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12. EXKURS: Göttliche Segnungen
1. MOSE 9,1-3
1 Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde. 2 Furcht und Schrecken vor euch sei über alle Tiere auf Erden und über alle Vögel unter dem Himmel, über alles, was auf dem Erdboden kriecht, und über alle Fische im Meer; in eure Hände seien sie gegeben. 3 Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich's euch alles gegeben.
SPRÜCHE 10,22
22 Der Segen des HERRN macht reich ohne Mühe.
PSALM 112,1-3
1 Halleluja! Wohl dem, der den HERRN fürchtet, der große Lust hat zu seinen Geboten! (Psalm 1.1) 2 Des Same wird gewaltig sein auf Erden; das Geschlecht der Frommen wird gesegnet sein. (Sprüche 20.7) 3 Reichtum und die Fülle wird in ihrem Hause sein, und ihre Gerechtigkeit bleibt ewiglich.
Nachdem die Naturverhältnisse gegen eine so furchtbare Katastrophe wie die Sintflut durch Gottes Machttat und Verheißung sichergestellt sind, werden nun dem Leben des Menschen neue Grundlagen gegeben, vorher jedoch werden die Grundbedingungen der Erhaltung und Vermehrung des Menschengeschlechts erneuert. Nachdem in Kapitel 8 der Herzensbeschluß Gottes, nie mehr eine Sintflut über die Welt zu bringen, kundgetan wurde, schenkte Er Noah und seinen Söhnen nunmehr jene göttliche Segnung, unter welcher sie die Erde bebauen und die Zukunft beherrschen sollten! Wir hören: „Der Herr segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde; die Furcht und der Schrecken vor euch soll auf allem Getier der Erde sein und auf allen Vögeln des Himmels! Alles was sich auf dem Erdboden regt, auch die Fische des Meeres – in euere Gewalt sind sie gegeben!“ – Wie einst auf das erste Menschenpaar, so legt Gott auch auf Noah und seine Familie eine besondere Segnung [Lies 1. Mose 22,17: Noah war ja auch ein Stammvater Jesu Christi!]
Doch ist ein bemerkenswerter Unterschied zwischen dem Segen Adams und dem Segen Noahs: Adam sollte sich die Erde untertan machen, frei und königlich herrschen über die friedlichen und furchtlosen Tiere. Noah dagegen konnte seine Übermacht über die Tierwelt nur durch Furcht und Schrecken erreichen. [Vgl. 1. Mose 1,28.]
In hohem Maß hatte der Mensch durch die Sünde bereits die Macht verloren, Herr der Erde und Statthalter Gottes zu sein! – Wohl lagen vor Noah große Aufträge und Aufgaben, doch die innere Kraft dazu konnte er nur haben, wenn er unter den Segnungen Gottes blieb. [Lies Ps. 85,8.] Gottes Segnungen sind nie nur Segenssprüche, sondern immer segnende Taten. Ja, jede göttliche Segnung ist, wenn wir sie richtig verstehen und entgegennehmen, eine wirkliche Kraftmitteilung und Freudenmitteilung Gottes! [Ps. 21,1-7; 4. Mose 6,24-26.]
(Montag, 23. Januar 1950)