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18. Kain erschlägt seinen Bruder Abel (1. Mose 4,8)
1. MOSE 4,8
8 Da redete Kain mit seinem Bruder Abel. Und es begab sich, da sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot.
RÖMER 8,2-7
2 Denn das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christo Jesu, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. 3 Denn was dem Gesetz unmöglich war (sintemal es durch das Fleisch geschwächt ward), das tat Gott und sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches und der Sünde halben und verdammte die Sünde im Fleisch, 4 auf daß die Gerechtigkeit, vom Gesetz erfordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist. 5 Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. 6 Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. 7 Denn fleischlich gesinnt sein ist wie eine Feindschaft wider Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht.
JAKOBUS 1,26
26 So sich jemand unter euch läßt dünken, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern täuscht sein Herz, des Gottesdienst ist eitel.
Vom bösen Blick kam es zunächst bei Kain zum bösen Wort. Wir lesen: „Da redete Kain mit seinem Bruder Abel.“ Schwerlich werden es Worte der Liebe gewesen sein. Es mochte ja sein, daß er mit verstellter Freundlichkeit anfing; dann aber gabs jedenfalls Vorwürfe und Scheltworte. Kain wird gesagt haben: „Was, du willst besser sein als ich, du Hochmütiger, du Heuchler!“ Immer mehr redete er sich in die Hitze und den Haß hinein, bis endlich den bösen Worten die furchtbare Tat folgte. (Lies Jak. 3,5-10; Psalm 146,1-4; Spr. 16,27.)
Von harten, ungerechten oder zornigen Worten kommt man ja nur zu leicht zu schlimmer und schlimmster Tat. Hat man mit der Zunge wacker dreingeschlagen, so schlägt man schließlich mit der Faust zu oder greift endlich zum Messer, zum Revolver. Erst war man also ein Mörder im Herzen, dann mit der Zunge und zuletzt wurde man’s mit der Tat!! (Lies 1. Joh. 3,14-16.)
Wenn Gottes Barmherzigkeit nicht gewacht hätte, so wäre vielleicht schon mancher unter uns an seinem Nächsten zum Mörder geworden und säße jetzt im Zuchthaus. – Die Sünde machte in jenen fernen Tagen in der Menschheit hiermit einen gewaltigen Fortschritt. Wie lange befand sich doch Kain schon auf dem Wege des inneren Abweichens von Gott. – Seit langem war er in die Entscheidung zwischen Licht und Finsternis, zwischen göttlichem Leben und innerem Tod gestellt. Doch immer bewußter wählte er die Finsternis und bewegte sich fort auf dem Weg des Verderbens. Ach, es kann auch ein Gläubiger den Kainsweg gehen!! Vor Gott hatte er sich mit seinem Opfer nicht zu rechtfertigen vermocht. Nun suchte er sich Abel gegenüber durch die Faust zu rechtfertigen. Er war ergrimmt, Gott und seinem Bruder gegenüber, dem er doch durch die Überlegenheit seiner Stärke eigentlich zu dienen und zu helfen berufen gewesen wäre! (Lies 1. Joh. 2,10.11; 4,19-21.)
O Herr, beleuchte mir heute meine innerste Herzensstellung und mein ganzes Benehmen Dir gegenüber und auch jedem Menschen gegenüber, mit dem ich es zu tun habe. Erfülle mich heute ganz mit Deinem Licht und Deiner Liebe!