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7. Wie Adams Frau durch die Schlange im Garten Eden verführt wurde (1. Mose 3,1-5)
HESEKIEL 28,14-18
14 Du bist wie ein Cherub, der sich weit ausbreitet und decket; und ich habe dich auf den heiligen Berg Gottes gesetzt, daß du unter den feurigen Steinen wandelst. 15 Du warst ohne Tadel in deinem Tun von dem Tage an, da du geschaffen wurdest, bis sich deine Missetat gefunden hat. 16 Denn du bist inwendig voll Frevels geworden vor deiner großen Hantierung und hast dich versündigt. Darum will ich dich entheiligen von dem Berge Gottes und will dich ausgebreiteten Cherub aus den feurigen Steinen verstoßen. 17 Und weil sich dein Herz erhebt, daß du so schön bist, und hast dich deine Klugheit lassen betrügen in deiner Pracht, darum will ich dich zu Boden stürzen und ein Schauspiel aus dir machen vor den Königen. 18 Denn du hast dein Heiligtum verderbt mit deiner großen Missetat und unrechtem Handel. Darum will ich ein Feuer aus dir angehen lassen, das dich soll verzehren, und will dich zu Asche machen auf der Erde, daß alle Welt zusehen soll.
JESAJA 14,12-14
12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie bist du zur Erde gefällt, der du die Heiden schwächtest! 13 Gedachtest du doch in deinem Herzen: "Ich will in den Himmel steigen und meinen Stuhl über die Sterne Gottes erhöhen; 14 ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung in der fernsten Mitternacht; ich will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten."
Aus den beiden oben angeführten Schriftstellen wissen wir, daß der Teufel ursprünglich ein von Gott geschaffener, lichter Engelfürst war. Doch in hoffärtiger Selbstüberhebung mißbrauchte er seine Willensfreiheit und Macht zur Auflehnung gegen den großen Gott, der ihm solche Herrlichkeit verliehen hatte. Ja, noch mehr: ihn verlangte sogar danach, Gott vom Thron zu stoßen und sich an Gottes Stelle auf demselben niederzulassen. Kein Wunder, daß die furchtbaren Worte durchs Weltall tönten: „Du hast dich versündigt!“ Noch nie vorher war etwas derartiges gesagt worden. Hier liegt der Ursprung der Sünde! Satan ist der erste, welcher gesündigt hat! Er konnte und durfte nicht länger in der Gegenwart Gottes bleiben, sondern wurde von Gottes Angesicht weg verworfen und verstoßen. Gott hätte ihn allerdings auf seinen Sünden all hin mit Leichtigkeit alsbald zerschmettern können. Doch dies hätte bei Gott Schwäche bedeutet! Er der Erhabene, ist ja so stark und groß, so sicher in Seiner Macht und der Beherrschung aller Dinge, daß Er es ertragen und abwarten kann, daß sich Satans Bosheit, Torheit und Unfähigkeit völlig erweise! Dann wird Gott ganz gerechtfertigt sein, wenn Er diesen Seinen Widersacher, der gerechten, ewigen Strafe übergibt. [Lies Offb. 20,10; vgl. Matth. 25,41.]
Die in 1. Mose 3 berichtete Versuchung unserer Stammeltern wurde von Gott zugelassen, weil eine solche Probe für ihre geistige Entwicklung und Selbstentscheidung notwendig war. Gott wollte allerdings niemals die Verführung der Menschen zur Sünde! Er gestattete dem Satan die Versuchung Adams und Evas nur in einer solchen Weise, die ihr menschliches Vermögen nicht überstieg. [Lies 1. Kor. 10,1; vgl. Hiob 1,6-12; 2,6.]
Unsere Stammeltern hätten dem Versucher durchaus Widerstand leisten können und müssen. Er trat ihnen ja nicht in der lichten Gestalt eines himmlischen, gottähnlichen Wesens nahe, sondern als eine ihnen tief untergeordnete Kreatur – als Schlange! Sie hatten also keine Entschuldigung, wenn sie sich von einem Tier zur Übertretung des göttlichen Gebots verleiten ließen! [Lies Röm. 1,18-21.]