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TAG 7: Gottes Ruhe vollendet seine Schöpfung (1. Mose 2,1-4a)
1. MOSE 2,1.2
1 Also ward vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. 2 Und also vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er machte.
HEBRÄER 4,1-6.9.10
1 So lasset uns nun fürchten, daß wir die Verheißung, einzukommen zu seiner Ruhe, nicht versäumen und unser keiner dahinten bleibe. 2 Denn es ist uns auch verkündigt gleichwie jenen; aber das Wort der Predigt half jenen nichts, da nicht glaubten die, so es hörten. 3 Denn wir, die wir glauben, gehen in die Ruhe, wie er spricht: "Daß ich schwur in meinem Zorn, sie sollten zu meiner Ruhe nicht kommen." Und zwar, da die Werke von Anbeginn der Welt gemacht waren, 4 sprach er an einem Ort von dem siebenten Tag also: "Und Gott ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken;" 5 und hier an diesem Ort abermals: "Sie sollen nicht kommen zu meiner Ruhe." 6 Nachdem es nun noch vorhanden ist, daß etliche sollen zu ihr kommen, und die, denen es zuerst verkündigt ist, sind nicht dazu gekommen um des Unglaubens willen, … 9 Darum ist noch eine Ruhe vorhanden dem Volke Gottes. 10 Denn wer zu seiner Ruhe gekommen ist, der ruht auch von seinen Werken gleichwie Gott von seinen.
Gott heiligte also den siebenten Tag und ruhte an demselben von Seinen Werken. Er schenkte diesen Tag Seinem Volke als einen Sabbat der Ruhe. Wir erkennen, daß bei Gott die Rue größer, schöner, freudenreicher, höher und heiliger ist noch als die Arbeit und das Schaffen. Wie bei Gott ein Wechsel der Arbeit und der Ruhe ist, so werden auch wir, die Erlösten, in immer weiteren Äonen die Sabbate der Ewigkeit feiern, da alle Seligen von ihrer, auch von der himmlischen Arbeit ruhen, sich in die Herrlichkeit Gottes versenken und Jesus, das Lamm Gottes, preisen! – Welch ein Gedanke! Wir staunen und beten an! – „Und Gott ruhte von allen Seinen Werken.“ Nun, dann darf auch ich, in Seinem Bilde geschaffen und Seine Herrlichkeit teilend, von meiner kleinen Arbeit ruhen, und es wird eine über alle Maßen beglückende Ruhe und Seligkeit sein. [Lies Offb. 14,13; Matth. 25,21; Offb. 7,13-17; 6,11.]
Kürzlich lief eine mit Sorgen und Gram beschwerte junge Frau von zu Hause weg. Sie wollte sich im nahen Waldsee ertränken. Ganz verzweifelt war sie, denn sie hatte soeben die Nachricht bekommen, daß ihr sehr geliebter Mann, auf dessen Rückkehr sie so sehnlich wartete, in der Gefangenschaft Hungers gestorben sei. (Lies Hiob 3,13-16. 20-26.)
Hadernd mit Gott und innerlich völlig haltlos, wollte sie jetzt ihrem Leben ein Ende machen, da es doch kein en Wert und Halt mehr habe. Der Weg führte vorbei an einem alten Dorfkirchhof. Sie trat durch das verfallene Eisentor und setzte sich mitten unter die überwucherten, zum Teil zerfallenen Gräber auf einen Stein. Innerlich und äußerlich ganz müde, stützte sie den Kopf auf beide Hände und fing bitterlich zu weinen an. Auf einmal fiel ihr Blick auf den am nächsten liegenden bemoosten Grabstein. Da stand: „Hier ruht in Gott Martin Schmidt, geb. ...“- Ruhst du heute in Gott, lieber Bruder, liebe Schwester? Weißt du überhaupt, wie man zur Ruhe in Gott gelangt?
(Donnerstag, 2.12.1948)