot, seinen Bruder, mit seiner Habe, auch die Weiber und das Volk.

Damals, als er mit seinen 318 Mann ausgezogen war, hatte er nicht viel Zeit gehabt zum Überlegen. Es galt, rasch zu handeln. So war er furchtlos vorangegangen - wacker, tapfer, ohne für sein eigenes Leben zu fürchten! War doch sein Neffe gefangen weggeführt worden; -ihn galt es zu retten! Das war den gewaltigen Feinden gegenüber ein gewaltiger Sieg. Es war zugleich ein Glaubensakt und eine Tat der Liebe. Mit großer Macht und Güte sprach der Herr in diesem Augenblick zu Abraham: „Fürchte dich nicht, Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn!“ – Wie oft schon wagte der Glaube Schritte zu tun, deren Ergebnisse ihn später fast erschütterten! Doch, wenn der lebendige Glaube anfangen will zu zagen, dann greift Gott mit starken zusichernden Worten der Kraft ein. Mit solchen starken, stützenden Worten seines Gottes deckte sich über Abraham ein mächtiger Schild und großer Schatten in der Hitze des Kampfes, tröstend und ermutigend zugleich! Der Allmächtige deckte Seinen Knecht. Er Selbst war Abrahams Lohn. Das muß unsere Seele erst richtig verstehen lernen durch die nahe Gemeinschaft mit dem Herrn, durch die Erkenntnis der Gnade und Herrlichkeit unseres Gottes! Ja, wie nahe und köstlich kann unser Gott uns sein! „Gott, der Herr, ist Sonne und Schild; Gnade und Herrlichkeit will Er geben und kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit vorangehen!“ [Ps. 73,28; 84,11.]

Psalm 73,28 -- Aber das ist meine Freude, daß ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setzte auf den Herrn HERRN, daß ich verkündige all dein Tun. / Psalm 84,11 (Lu 12) -- Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild; der HERR gibt Gnade und Ehre: er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.

An anderer Stelle heißt es: „Du, Herr, bist ein Schild um mich her - meine Herrlichkeit, und der mein Haupt emporhebt!“ [Ps. 3,3] Gottes Gegenwart umgibt Seine Getreuen und macht sie jedem Angriff des Feindes unerreichbar. (Lies Jes. 54,11-17).

Jesaja 54,11-17 -- 11 Du Elende, über die alle Wetter gehen, und du Trostlose, siehe, ich will deine Steine wie einen Schmuck legen und will deinen Grund mit Saphiren lege 12 und deine Zinnen aus Kristallen machen und deine Tore von Rubinen und alle deine Grenzen von erwählten Steinen 13 und alle deine Kinder gelehrt vom HERRN und großen Frieden deinen Kindern. 14 Du sollst durch Gerechtigkeit bereitet werden. Du wirst ferne sein von Gewalt und Unrecht, daß du dich davor nicht darfst fürchten, und von Schrecken, denn es soll nicht zu dir nahen. 15 Siehe, wer will sich wider dich rotten und dich überfallen, so sie sich ohne mich rotten? 16 Siehe, ich schaffe es, daß der Schmied, der die Kohlen aufbläst, eine Waffe daraus mache nach seinem Handwerk; und ich schaffe es, daß der Verderber sie zunichte mache. 17 Einer jeglichen Waffe, die wider dich zubereitet wird, soll es nicht gelingen; und alle Zunge, so sich wider dich setzt, sollst du im Gericht verdammen. Das ist das Erbe der Knechte des HERRN und ihre Gerechtigkeit von mir, spricht der HERR.

(Sonntag, 1. Oktober 1950)

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