Vorige Andacht -- Nächste Andacht
14. Abram lehnt eine Entlohnung durch den König von Sodom ab (1. Mose 14,21-24)
1. MOSE 14,21-24
21 Da sprach der König von Sodom zu Abram: Gib mir die Leute; die Güter behalte dir. 22 Aber Abram sprach zu dem König von Sodom: Ich hebe mein Hände auf zu dem HERRN, dem höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, 23 daß ich von allem, was dein ist, nicht einen Faden noch einen Schuhriemen nehmen will, daß du nicht sagst, du hast Abram reich gemacht; 24 ausgenommen, was die Jünglinge verzehrt haben; und die Männer Aner, Eskol und Mamre, die mit mir gezogen sind, die laß ihr Teil nehmen.
2. CHRONIK 19,7
7 Darum laßt die Furcht des HERRN bei euch sein und hütet euch und tut's; denn bei dem HERRN, unserm Gott, ist kein Unrecht noch Ansehen der Person noch Annehmen des Geschenks.
Die erhabene Segnung, die der siegreich heimkehrende Abraham von dem König Melchisedek empfing, beglückte den Erzvater aufs tiefste; denn dieselbe bedeutete für ihn eine wundervolle, neue Reifestufe und brachte reiche himmlische Freude in sein Herz. Nun aber trat der König von Sodom an ihn heran mit dem Ansinnen: „Gib mir die befreiten Gefangenen – gib mir die Menschenseelen; die Habe, die Beute kannst du für dich behalten!“ (Lies Spr. 17,23.)
Der König von Sodom wollte also Abraham zum Lohn für seinen Kriegszug alle Beute, die er dem Feind abgenommen hatte, überlassen. Doch die Menschenseelen sollte er ihm herausgeben. Auf diesen Vorschlag konnte der Patriarch in keiner Weise eingehen. Furchtlos und feierlich erklärt er dem jungen Sodomiterkönig: „Ich hebe meine Hände auf zu dem Herrn, zu Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt. Keinen Faden und keinen Schuhriemen, überhaupt nichts von allem was dir gehört, will ich annehmen. Du sollst nicht sagen können: Ich habe Abraham reich gemacht!“ Von dem den geschlagenen Feinden abgenommenen Eigentum des Königs von Sodom will also Abraham nicht das Geringste für sich selbst haben; denn er will mit dem tiefgesunkenen, heidnischen Sodom nichts gemein haben. (Lies Ps. 15,1-5; Spr. 15,27; 29,4.)
Seine entschlossene Glaubenstat hatte sich in keiner Weise auf die Aussicht einer reichen Siegesbeute eingestellt. Nein, er war in den Kampf gezogen, einzig und allein um zu helfen, um zu retten, um zu dienen. Er hatte sein Leben und das seiner jungen Mitkämpfer aufs Spiel gesetzt, nur um die Unglücklichen zu befreien, die ins Verderben geratenen zu retten! Wenn der Herr deine und meine Gesinnung und die Beweggründe unseres Herzens und unseres Handelns prüft – findet Er wohl bei dir und bei mir allezeit dieses Maß von Selbstlosigkeit, von rettender Liebe, dieses gänzliche Freisein von irgendwelchem Begehren nach irdischem Gut? [Lies 1. Sam. 2,12-17; 1. Petr. 5,2-4.]
(Samstag, 5. August 1950)